also, wie gut ich darin bin, schreiend Befehle zu erteilen. Das war mir SEHR unangenehm, weil ich ein Mensch bin, der weder schreit noch flucht… und ich habe nicht das Gefühl, dass Tama schwerhörig oder mich absichtlich ignoriert, weil ich mich nicht durchsetzen kann. Wenn er Zuhause z.B. neugierig an meinem Teller riecht, muss ich nur ein leises, gespielt-empörtes "Heeeey!" rufen und Tama tapst ein paar Schritte weg, um sich dann einfach hinzusetzen
Ich glaube, du hast rein intuitiv einen sehr guten Umgang mit Tama und ich würde an deiner Stelle erst mal mit ihm wie vorgeschlagen im Garten üben. So lernt ihr euch kennen und vertrauen, du lernst ihn zu lesen, also lernst, worauf er wie reagiert.
Krach (hier bellen) mit Gegenkrach (schreien) zu beantworten ist wohl mehr als kontraproduktiv. Mir scheint, dieser "Trainer" war offensichtlich mit Tama und der Situation völlig überfordert. Geh nicht mehr hin, sag ihm ab, er wird euch nicht weiter bringen. Ein Maulkorb ist keine schlechte Idee, würde ich ihm auf jeden Fall auftrainieren, das gibt dir Sicherheit.
Tama hat in seinem frühren Heim seinen Wach- und Schutztrieb ausgelebt und sich reingesteigert. Es braucht viel Souveränität, Geduld und Training um das umzulenken. Vllt. wird er auch niemals ein Gassi-geh-Hund, vllt. lernt er es auch ganz schnell. Weiße Schäferhunde sind nicht blöd, im Gegenteil, sie brauchen eine Aufgabe und einen Halter, an dem sie sich orientieren können, sonst artet Verhalten schon mal aus. Ist aber bei vielen Rassen so.
Mich würde mal interessieren, ob er, sobald ein Hund anwesen ist, den Mensch wirklich völlig ausblendet oder ihn schon registriert, aber die Anwesenheit akzeptiert. Reagiert Tama auf Männer und Frauen gleichermaßen heftig?
Ich würde Kontakt zu der Trainerin aufnehmen und ihr die SItuation schonungslos schildern. Ich denke es ist wichtig, dass ein Trainer/eine Trainerin weiss, worauf er oder sie sich einlässt und entscheiden kann, ob man mit der vorhandenen ERfahrung helfen kann. Die HP von AnimalLearn liest sich nett, aber in der Realität werden die Karten oft neu gemischt. Vllt. hat ja hier jemand Erfahrung mit dieser Art Trainer, ich bin dir da leider keine HIlfe.
Dein Hund braucht dringend eine gesunde Mischung aus Einfühlungsvermögen und liebevoller Konsequenz, damit du nicht in monatelangem Training versackst ohne großartig weiter zu kommen. Wenn du die Zeit hast, beschäftige dich intensiv mit Tamas Training im Garten, Schwerpunkt auf Desensibilisierung der Umwelt. Mit einem Hund, der sich blind sofort in ein Verhalten stressbedingt steigert, kannst du nicht vernünftig trainieren. Erst musst du die Bedingungen schaffen, damit er ruhig und entspannt ist um dich überhaupt wahr zu nehmen.
Ich wünsche Dir wirklich, dass du jemanden findest, der dir weiterhilft, damit du mit deinem Hund einen entspannteren Alltag hast.