Das finde ich ehrlich gesagt etwas unfair formuliert, weil wenn du alle Beiträge gelesen hättest, wüsstest du, dass sie ihren Hund sehr bewusst führt, ihm Sicherheit gibt und ihn nicht absichtlich in blöde Situationen bringt.
Das war ja nicht als Kritik an der TE zu verstehen, sondern sollte vielmehr als Hilfestellung dienen, sein eigenes Verhalten zu reflektieren und den Ansatzpunkt zu finden, an dem man ggfs. mit einer anderen Reaktion Erfolge erzielt.
Wo also anfangen zu trainieren?
Sehr weit vorne hätte ich angefangen zu trainieren. Häufig ist man der Meinung, dass man nur dieses eine Fehlverhalten trainieren muss, dabei liegen die Ursachen manchmal ganz woanders.
Ich habe festgestellt, dass es die schnelle Korrektur von Angst- bzw. angstaggressivem Fehlverhalten bei Hunden oft nicht gibt. Das ist unter Umständen ein langer Weg, der Geduld erfordert. Mit solchen Hunden bin ich immer mit Schleppleine in Arealen gegangen, wo es wenig aber dennoch Reize gab, ich aber ausreichend Ausweichmöglichkeit hatte.
Es hilft mE. nichts, das Verhalten einfach zu unterbinden, insbesondere bei einem unsicheren Hund. Er sucht sich dann irgendwann ein anderes Ventil oder ignoriert den Schreckreiz. Ein normal sozialisierter Hund würde auch niemals freiwillig die Konfrontation suchen, sondern immer einen großen Bogen wählen, kann er das nicht und hat er nicht gelernt sich auf seinen Halter zu verlassen, geht er nach vorne.
Es geht ja nicht darum bei solchen Problematiken den Halter zu kritisieren, sondern zu versuchen ihm verständlicher zu machen, warum sein Hund reagiert, wie er reagiert.
Und egal wie sehr man versucht, seine eigene Unsicherheit zu verbergen, rechnet man doch unbewusst immer wieder damit, das der Hund in das Verhaltensmuster fällt, was man von ihm erwartet. Natürlich ist es immer einfach gesagt, man muss dem Hund Sicherheit geben, aber man weiss nicht wie. Aus eigener Erfahrung kann ich jedem dann nur empfehlen, es der Natur des Hundes gleich zu tun: Nicht die Konfrontation suchen, sondern ausweichen. Zur Not auch umdrehen oder querfeldein laufen. Jeder Hund hat seine Wohlfühldistanz, wenn ich die gefunden habe, kann ich solche Situationen umschiffen. Mit jedem Mal wird der Hund ruhiger und ich selbst schlussendlich auch, bis ich die Distanz so weit verkürzen kann, dass ich problemlos an einem anderen Hund vorbei gehe.