Ich habe gute Erfahrungen dabei gemacht, bei Panikattacken des Hundes das immer gleiche Programm abzuspulen. Ich denke mal, es ist egal, was man macht - bei uns war es "Sitz" neben meinem Bein. Ich brauchte da was, was man jederzeit unterwegs und angeleint machen kann, drinnen hat sie ihre Probleme nicht.
Ich glaube, dass dieses Ritual ihr Sicherheit gibt. Wir gehen nicht näher ran, es passiert nie was Schlimmes, wenn sie neben mir sitzt. Wir warten, bis der Horror vorbei ist oder seinen Schrecken verloren hat. Durch das Ritual weiß sie, was in Krisensituationen zu tun ist: "Ich sitze das aus." Es spricht auch nichts dagegen, ein spezielles Mantra aufzusagen oder den Hund in den Arm zu nehmen - wenn der Hund das gerade gut brauchen kann. Meinem Hund ist Text in solchen Situationen allerdings egal und angefasstwerden kann sie dann überhaupt nicht haben.
Ich stehe also rum, der Hund sitzt rum, bibbert vielleicht noch etwas, aber nix passiert, niemand tut ihr was. Nach einer Weile kriegt sie sich wieder ein. Und wenn sie dann soweit ist, dass sie mich anschaut, hat sie sich soweit beruhigt, dass sie wieder ansprechbar ist. Das Ganze unterstütze ich noch mit Futter - wenn sie guckt, gibt's einen Happen.
Mit der Zeit hat sich das soweit verselbstständigt, dass sie immer öfter in Krisensituationen direkt guckt, ob ich es auch bemerkt habe. Sie kriegt einen Keks, ich versichere ihr, dass alles in Ordnung ist und wir gehen weiter. Auch ohne, dass wir uns jedesmal mit "Sitz" aufhalten müssen.