Beiträge von Gersi

    Das kann schnell unglaublich mürbe machen. Bei Welpen regiert ja das Prinzip Hoffnung, dass man bald wieder durchschlafen kann, bei Senioren raubt die Befürchtung "das ist ja erst der Anfang" zusätzlich Kraft.

    Uns hat beim alten Hund meiner Eltern geholfen: Spät- und Frühschicht teilen. Ich bin eher die Eule und ein paar Monate bewusst länger aufgeblieben und habe dann den alten Rüden meiner Eltern noch mal Pinkeln lassen - mein Vater ist früher als gewöhnlich aufgestanden. Ob das bei euch funktionieren könnte, hängt aber von x Faktoren ab. Aber hier hat das für Entspannung gesorgt, weil alle das gute Gewissen hatten, dass die Nacht (für den Hund) ja nur vier Stunden hatte.

    Der Hund davor hat, wenn er Druck hatte, drinnen gemacht - zuerst mit schlechtem Gewissen - aber da haben wir dann tatsächlich noch geschafft zu vermitteln "Ist doch super hier auf den Unterlagen im Flur". (Also Stubenunreinheit gelobt) - für den Hund war das ein guter Weg.

    Ich muss ehrlich sagen, dass ich damit auch zu kämpfen hätte.

    DIREKT vorher gab es Anzeichen, die die TE ja auch gesehen hat (Anstarren etc.) - das heißt zumindest so deutliche Zeichen ist sie in der Lage zu erkennen und die gab es vorher offenbar nicht.

    Die Hunde kannten sich - und ja, man kann jetzt sehr über Spielen zwischen erwachsenen Hunden sagen, aber die Interaktionen liefen ohne Zwischenfälle, unwahrscheinlich dass es das erste Mal war, dass Ressourcen im Spiel waren (dafür haben sich die Hunde ja viel zu oft gesehen) und offenbar gab es keine so deutlichen Drohsignale wie Anstarren (denn das hätte die TE s.o. ja durchaus registriert).

    Und ein Mops hat acht(??) Kilo - das ist jetzt kein Minihund, der so zerbrechlich ist, dass er aus Unfall schwer verletzt wird. Da war deutliche Beschädigungsabsicht.

    Die Hündin ist damit für mich ein Hund, der eindeutig mit großer Vorsicht zu genießen und dauerhaft sehr umsichtig zu managen ist - auch ich würde schlucken, wenn ich mir mit so einem Hund von nun an das Leben teilen würde.

    Alleinsein: Ich würde auf jeden Fall drauf achten, dass sie nicht anfängt, in der Wohnung hinterherzulaufen. Es besteht die Gefahr, dass sie zukünftig mehr versucht an dir zu kleben. Also regelmäßig: anderer Raum/Tür zu, NICHT mitnehmen ins Bad, wenn du duschst etc...

    Ob du ihr jetzt in der Umgewöhnung beibringen kannst, dass sie auch alleine in der Wohnung bleibt: Weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, ob sie das je wird lernen können. Es gibt Hunde (Ausnahmen) die immer bellen/kläffen sobald jemand zur Wohnungstür rausgeht, immer, egal wie geübt wird.

    Wie das Training aussehen sollte, da gibt es grob zwei Schulen - bei der einen wird wirklich mit Minischritten gearbeitet (damit bist du Weihnachten noch nicht alleine am Briefkasten), die andere Methode wiederholt so was kurzes wie Briefkastengänge und hofft da auf Gewöhnung und dass der Hund irgendwann nicht mehr kläfft. Die Trainerin wird auch eine von beiden Methoden gehen, zusätzlich ggf. noch mit Tipps zur Entspannung etc. arbeiten.

    Aber noch mal: Gut möglich, dass das was du jetzt siehst das best-case-Verhalten des Hundes ist, das sich auch verschlechtern kann.

    Ich denke, da triffst du es ziemlich genau auf den Punkt.

    Andererseits: die meisten Menschen möchten gefallen. Die meisten Menschen möchten kein Kontra.

    Und ich glaube schon, dass es die *nächste* Rassewahl beeinflussen kann, wenn der momentane Hund als Qualzucht bezeichnet wird. Ja, es polarisiert tatsächlich - aber der Gegenwind hat m.M.n bspw. dazu geführt, dass jetzt stets behauptet wird "meine Möpse sind Sportmöpse"... da ist also schon ein kleiner Schritt weg von "je zerknautschter, desto besser"

    Und dann kommt halt erschwerend hinzu, dass es für diese Hunde keine wirklich befriedigende Lösung gibt.

    Und das ist tatsächlich alles andere als banal. Zu sagen "besser tot als dort" erfordert ein sehr gefestigtes Urteil darüber, dass es "dort" absolute Quälerei ist - und zwar für all die Hunde, die bei einer Beschlagnahmung getötet werden müssten.

    (und ich bin auch völlig der derselben Meinung: Menschen sind hier akut nicht in Gefahr, die Hunde sind verwahrt* - es ist also "nur" eine Frage des Tierschutz)

    *wie sicher, sei dahingestellt. Aber mehr als Aussagen wie "die möchte ich nicht als Nachbarn haben" habe ich selbst in diesem Thread nicht gelesen; es scheint als sei bisher kein unbeteiligter Dritter zu Schaden gekommen.

    Sorry. Bestimmt antworten noch andere. Ich bin überfragt. Entweder hilft mehr Regulation durch dich (bspw. Schleppleine, mehr coachen in der Annäherung) oder mehr Kontakt, in dem andere Hunde den richtigen Benimm vermitteln. (aber hier: die richtigen anderen Hunde!)

    Zwischen "entweder" und "oder" liegen aber Welten.

    Bestimmt tauchen hier bald andere auf, die dazu mehr Meinung haben.

    Meinst du das ist zu wenig?

    weiß ich nicht.

    Klingt im Rahmen, wobei mir das zu wenig Möglichkeit zum Toben wäre. Bei mir haben Junghunde meist mehr Kontakt - aber da sind wir auch irgendwann in dem Bereich A meint so, B meint so...

    Hängengeblieben bin ich beim Geschwisterkontakt.

    Sieht der gut aus?

    Ich hatte erst einmal die Gelegenheit einen Junghund mit seinen Geschwister wieder zusammenzubringen - und das war echt nicht cool. Da war es nur grob und insgesamt too-much.

    Natürlich ist eine Begebenheit, eines Hundes jetzt einfach nur anekdotisch: Aber ich habe den Kontakt dann auch nie wiederholt, weil ich befürchtet habe, dass er nur Shit lernt.

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    wie reagieren denn andere Hunde auf ihn?