Beiträge von Gersi

    Ich glaube, ich täte es nicht - also zumindest nicht nur wegen des Hundes. Wenn die Arbeitszeiten zu lang, das Geld zu schlecht, der Weg zu viel Zeit frisst.... dann schon.

    Ein guter Job ist echt viel wert - auch aber nicht nur wegen des Geldes - das aufzugeben braucht schon was. Eine richtig üble Arbeitsatmosphäre kann das Leben ganz schön belasten. Außerdem erfüllt mich mein Beruf tatsächlich. Ich habe das Gefühl, Dinge verändern zu können - das gibt mir viel.

    Mir ist mein Leben außerhalb der Hundehaltung wichtig. Deswegen ist mir wichtig, dass mein Hund stundenweise allein sein kann, beispielsweise. Ich würde auch nicht darauf verzichten wollen, regelmäßig abends wegzugehen - entweder mein Hund kann gut mitkommen oder kann gut alleine bleiben. Ein Hund der beides nicht kann? Fände ich dauerhaft tatsächlich schwierig, vor allem wenn der Hund mit Sittern nicht funktioniert. Und ohne den Ausgangsthread zu kennen (den es wohl gibt) - ein Hund der weder alleine bleiben noch fremdbetreut werden kann? Der belastet ja nicht nur im Job.

    Wie lange ist es her, dass die beiden sich das letzte Mal in die Haare gekriegt haben?

    Falls etliche Jahre her und vor der Kastration - evtl. geht es gut. Sicher ist es def. nicht... aber eine Kastration kann ggf. einiges ändern, wenn dann noch das gesetzte Alter hinzu kommt...

    So oder so - ihr braucht einen Plan B. Denn sicher ist da gar nix.

    Ich drücke euch alle Daumen und finde es toll, dass ihr euch kümmert.

    Ich bin der Meinung (vllt, weil ich selber aus dem Rechtsbereich komme), dass jeder seriöse TS-Verein heutzutage auch seriöse Verträge haben sollte - also solche, die durch einen RA aufgestellt/geprüft wurden. Ein Vertrag mit rechtlich nicht haltbaren - und zudem auch total übergriffigen Klauseln - macht für mich den Verein unseriös.

    Das kann ich gut verstehen - da hast du auch wirklich einen Punkt. Vielleicht bin ich da auch etwas stumpf - aber mein Anspruch an einen Tierschutzverein ist, dass ich da einen guten Hund bekomme - und mich der Verein sonst in Ruhe lässt. Bei höheren Ansprüchen würden nach meiner Erfahrung einfach zu viele Vereine rausfallen und mir geht es in erster Linie um den Hund.

    Was ich nicht täte, wäre einen Vertrag schließen, bei dem der Hund Eigentum des Vereins bleibt. Wenn Hund und Geld übergeben wurden, ist das wahrscheinlich auch nicht wirklich haltbar - aber auf den Stress hätte ich keinen Bock. Wenn der Verein aber bereit ist, seinen "Standardvertrag" für die Vermittlung an mich zu ändern, eben weil dem Verein der Vertrag de facto egal ist... Dann nehme ich den Hund und meinen Frieden.

    Das waren aber immer ganz krasse Fälle.


    Kein Verein hat Bock drauf irgendwelche vermittelten hunde wegen nichts wieder raus zu holen, wohin auch mit denen :thinking_face:

    Nun ja - "krasse Fälle" liegt ja im Auge des Betrachters. Und wenn ich (ohne jetzt eine Grundsatzdiskussion starten zu wollen) an die Ansprüche denke, die Vereine teilweise im Vorhinein formulieren, brauche ich nicht viel Phantasie um mir auszumalen, dass auch im Nachhinein die Vorstellung was "gut" was "okay" und was "krass schlecht" ist, meilenweit auseinander gehen.

    Wenn dir der Hund gefällt, würde ich versuchen drüber zu reden. Bei meinem vorherigen Hund waren die Leute echt okay (also weit weg von verbohrt, vielleicht sogar eher lässig bzgl. ihrer Anforderungen).

    Ging im Vorgespräch um Kastration, die fanden das prinzipiell sinnvoll (war vor etwa 20 Jahren, da war das bei Tierschutzhunden oft noch Standard). Ich wollte nur kastrieren wenn nötig... war alles kein Problem, meine Entscheidung, eine Vertragsklausel hätten sie nicht.

    Im Vertrag stand dann doch eine (und noch anderer Krempel, den ich nicht wollte) - ein Telefonat und wir haben den Vertrag geändert. War denen tatsächlich wuppe und zumindest meiner ersten Gesprächspartnerin überhaupt nicht klar, dass das da drin stand. Den Vertrag haben die nämlich von einer anderen Orga übernommen. "Ist ja ein Standarddingen".

