Verkopft ist Erziehung dann, wenn man nur eine Methode als die einzig richtige ansieht und alle anderen Möglichkeiten ausblendet.
Für mich ist alles legitim, womit ein Hund positiv und erfolgreich lernt. Es hängt halt auch maßgeblich von der eigenen Anspruchshaltung an den Hund ab. Wenn ich mit einem gezeigten Verhalten leben kann und keinen Handlungsbedarf sehe, ist das für mich ok, genauso, wenn man daran trainiert und auch unkonventionelle oder kreative Wege geht, um an sein Ziel zu kommen. Interaktion mit dem Hund ist etwas wunderbares, es stärkt Vertrauen und Bindung und der Spass darf dabei auch nicht zu kurz kommen.
Das großartige an der Vielzahl der schnell zugänglichen Informationen ist heute, dass man immer wieder die Chance bekommen kann, dazu zu lernen, wenn man will.
Ich bin selbst immer wieder überrascht, wie sich Verhalten, was man als manifestiert glaubte, mit Spass und weiterem Training dann doch noch umlenken kann, wenn man dranbleibt und erkennt, worauf der Hund reagiert. Und sich selbst entspannt. Ein Hund kann genauso wenig perfekt sein, wie ein Mensch.
Bei uns ist Erziehung ein Prozess der dauern darf. Also dauert der Prozess nun ca 2 Jahre und ich bin mit ihrer Entwicklung und dem was sie kann, mehr als zufrieden, obwohl das letzte Jahr erziehungstechnisch echt anstrengend war. Mit Konsequenz und Ausprobieren haben wir jetzt einen wirklich guten Weg gefunden, für manch einen vielleicht verkopft, für mich aber ein tolles Gefühl zu wissen, dass ich meinem Mädchen immer wieder die Sicherheit geben kann, die sie braucht, auch wenn der Weg dahin nicht immer nach Rütter oder sonstwem wichtigem ist.