Oft sind es aber in der heutigen Zeit auch gerade die Hunde, deren HH meinen, ein Hund braucht keine Grenzen und er müsse mit jeden anderen Hund "spielen". Dann wird gemobbt etc, was der HH gar nicht sieht, es ihm nicht bewusst ist, und es kommt zur Veränderung
Sehe ich ähnlich. HInzu kommt, dass heute viele Rassen in Umgebungen und unter Umständen gehalten werden, wo sie meiner Meinung nach nicht hingehören. Gepaart mit Haltern, die die ersten Signale in der Verhaltensänderung des Hundes, insbesondere bei ernsthafteren Rassen oder Charakteren, nicht sehen. Ein Verhalten ändert sich meiner Erfahrung nach selten von heute auf morgen (Trauma mal ausgenommen) sondern zeigt sich mit kleinen Wesens- bzw. Verhaltensänderungen an. Geht man hierauf nicht ein, d.h. korrigiert man dieses Verhalten nicht oder gibt dem Hund nicht den Raum, den er jetzt gerade einfach mal braucht, oder erfüllt seine Bedürfnisse an körperlicher und geistiger Auslastung nicht, so weiss sich der Hund nicht anders zu helfen. Er kann nicht sprechen und seinem Halter sagen: Lass uns bitte der Situation ausweichen ich kann da grad nicht frontal durch.
Bei meinen Schäfern dauerte Erziehung ein Leben lang, d.h. es gab nie einen Zeitpunkt, wo sie in meinen AUgen "fertig" waren und ich laufen lassen konnte. Es bedurfte immer einer engen Führung und auch der Akzeptanz meinerseits, dass gewisse Eigenarten, wie zB. Unverträglichkeit mit RÜden, nun mal so war. Da hab ich auch nicht dran rumerzogen, weil es in meinen Augen auch nichts, außer weiterem Stress für den Hund und somit negativer Erfahrung, gebracht hätte.
Wir Menschen haben auch nicht jeden gerne und möchten unsere Zeit mit jedem dahergelaufenen Fremden verbringen, warum sollte das ein erwachsener Hund tun wollen?
Drängt man also einen Hund in eine Situation, die für ihn bedrohlich ist oder Konfliktpotential hat, wird der Hund entsprechend reagieren. Oft auch, wenn er keine Unterstützung bekommt, mit Aggression. Häufig hört man, dass Hunde nicht bei allen Hunden pöbeln, sondern nur bei manchen.
Wenn man solche Begegnungen beobachtet, dass stelle ich bei uns zumindest fest, werden vom anderen Hund oftmals frühzeitig entsprechende Signale gesendet: Fixieren, Aufregung, am Halter vorbeidrücken, schneller werden etc. Der eigene Hund registriert das sofort, der Halter ggfs. nicht oder erst zu spät.
So ist das bei meiner HÜndin, die (noch) mit alles und jedem verträglich ist, aber zum Leinenpöbeln neigt, wenn von der anderen Seite entsprechende Köpersprache kommt. Ich bin mir durchaus bewusst, dass sie irgendwann auch nicht mehr so nett zu anderen Hunden sein könnte, daher vermeide ich nahezu sämtliche Fremdhundekontakte und wenn Kontakt dann beobachte ich beide Hunde sehr gut und breche notfalls die Begegnung ab.