Beiträge von Monstertier

    Becky Albertalli - Ein Happy Ende ist erst der Anfang

    Man sollte zuerst den Vorgänger "Nur drei Worte" gelesen haben, dann kennt man die Charaktere und den Stil, aber wer eine nette Highschool-Queer-Romanze lesen möchte, ist hier nicht verkehrt. Das Drama hält sich sehr angenehm in Grenzen, die Charaktere sind sympathisch, es ist nur ein Ticken "Oh.gott.ich.bin.verliebt.und.mein.herz.fährt.achterbahn" zuviel, insgesamt aber kurzweilig.

    Wieso?

    Strafe ist in der Lerntheorie ganz klar (und sehr simpel) definiert:

    Ein Reiz, der dazu führt, dass ein Verhalten seltener gezeigt wird.

    Kann man so vereinfacht sehen - muss man aber nicht.

    Strafen, vor Allem hinsichtlich Erziehung und dem damit verbundenen Lernen, sind mittlerweile hinsichtlich ihrer Wirkung und Folgen hinreichend untersucht, und nicht umsonst heftig umstritten.

    Nenn es Konsequenz und schon ist es weniger umstritten :ka:

    Ich hätte da ein paar Fragen

    Ich glaube nicht, dass sich jemand, der bewusst auf positive Strafe verzichtet, in diesem Thread äußert, der das schon im Titel als "Verbrechen" abstempelt. Ich schätze, viele Deiner Fragen würden sich beim Lesen der entsprechenden Fotothreads beantworten.

    Im Threadtitel ist aber nicht von positiver Strafe die Rede, sondern von Korrektur.

    Weil es eine Empfehlung ist und keine Anordnung. Natuerlich kann das ignoriert werden. Zusaetzlich reicht es mWn bei TH eben nicht, wenn eine Person diese Empfehlung ausspricht. Egal wie kompetent diese Person ist.

    Wenn man dem Ruf einiger hier folgen würde und die Euthanasie von „gefährlichen“ Hunden fordert müsste man folglich ans Tierschutzgesetz?

    Zumindest verstehe ich das so. Mag sein, dass ich da aber einfach ne Bildungslücke habe, weil ich mich damit bisher nicht beschäftigt habe. 🤷‍♀️

    Nein, man müsste Empfehlungen nur umsetzen.

    Wenn der Hund nicht erreichbar ist stimmt die Korrektur idR einfach nicht.

    Wenn Candie in Rage wegen einem anderen Hund ist, kann ich ihn auf dem Boden knüppeln, umschubsen, ne Fleischwurst vor ihm baumeln lassen, nackt Hula tanzen, es ist völlig egal - das erreicht ihn nicht. Und teilweise wurde das durchaus vorher in Entspannung trainiert.

    Einige Hunde haben einfach einige Trigger, die keine Kommunikation zulassen.

    Danke, Caissa hat, denk ich, verstanden, was ich meine.

    Mein Ansatz hat da gar nichts moralisches im Sinne von falsch oder richtig.

    Beispiel Leinenpöbeln: Erziehung ist, das Verhalten ist nicht gewünscht, also zeige ich es nicht bzw. Herrchen/Frauchen kümmert sich drum, also muss ich es nicht zeigen. Der Hund hat nicht das Bedürfnis zu pöbeln, weil die Situation geregelt ist. Was anderes ist da Gehorsam (er will, hält aber die Gosch, weil Hr/Fr sagt, ist nicht) oder Management.

    Vergleichbares Beispiel bei Kindern: Erfolgreiche Erziehung ist, wenn sie Bitte und Danke sagen, weil sie es so meinen, nicht, weil es sonst von den Eltern einen auf den Deckel gibt oder die Eltern ihnen sagen, dass sie das jetzt so sagen sollen.

    Wenn Erziehung und Training funktioniert, ist doch super. Wenn es nicht funktioniert, weil es entweder beim Hund nicht klappt oder der Halter nicht weiß wie, ist Management halt die bessere Lösung als einfach nur irgendwas machen.

    KayaFlat

    Ich bin nur auf "Hund steht im Gehorsam" eingegangen. Deswegen habe ich gesagt, Gehorsam ist im Prinzip auch nur Management. Erziehung ist was anderes.

    Gehorsam ist für mich "Ich möchte eigentlich, aber ich tue es nicht, weil die Konsequenz angenehmer/zu unangenehm ist".

    (Erfolgreiche) Erziehung ist "Ich möchte gar nicht, weil ich verstanden habe, es ist nicht nötig/gewunxcht

    Das alles sind Dinge, womit sich einfach viele Menschen arrangieren, aber sich selbst dann eigenen, dass sie ja nur positiv erziehen.

    Aber was ist daran schlimm? Wenn man bestimmte Dinge nur über "negative" Erziehung erreicht, diese nicht machen will, aber ein funktionierendes Management dafür umsetzen kann, ist doch alles in Ordnung.

    Kritisch wird es doch erst, wenn das Management nicht funktioniert. Kann aber beim negativ erzogenen Hund, der im Gehorsam steht, ebenfalls passieren, dass der Gehorsam (was genau genommen ja auch Management ist) nicht funktioniert.

    Wir hatten einen Hund der absolut alles richtig machen wollte (schon extrem). Gab keinen Grund ihn zu korrigieren. Wobei ich nicht ausschließen kann, dass er ggf. mal situativ korrigiert wurde. Nicht aber für die generelle Erziehung. Das war einfach nicht nötig.

    Das gibt es schon. Ich denke aber eher selten. Bei allen anderen Hunden ist Korrektur schon mal nötig gewesen.

    Aber auch um zu Gefallen muss der Hund doch erstmal erwünscht und unerwünscht kennen. Erwünscht ist einfach, aber wie macht man unerwünscht deutlich ohne Korrektur?