Beiträge von Monstertier

    Danke, @SabethFaber , ich hab mich selber schon gewundert, wo diese Annahme herkommt, dass wir sonst nichts machen.

    Also, es gibt ca. zwei Tage in der Woche, wo es keine langen Spaziergänge gibt, nämlich wenn ich in der Uni bin. Wir gehen dann abends auch keine Runde mehr, weil er im Prinzip schläft, sobald wir uns zum Abendessen hingesetzt haben (und für gewöhnlich schläft er mit kleinen Unterbrechungen bis zum nächsten Morgen). Ihn zu wecken, nur um ihn weiter "auszulasten", halte ich dann für widersinnig :tropf:
    An den Tagen, an denen ich nicht da bin, kann er aber trotzdem in den Garten, sieht eventuell Django (den Junghund vom Schwager) und muss einfach den Arbeitsalltag von meinem Freund mitmachen. An den anderen Tagen gehen wir mal zur Hundewiese, im Wald spazieren (anderer Wald als morgens), am Fluß spazieren, toben mit Django, spazieren mit einer Schulfreundin etc. Diese Runden dauern so ca. eine Stunde. Er hat also durchaus regelmäßig Auslauf und Hundekontakt.

    Leider kann ich nicht sagen, wie es bei längeren Runden ist, weil wir da im Normalfall mit dem Auto hinfahren. Und der Weg vom Parkplatz zum Haus ist für gewöhnlich kein Problem (der liegt auf halber Strecke zwischen dem Anfang der Straße und dem Haus).

    Vielen Dank auf jeden Fall für die vielen Tipps. Ich möchte jetzt nicht auf alles einzeln eingehen, aber ich werde auf jeden Fall versuchen, ob er sich mit irgendetwas umlenken lässt (Alternativverhalten oder ihn etwas tragen lassen finde ich schon gut, genauso wie mal an der Straße vorbei gehen).

    Auf einige Sachen möchte ich trotzdem eingehen:

    @Herdifreund
    Also, ich kann mir schon generell vorstellen, dass ein Hund, der es draußen spannend findet und noch "spielen" will, nicht reingehen möchte :ka: So abwegig finde ich es jetzt nicht.
    Und ich weiß, was positive Verstärkung ist. Er hat die Leckerlies ja nicht während dem Verhalten bekommen, sondern davor. Also: Geht normal an der Leine -> Leckerlie. Nur gab es wohl eine Fehlverknüpfung, so dass er eine Erwartungshaltung aufgebaut hat.
    Den Tipp, die Umstände mal genauer anzugucken, finde ich gut. Auch, wenn der morgendliche Ablauf eigentlich immer gleich ist, kann es sein, dass mir doch was auffällt.
    Wenn ich ihn stehen lasse und allein weiter gehe, kommt er mir hinterher. Der würde nicht stiften gehen, aber ich weiß nicht, ob dies sein Verhalten ändern würde.
    Mein aktueller Trainer arbeitet viel über Körpersprache. Er würde körpersprachlich den Hund wegschicken und Distanz aufbauen, also eine Linie, die er nicht überschreiten darf. Klappt bei ihm gut, bei mir nicht. Ich weiß nicht, ob es an meiner Körpersprache oder daran liegt, dass Candie mich zu gut kennt, es funktioniert nicht und ist einfach nicht mein Weg.

    @flying-paws
    Ich gebe dir völlig recht, dass ich noch nicht immer einschätzen kann, wann es ihm zu viel wird - ich habe einfach nicht die langjährige Erfahrung, wobei es schon wesentlich besser geworden ist. Auch wenn es hier im Forum vielleicht anders rüberkommt, wir haben Fortschritte gemacht, und in vielen Situationen merke ich, dass er wirklich versteht, was ich von ihm will - und ich lerne, ihn besser zu lesen. Aber ich bin eben noch auf dem Weg.
    Und ja, vielleicht liegt es auch daran, dass er einen Teil des Rückwegs an der Leine laufen muss und deswegen seine Kapazitäten überfüllt sind. Das Verhalten tritt tatsächlich so gut wie gar nicht auf, wenn ich ihn die Strecke von der Leine lasse. Die Schlussfolgerung wäre aber, dass ich entweder den Spaziergang drastisch verkürze, ihn nicht an die Leine nehme oder eben ihm ein anderes Ventil zum Stressabbau gebe. Zumindest wären das jetzt die ersten Gedanken von mir dazu.

    @Winkehund
    Danke... ich wünsche mir auch, dass wir ein Team werden. Der Trainer, den wir aktuell haben, ist kompetent und hat mir sehr geholfen. Aber ich habe das Gefühl, dass wir mit ihm jetzt nicht mehr weiterkommen.


    Übrigens, weil das irgendwo aufkam, eine Ansage meinerseits bringt hier nichts. Liegt vielleicht auch wieder an mir, aber das puscht ihn im Prinzip nur noch mehr auf. Die beste Lösung bisher war immer festhalten und runterkommen lassen. Und weil es sich so mega negativ und dramatisch liest: Dieses Verhalten taucht phasenweise auf. Eine Zeit lang gab es null Probleme, es ist erst seit knapp einer Woche wieder so.

    @Gammur
    Danke, dass hilft mir auch weiter, ein bisschen einen klaren Kopf zu bekommen. Ich weiß, dass körperlich diskutieren nicht viel hilft, und es entspricht auch nicht meinem Naturell. Ich brauche jetzt vor allem eine Alternative.

    Auf jeden Fall wende ich mich für das grundlegende Problem an einen Trainer, aber die Tipps, was ich bis dahin machen kann, helfen mir schon sehr, danke!

