Beiträge von Gersi

    Hast du einen Hund, der Schätze sammelt? Dann in der Box/Höhle/Lieblingsecke hinterm Sofa.

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    (Nastro liebte am Anfang seine Box, war komplett eingeschüchtert vom neuen Alltag - aber die Box war super. Nachts hat er Sachen gesammelt und reingetragen: Socken, irgendwas aus Papier... Irgendwann ließ das nach, die Box stand rum, er war angekommen.

    Ich bin kein besonders ordentlicher Mensch - und habe Chucks für viele Gelegenheiten. Irgendwann morgens war der hellgrüne, linke nicht zu finden. Ich habe mich geärgert, die grauen angezogen (geht immer), bin aus dem Haus. Ein paar Tage später das gleiche bei den weinroten...

    Dauerte noch ein bisschen, irgendwann fiel selbst mir auf, dass ich eigentlich ständig Dinge suche... Die Box beinhaltete schlussendlich: 2 BHs, drei Schuhe, Rotstifte, zwei leere Pizzakartons und etliche Socken. Ganz hinten versteckt, die Decke schön drüber gezogen...)

    Nun bin ich natürlich verunsichert. :face_with_head_bandage:


    Zum einen, weil sie Kot gefressen hat - wegen den potentiellen gesundheitlichen Risken. Zum anderen weiss ich nicht, wie ich das einordnen soll. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Kotfressen innert 3-4 Minuten dazu führt, dass sie plötzlich wieder kann. Wie seht ihr das? Besteht da ein Zusammenhang?

    Kot fressen ist jetzt nicht ideal - aber es passiert immer. Fast jeder Hund macht dies irgendwann im Laufe seines Lebens und es passiert gar nix.

    Ich würde jetzt erstmal davon ausgehen, dass gar keine gesundheitlichen Folgen aus dem Snack resultieren. Geht ja meistens gut.

    Die Ursache? Realistisch betrachtet wirst du es wahrscheinlich nie sicher wissen. Dass nach wenigen Minuten ein Effekt auf den Darm spürbar war, halte ich aber für ausgeschlossen. Ich glaube dem Hund ging's schlecht: Infekt, Magen verdorben, Stress oder eine Kombi. Er wusste nicht wohin mit sich, hat Kot gefressen.

    Falls er in ein oder zwei Tagen immer noch so seltsam ist, kannst du ja mal beim TA vorstellig werden - aber ich rate dir erstmal durchzuatmen.

    Was mich immer umtreibt ist, dass ich in den letzten zehn Jahren mehrere AWHs (angeblich) getroffen habe, in Städten, auf Hundefreilaufzonen oder o.ä. Geländen. Nach drei Sätzen waren die dazu gehörigen Menschen schon bei den "Prozenten". Ausnahmslos. Ausnahmslos waren das sehr junge Tiere, Junghunde meist... der älteste, so etwa 1,5...

    Waren immer alle dann verschwunden.

    Ich hoffe einfach sehr, dass die Leute, die teilweise in der Nachbarschaft gewohnt haben, immer in der Dämmerung mit den Hunden raus in die Pampa gefahren sind und ich sie deswegen nie wieder sah. Und dass sie reagiert haben, als sie merkten, dass ihr Gelaber ("das sind so besondere Tiere", "aber wenn man sich mit ihnen beschäftigt, sind sie zutraulich und sanft!") der Erkenntnis gewichen ist, was für Hunde sie hatten und sie alle entsprechend verantwortungsvoll damit umgehen.

    Das ist echt ein riesiges Dilemma:

    Hoffnungslos überfüllte Tierheime bringen keinem was.

    Hundeabgabe darf auch nicht "zu einfach" werden.

    Tierheime sind bei Fundhunden verpflichtet/finanziert, nicht bei Abgaben.

    Aussetzen? Schwierig mit den Chips, sicherlich auch gesamtgesellschaftlich betrachtet alles andere als wünschenswert.

    Den Hund verschwinden lassen? Ich glaube, das gibt es noch - aber wahrscheinlich wirklich selten... wer kennt schon jemanden, der wenn man nett fragt, den Hund mit in den Wald nimmt und alleine zurückkommt?

    Behalten? Evtl. kaum möglich; evtl. auch für andere Menschen gefährlich?

    Was also tun als Familie, denen der jetzt dreijährige Hund völlig eskaliert? Fehler gemacht. Sicherlich. Mehr als einen. Aber nichtsdestotrotz: Euthanasie ist nicht, Abgabe ggf. nicht (dreimonatige Wartelisten sind vielleicht aus zu lang) ...

    Wie nennt man das, was da vor sich geht?

    Fällt das unter "confirmation bias" (auf Deutsch "Bestätigungsfehler" wohl, wobei ich tatsächlich nur den englischen Begriff kannte.)

    Stelle gerade fest, dass kognitive Verzerrung auch als Übersetzung von confirmation bias genutzt wird. Hatte die beiden Begriffe nie wirklich in Verbindung gebracht. Spannend und danke (für die Fragen und die Antwort von Phonhaus)

    Das kann ich natürlich verstehen, aber das hat mich jetzt total verunsichert.. :see_no_evil_monkey:

    Ich lese hier immer mal wieder mit, jetzt klinke ich mich mal kurz ein.

    Lass dich nicht verunsichern. Wenn es nicht passt, passt es nicht.

    Züchter (aber auch Tierschutzorgas) haben Vorstellungen, manche leuchten mir ein, andere empfinde ich persönlich als völlig absurd. Mich hat das auch stark verunsichert, versuche möglichst früh, das einfach zu akzeptieren und woanders zu schauen.

    Es gibt Züchter/Orgas, die nicht an Familien vermitteln, nicht an Berufstätige, nicht an Leute über 60, nicht in die Stadt... (und auch solche, die nicht an Gartenbesitzer vermitteln... ich habe mal einen Hund nicht bekommen, weil ich nicht barfen wollte...). Das ist deren gutes Recht - bedeutet aber nicht, dass du woanders mit den gleichen Bedingungen auch negativ beurteilt wirst.

    Schreib doch mal etwas zu deinem Hund: Alter, Rasse, Herkunft...

    Und dann noch mal die Nachfrage: sicher, dass er droht?

    Wie reagiert ihr? Beruhigt ihr nur oder gibt es einen Anschiss?

    Ich bin von der eher etwas stumpferen Sorte: Aber wenn mein Hund droht, wenn ich mich im Bett bewege, hätte er die längste Zeit im gleichen Raum wie ich geschlafen.