Hm... ich finde, der Punkt dass es keine generellen Anfängerhunde gibt und der Mensch zählt, der ihn wählt, stimmt zum Teil. Für mich aber auch nicht komplett.
Nehmen wir mal meine Rasse, den Papillon. Die meisten würden ihn als typischen Anfängerhund sehen, und das stimmt zum großen Teil auch. Sie sind klein und handlich, bringen so gut wie kein Aggressionspotential mit, fordern nichts großartig ein, sind eigentlich ziemlich nett zu allem was lebt, haben keinen krasshändelbaren Jagdtrieb und auch keinen Schutztrieb. Erziehung ist null Problem, sie lesen einem jeden Wunsch von den Augen ab und sind immerzu fröhlich. Erziehungsfehler werden leicht verziehen und selbst wenn sie gänzlich unerzogen sind sind sie aufgrund ihrer Grundart nicht gefährlich für die Umwelt, weil sie nicht dazu neigen, nach vorne zu gehen.
Aber: Sie sind sehr, sehr sensibel und zarte Pflänzchen vom Gemüt her. In einer falschen Familie mit zum Beispiel kleinen Kindern die den Hund nicht in Ruhe lassen wären sie hoffnungslos überfordert und würden dann auch zur Hysterie neigen. Ruhe lernen ist durchaus ein Thema. Jemand, der auf gemütliche Hunde steht und quirliges Gewusel nicht leiden kann sowie eine gewisse Wehleidigkeit und Prinzessinnengehabe würde mit dieser Rasse nicht glücklich. Sie sind schon ein bißchen mimimi und speziell in den ersten Jahren halten sie nicht gerne still.
Also: In falscher Hand wäre keine Gefahr gegeben, aber der Hund könnte schon nervig werden. Und wäre natürlich dauergestresst. Ich würde Papillons daher nur weiterempfehlen, wenn ein relativ stabilies und emotional gefestigtes Umfeld gegeben ist- und eher nicht zu kleinen Kindern. Ist einfach so. Dafür fehlt ihnen die Kernigkeit. Darüber hinaus bringen sie aufgrund ihrer Größe die entsprechenden potentiellen Probleme im Alltag mit. Ich habe ja einen Monster- Papillon mit seinen 5kg, das ist voll okay. Aber normalerweise sind sie kleiner, und da wird es dann schon sehr zart. Gut ist, dass die Rasse ultra- gesund ist. Erbkrankheiten gibt es nicht (also keine, die die Rasse generell betreffen würde) und sie sind langlebig (16 Jahre ist keine Seltenheit). Also gesünder als viele andere Kleinhunderassen, deswegen hoffe ich auch, dass der Kelch der Vermehrer weiterhin an ihnen vorbeigeht.
Zum Shiba:
Ich persönlich kann sagen, ich könnte mich mit sehr vielen Hunderassen anfreunden. Ich würde mich auf nen Dackel einstellen können, auf nen Retriever oder nen Windhund oder nen HSH oder nen Schäfi. Fast egal. Ich finde an fast jeder Rasse etwas tolles und könnte sie mir vorstellen und würde mein Leben dahingehend anpassen. ABER: Der Shiba gehört zu den ganz wenigen Rassen, die ich nie, nie, nie haben wollen würde. Mir ist diese Rasse einfach wahnsinnig unsympathisch und die, die ich kennen gelernt habe waren solche Mistviecher, die ich geschenkt nicht nehmen würde. Niemals. Für mich eine der wenigen absoluten No-go- Rassen.