Ich hatte dasselbe Problem mit Blinky. Hätte sie die Katzen (wir haben 2, zu der Zeit waren es noch 3) erwischt, wäre wohl keine übrig geblieben. Das war wirklich heftig, zumal wir mit so einer krassen Reaktion nicht gerechnet hatten!
Bei uns lief es dann folgendermaßen ab: Die Katzen blieben erstmal in meinem Zimmer. Dort wurden sie gefüttert, dort hatten sie ihre Ruhe, Katzenklo stand drin, etc. Wenn wir dann beide zu Hause waren (alleine hätte ich das wohl nicht geschafft!), haben wir es nach 3-4 Tagen mal gewagt und haben die Tür aufgemacht. Blinky haben wir dann am Geschirr bei uns festgehalten, ich saß mit ihr auf dem Boden und wir haben gewartet. Irgendwann kam dann zumindest eine der Katzen raus (die andere hatte sich dann draußen verscharrt und kam erst in der dritten Woche ungefähr wieder rein.. das war mehr Arbeit, die wieder reinzubekommen als das mit dem Hund
), Blinky durfte ruhig gucken, sobald sie aber angefangen hatte, loszuknurren und durchzudrehen, wurde sie ermahnt und wir haben ihr deutlich gemacht, dass das nicht gewünscht ist und die Katze hier machen darf, was sie will und dass sie das zu akzeptieren hat. Das waren immer so 2-3 Einheiten pro Tag, die ungefähr 5-10 Minuten liefen. Dabei wurde immer mit Blinky gemeinsam geschaut, was die Katze so treibt, beruhigend gesprochen und immer selber Ruhe bewahrt, um ihr zu zeigen, dass es okay ist, dass die Katze da ihr Unwesen treibt. Insgesamt hat das so ungefähr zwei Wochen gedauert (wir hatten aber wahnsinnig Glück! Es kann auch um einiges länger gehen), bis wir ein wenig lockerer damit umgehen konnten. Auf dem Boden ging es dann irgendwann, sie hat zwar immer geguckt, was die Katze macht und war immer angespannt, aber wir haben sie dann aus der Situation rausgeholt, sie teilweise auch ermahnt, wenn sie zu stark fixiert hatte. Wenn sie auf dem Sofa lag, war das aber nochmal ähnlich. Da dann dasselbe Spiel wie auf dem Boden: festgehalten, zusammen geschaut, beim kleinsten “Ausraster“ ermahnt, gelobt natürlich, wenn sie nur ruhig geschaut hat! Irgendwann hatte sich das dann eingependelt.
Nun können die drei prima und absolut gefahrlos alleine bleiben, sie schlafen teilweise zusammen auf dem Sofa, Blinky kuschelt sich total gern unter eine Decke, wenn dann eine der Katzen kommt und auf ihr herumtrampelt, wird ein wenig geknurrt (zurecht! Da sag ich auch nichts), aber sonst nichts. Die Katzen mögen sie total und Blinky hat auch die Katzen ganz lieb gewonnen (unsere beiden zumindest). Ab und zu möchte sie Klein Luna etwas dominieren, das lässt sich aber problemlos schnell beenden und es wird niemand verletzt. Beim Spielen/Dominieren/Keine Ahnung hat Blinky Luna zwar zweimal leicht verletzt, aber bösartig war das keinesfalls und auch das war in den ersten beiden Monaten nur. Seither keine Schramme mehr.
Es kann also funktionieren, wie du siehst, und das, obwohl Blinky wirklich töten wollte und unsere Katzen wahnsinnige Schisser sind!
Verlier nicht den Mut! Halte die Katze strikt getrennt, lass alle 2-3 Tage zur Ruhe kommen und versuche es nochmal langsam. Die Katze und den Hund aber nicht einfach aufeinander loslassen, baue alles Schritt für Schritt auf, zeige dem Hund, dass es okay ist, dass die Katze da herumläuft und dass der Hund da gar nichts zu sagen hat, natürlich nicht mit Gewalt, das geht auch über Körpersprache und Stimme. Klar, man muss mal motzen und vielleicht deutlich werden. Aber auch das loben nicht vergessen. Ich würde den Hund dann loben, wenn er die Katze brav anguckt. Ganz verbieten kann und sollte man das, finde ich, anfangs nicht, für den Hund ist das ja wahnsinnig schwer. Da ist es schon ein großer Fortschritt, wenn der Hund nur guckt! Das bestätigen und Fehlverhalten zurechtweisen. Vielleicht auch mal den Hund anbinden (oder eine Zweitperson hält ihn), zur Katze gehen und sich mit der Katze beschäftigen und eben zeigen, dass sie zu euch gehört.
Ich wünsche euch viel Erfolg dabei, würde aber zumindest noch nicht das Handtuch werfen. Sollte es in einigen Wochen allerdings keinen Deut besser laufen, würde ich leider Gottes ernsthaft eine Abgabe in Betracht ziehen, denn so hat es für niemanden von euch einen Sinn und die Katze war schließlich zuerst da.
Aber: Hoffnung nicht aufgeben, weiter trainieren! Es ist hartes Training, aber es ist machbar, wie man bei mir sieht! 