Sondern ihr die Sicherheit zu geben, nicht kopflos zu reagieren, sondern das Wissen um Hunde zu nutzen. Um unterscheiden zu können: Ist das ein aggressiver oder "nur" ein äußerst aktiver Hund? Sollte ich ihn blocken, schreien, mich groß machen, oder ist es schlauer, ruhig zu bleiben und mich abzuwenden? Will er mich nur stellen oder will er mich attackieren?
Das ist in der Theorie immer so schön und einfach gesagt, wenn aber 30 Kilo geballte Macht auf dich zustürmen bezweifle ich, dass man ruhig und besonnen bleibt....und genau das ist das, was man hier seit den letzten 10 Seiten versucht deutlich zu machen. Wie auch immer, ich denke es ist klar, was gemeint ist.
Jetzt mal die Frage wie werter ihr den Biss ????
Um mal zu der Ausgangsfrage zurück zu kommen: Den Biss werte ich gar nicht. Das war Pech und keine Absicht. Wäre der SH in Beschädigungsabsicht drauf gegangen, wäre die Geschichte wesentlich schlimmer ausgegangen. Zudem wäre es sehr ungewöhnlich, wenn ein SH, der unter normalen Bedingungen lebt und keine negativen Erfahrungen gemacht hat, aus so einer Situation zubeisst.
Ich sehe das Verhalten der SH als einen sehr deutlichen Hinweis darauf, dass sie engere Führung braucht, da sie dabei ist, ihren Wach- und Schutztrieb auszuleben. Und dann passieren genau solche Aktionen. Hab ich alles schon erlebt. Zwar nicht mit über Hecke klettern, aber umkreisen und stellen. Und das ist genau der Punkt, den ich von Anfang an angesprochen habe und den ich für das weitere Training als ausschaggebend erachte: Ein Schäferhund ist mit 16 oder 18 Monaten nicht "fertig" trainiert, im Gegenteil. Meine Schäferhunde wurden alle bis zum vollendeten 3. Lebensjahr eng geführt und trainiert. Gab es ein unerwartetes Verhalten, und das gab es meist, wenn alles tutti war, wurde die Schlepp wieder ausgepackt.
Einem Schäfi würde ich mit 1,5 oder auch 2,5 Jahren kein 100%iges Vertrauen in die Berechnbarkeit von Verhaltensmustern oder der Ausführung von Signalen schenken. Es ist kontinuierliche Erziehungsarbeit, bis der Hund auch geistig soweit gereift ist, dass er sehr verlässlich werden kann.
Wäre das mein Hund, würde ich in besagtem Garten und der Trainerin und dem Schäfi an der Schlepp genau diese Situation bis zum Erbrechen üben, solange, bis der Hund, egal ob eine Frau mit Kind vorbeirennt, mit Fahrrad oder Skateboard fährt oder ein Heli landet, mit seiner Aufmerksamkeit bei mir ist und nicht bei dem, was auf der Straße vor einem Garten bei wem auch immer passiert.
Dieses Verhalten ist eigentlich typisch für Hunde mit ausgeprägtem Wach- und Schutztrieb. Wenn man sie lässt, gehört ihnen irgendwann vom Haus mit Garten bis zum Einkaufszentrum alles.....