    Vielleicht ist es tatsächlich so banal.

    Nastro hat einen Riesen-Radius. Bei uns schränkt das die Freilaufmöglichkeiten tatsächlich ein. Entweder erinnere ich ihn ständige und gängele ihn - wenn ich ihn mal gelassen habe, dann landet er bei knapp 50 Metern. Und das ist mir definitiv zu weit - vor allem weil er dann auch nicht mehr so hört, wie wenn er fünf Meter von mir entfernt ist. Meistens schon - aber der Hund 30 Meter vor mir und dann stolpert er über eine Katze, die ich aus der Entfernung natürlich erst dann sehe, wenn der Hund reagiert? Nö, lieber nicht.

    Wahrscheinlich war ich nicht konsequent genug - aber alles was ich versucht habe, dass sich sein "natürlicher Radius" verkleinert, ist gescheitert.

    Bei mir in der Stadt ist die Steuer für Staff und Co extrem hoch, laufen die Leute halt mit Kangal, Alabai, Cane Corso und Co rum, macht ehrlich gesagt gar nichts besser.

    Ich weiß, manche werden immer einen "krassen" Hund wollen und sich einen holen - sei es ein Staff vom Hinterhof... oder holen sich einen anderen "gefährlichen Hund". Ich habe auch nie behauptet, dass jetzt keiner mehr diese Rassen (oder deren Mixe) hält.

    Aber unterm Strich, über alle Besitzergruppen hinweg, hat sich die Anzahl bestimmter Hunderassen verringert - das sehe ich durchaus als Folge der Vorschriften. Und auch wenn natürlich auch von einem Labrador Gefahr ausgehen kann, sehe ich ein besonderes Potential bei bestimmten Rassen und dass es davon jetzt weniger Hunde gibt, finde ich okay.

    wo sich dann vernünftige Leute Hunde aus dubioser Herkunft und mit dubioser Vorgeschichte holen können, die vielleicht lieber einen wesensfesten Welpen ihrer Traumrasse vom Züchter hätten haben wollen.

    Ich weiß, dass es (vernünftige) Rasseliebhaber gibt, für die das natürlich richtig blöd ist. Einige von denen werden dann statt Tierheimhund auf eine andere Rasse ausweichen. Für mich bedeutet das, dass es unterm Strich weniger Hunde bestimmter Rassen gibt. Und das ist für mich tatsächlich okay.

    Denn zwischen "vorbildlich, absolut verantwortungsbewusst" und "selber aggro, will den Hund, weil der so krass ist" gibt es ja noch den Graubereich - und viele Leute, die das Potential ihrer Hunde nicht sehen. Und das ist meiner Meinung nach gefährlicher bei bestimmten Kategorie-1-Hunden als beim Dackel. Und ja, ich weiß, dass auch Dackel beißen.

    Und gerade die unbedarften Halter (im Graubereich zwischen Vorbild und Idiot) dürften durch die ganzen Vorschriften schon in größerer Zahl auf andere Rassen ausgewichen sein.

    ch finde zwar das Benehmen vom Halter daneben, grad wie er seine Hunde über die Zäune springen läßt, aber ansonsten fände ich da jetzt nichts, was ich da groß dramatisch empfinde, außer, ich hab jetzt was heftiges übersehen :thinking_face:

    Ich habe es im anderen Thread schon geschrieben: Verhalten des Halters daneben - das ganze Konstrukt dieser Hundewiese ist nun wirklich nicht meines, je nachdem lernen Hunde da viel Mist im Sozialverhalten und das Potential, dass es zu einer Rauferei kommt, ist auf jeden Fall da.

    Ich sehe Spannungen an mehreren Stellen - und halte es durchaus für möglich, dass es mit dem Hund knallen könnte, wenn er auf das entsprechende Gegenüber stößt - aber auch in meiner Wahrnehmung ist das nicht "gefährlich" in dem Sinne wie es im "gefährlicher Hund"-Thread gebraucht wird.

    Bei dieser halbromantischen Idee von "mein Hund darf nur auf mich hören" geht es doch nur um die Steigerung des eigenen Selbstwertgefühls im Sinne von "mein Hund darf keine anderen Götter neben mir haben". Manche Einmensch-Hundetypen kommen diesem Wunsch entgegen, indem sie Kommandos sehr schlecht, bzw. nur unvollständig generalisieren. Das dies erstrebenswert sei, wird auch von allerlei romantisierender Literatur suggeriert. Da kommen wohl auch diese Ideen her. Dass dies in der Praxis kontraproduktiv sein kann, merkt man dann erst im Ernstfall.

    Exakt so ist es. Romantisierte Vorstellung - und in der Realität wirklich kontraproduktiv.