Beiträge von Marabea

    @ruelpserle: Falls du das magst: In den vielen Bänden der Kay-Scarpetta-Serie von Patricia Cornwell spielt diese Chef-Pathologin die Hauptrolle. Die älteren Bände sind aber wesentlich besser als die jüngeren. Alle recht grausam - und danach kennt man jedes Details einer Autopsie.

    Habe gerade Punkt 3 erledigt (Kindheitsbuch): "Onkel Toms Hütte" ist (auch) ein bedrückendes Buch, das wohl schon ab 10 Jahren gelesen werden könnte, aber der Schreibstil - u.a. Satzbau und Wortwahl - von H. Beecher Stowe ist doch recht anspruchsvoll. Mir hat das Werk gut gefallen, da es verschiedene Facetten der Sklaverei zeigt durch die unterschiedlichen Lebensbedingungen der Sklaven, die diversen - wenn auch extremen - Arten von Sklavenhaltern (Shelby vs St.Claire vs Legree) und auch das Machtgefüge unter den Sklaven selbst.

    Nun geht es weiter im Buch "Die Erfindung der Flügel" - ein wirklich gutes Buch mE, das ich empfehlen kann. Nach Beendigung schreibe ich noch eine Rezension.

    Bei einem Besuch in Bergen-Belsen kaufte ich vor Jahren einmal die Biografie von Edith Hahn Beer, einer "U-Boot-Jüdin", d.h. einer österreichischen Jüdin, die den Holocaust durch Untertauchen und Annahme einer falschen Identität überlebte.

    20. Lies ein Buch, das eins der 4 Elemente im Titel... beinhaltet: Ich ging durchs Feuer und brannte nicht. (Edith Hahn Beer)

    Als junge Jurastudentin erlebt Edith Hahn Anfang der 30er Jahre, wie nach und nach die Nazi-Ideologie der Vernichtung des Judentums in Wien Fuß fasst. Nach schrecklichen Erlebnissen in einem deutschen Zwangsarbeitslager beschließt sie nach ihrer Rückkehr, sich nicht für die 'Umsiedlung in den Osten' zu melden, sondern ihre wahre Identität aufzugeben: Aus der Jüdin Edith 'Sara' Hahn wird die "deutschblütige" Christin Margarethe 'Christl' Denner. Ihre arische Freundin dieses Namens ist sofort bereit, ihr ihre Papiere zu überlassen und diese als verloren zu melden, obgleich sie damit auch ihr eigenes Leben in Gefahr bringt. Als Christl sich in den überzeugten Nazi Werner Vetter verliebt, heiratet dieser sie, obwohl er ihre wahre Identität kennt. Von nun an geht sie "durchs Feuer ohne zu brennen" (Anspielung auf Dantes 'Göttliche Komödie'), lebt ununterbrochen in Angst vor der Entlarvung. In ihrer "inneren Emigration" zerrissen, als Zeugin der zunehmenden judenfeindlichen Maßnahmen zur "Säuberung" Österreichs, gequält vor Sorge um deportierte Angehörige, der täglichen Propaganda unterworfen, muss Edith/Christl das Bild der tüchtigen arischen Hausfrau und Mutter aufrechterhalten.

    Sachlich geschriebene Biografie, die die historischen Ereignisse geschickt einarbeitet. Die Schrecken des Krieges und der Flucht, die tägliche Bedrohung durch Denunziation werden in bewegender Weise erzählt. Erschüttert ist der Leser auch, als Edith/Christl durch eine illegale BBC-Sendung von der "Endlösung der Judenfrage" und somit auch den Todesfabriken in Polen erfährt, in denen auch ihre Angehörigen ermordet worden sind. Aber sie überlebt, sodass auch die Nachkriegszeit erwähnt wird, das Leben unter sowjetischer Besatzung, ihre Arbeit als Richterin in Brandenburg bis zu ihrer Emigration nach Israel.