Nachdem ich seit Entstehung dieses Threads immer wieder mit dem Finger gehadert habe ("klickst Du das Thema an? Ja? Lieber nicht?") habe ich vor ein paar Tagen angefangen, mich hier durchzulesen. Ich lese hier mal mit.
Ennio hat ja von Anfang von immer mal wieder etwas zu weichen Kot, und Stress ist da definitiv ein Faktor. Ich hatte immer mal wieder ein wenig mit seinem Futter experimentiert, ohne offensichtlichen Erfolg. Nie extremer Durchfall, aber halt einfach etwas zu weich, etwas zu häufig. Wenn wir Auto fahren, müssen wir spätestens nach 30-60 Minuten mal anhalten, weil er dringend mal groß muss.
Speziell im Winter hatte Ennio manchmal Schwierigkeiten, überhaupt was rauszudrücken, außerdem konnte er beim Versuch herzzerreißend jammern. Der Liebste bekam bescheid, daß der Hund nicht so viel mit Stöckern spielen darf, und da diese Episoden immer nur gelegentlich vorkamen, wurde nicht weiter drüber nachgedacht.
Vor ungefähr einem Jahr fing Ennio an, immer wieder mal seine Pfoten so lange zu schlecken, bis sie offen waren. Es gab regelmäßig Auslöser, und vermutlich "hilft" Streß dabei, diese Episoden zu verlängern, jedenfalls fing ich am 1. Januar an, Tagebuch zu führen, da ich anfing, eine Allergie zu vermuten. Die letzte Pfotenschleckepisode fing nämlich am 25. Dezember an. Mein Verdacht war, daß jemand dem Hund irgendwas zugesteckt hatte.
Die Pfotenschleckerei ist seit Anfang Januar kaum mehr vorgekommen (an zwei Abenden hatte ich ihm sicherheitshalber einen Kragen umgemacht), dafür hat Ennio zunehmend Schwierigkeiten mit der Verdauung. Gelegentlich extremes Bauchgrummeln, Schwierigkeiten, überhaupt zu koten, klecksiges, weiches koten, aber nur ausnahmsweise mit Blutbelag. Wir waren bei der Tierärztin, Röntgen und Urinuntersuchung wurde gemacht, Prostata deutlich zu tasten, aber nicht so groß, daß sie die Symptome erklären könnte. Auch keine Schmerzreaktion des Hundes beim Prostatatasten. Leider keine Blutentnahme gemacht.
Die TÄ murmelte was von entzündetem Darm, und das bei verschiedenen Hundeindividuen verschiedene Futteransätze helfen könnten. IBD scheint also im Raum zu stehen, allerdings werden wir Ende nächster Woche nochmal hin. Da will ich sie bitten, auch noch mal Blut abzunehmen und die Werte für Leber/Pankreas/Schilddrüse zu überprüfen.
Was merkwürdig ist: nach einer halben Previcox geht es dem Hund für vielleicht fünf Tage wieder besser (hatte ich noch von Cara liegen und habe ich an einem verzweifelten Samstag nachmittag ausprobiert, nachdem ich die Coronaregeln der diensthabenden Tierklinik durchgelesen hatte). Es geht dem Hund auch regelmäßig besser, wenn wir für ein paar Tage auf die Hütte fahren.
Ich vermute, daß Ennio aus irgendeinem Grund seit vielleicht einem Jahr vermehrt Streß hat. Vor einem Jahr fing Corona an, und seitdem hat der Liebste regelmäßig Homeoffice. Vor ca einem Jahr bekamen wir zwei Häuser weiter neue Nachbarn, mit einer Hündin. Wir wohnen in der Nähe eines Hauptauslaufgebiets, und diesen Winter ist Ennio selbst auf unseren Geheimpfaden extremst schnüffelig unterwegs.
Jedenfalls: ich habe keine Ahnung, was mit dem Hund los ist, vielleicht ist der Spuk ja auch wieder vorbei, sobald der Schnee endlich weg ist und alle Hündinnen mit der Läufigkeit durch sind - aber ich lese hier mal mit.