    @Cattlefan
    Ich nutze "aggro" hauptsächlich, um seinen Zustand zu beschreiben. Ich denke, der Frust entsteht aus dem "nach Hause gehen", zumindest wäre das für mich die einzige Erklärung, warum es genau auf diesem Stück immer passiert.

    Eine alternative Handlung habe ich tatsächlich noch nicht probiert... vielleicht klappt das, danke.

    @Ceri05
    Ja, im Normalfall kann ich ihn ins Sitz beordern. Vermutlich muss ich es mehrmals machen, aber es könnte funktionieren...

    Nicht lang. Morgendlicher Spaziergang dauert keine halbe Stunde und ist eigentlich immer die selbe Strecke, und wenn es abendliche Lösegänge sind, sind das keine zehn Minuten, bzw. der Löseplatz ist zwei Minuten vom Haus entfernt, dann vielleicht paar Minuten warten, bis er sein Geschäft erledigt hat, und wenn man sich dann zum Zurückgehen wendet, passiert es.

    Hm, dann sollte ich mir vielleicht doch eine holen.

    Also, Candie rast schon durch's Geäst, aber vor allem, weil er sich seinen Platz zum Lösen sucht und dann auf kürzestem Weg zu mir zurück will - und das kann schon mal durch den Busch durch sein. Er verlässt die Wege im Normalfall auch nur vielleicht zwei oder drei Meter in den Wald, es ist aber relativ übersichtlich. Außer halt ab und an ein Busch oder Ast oder Strauch oder sowas :/

    Naja, dann fass ich mal die Biothane ins Auge...

    Titel klingt komisch, sorry.

    Also, das Problem ist, dass nach dem Spaziergang auf dem letzten Stück mein Hund häufig aggro wird. Das letzte Stück sind ca. 50 oder 100 Meter, bevor wir bei uns in die Hofeinfahrt kommen. In ca. 70% der Fälle fängt Candie dann an, an mir hoch zu springen, in die Leine zu beißen, und, wenn ich das unterbinde, nach mir zu schnappen. Ich merke auch an den Pupillen, dass er da in einer Art Wahn ist (Pupillen total geweitet).

    Es passiert nicht immer - eher sind es Phasen -, und auch nicht immer an der gleichen Stelle. Manchmal am Anfang der Straße, manchmal in der Mitte, manchmal erst im Hof. Das Verhalten zeigt er auch, wenn wir mal nachts zum Lösen rausgehen (weil er zum Beispiel Durchfall hatte oder wir denken, dass er nochmal muss) und dann auf dem Rückweg sind. Wenn ich die Strecke ohne Leine gehe, passiert es wesentlich seltener, aber auch da kommt es vor. Ich geh aber davon aus, dass es eine Art "Ich will noch nicht nach Hause" ist.
    Mir fehlt aber irgendwie eine Strategie, wie ich dagegen vorgehen sollte.

    Was wir ausprobiert haben:
    - auf die Leine stellen: Da fängt er an, in das Leinenstück zu beißen, dass ich in der Hand habe. Und wenn ich es loslasse, hab ich nicht mehr genug Gewicht auf der Leine, um ihn zu halten.
    - ihn festhalten und warten, bis er sich beruhigt: Erstmal ist es ein Kampf, ihn so gepackt zu bekommen, dass er mich nicht erwischt. Und dass muss ich mindestens zwei oder drei Mal wiederholen, und meistens kommt in der Zeit eine Ablenkung (Nachbarn, Pferde etc.), so dass ich nicht beurteilen kann, ob er durch die Ablenkung wieder "klar" wurde oder ob er es kapiert hat.
    - in einfach hinter mir herschleifen: Joah... tut der Leine nicht gut, tut meinem Arm nicht gut, tut dem Hund nicht gut. Mal davon abgesehen, dass ich nicht weiß, ob es irgendeine Fehlverknüpfung dabei gibt.
    - mit Leckerlies ablenken: Hat zur Folge, dass er an dieser Stelle dann Leckerlies erwartet, und wenn er die nicht bekommt, auch im Arm hängt (er hat bei uns noch NIE Leckerlies bekommen, wenn er danach gebettelt oder die gefordert hat, aber er tut es trotzdem :ka: )

    Hat jemand Ideen, wie ich vorgehen könnte?

    Anfang nächsten Jahres will ich eine neue Hundeschule ausprobieren, und frage da dann auch den Trainer, aber bis dahin würde ich schon gerne daran arbeiten.

    Danke auf jeden Fall für eure Antworten bezüglich des Jagens. Dann werde ich das verstärkt unterbinden, ein Stopp-Signal einführen und ihn umlenken. Schlepp ist leider für uns keine gute Option, da wir fast nur im Wald unterwegs sind, aber solange er sich zuverlässig abrufen lässt, denke ich, ist es auch noch nicht zwingend notwendig.

    Hoffentlich bleibt es bei diesem moderaten Vogelinteresse. Ne zusätzliche Baustelle brauch ich bei ihm wirklich nicht :lepra:

    Apropos, ab wann seht ihr eigentlich Jagdverhalten problematisch und würdet z.B. mit Schlepp sichern?

    Candie jagd nämlich auch Vögeln hinterher. In 30% der Fälle startet er richtig durch, den Rest trabt er eher dahin. Zu 90% ist er rein mit Namen abrufbar, zu 100% mit dem Rückruf. Hasen und Rehe fand er bisher eher gruselig, und von der einzigen potentiell jagbaren Katze hab ich ihn sicherheitshalber abgerufen (wobei er da auch nicht gerannt ist, sondern eher ein bisschen schneller getrippelt).

    Für mich sehe ich eigentlich noch keinen Handlungszwang, aber vielleicht hat ja jemand mehr Erfahrung damit und sagt, dass sind schon die Vorboten oder so? :ka: