Es ist doch ganz natürlich, dass man sich auf einen Experten verlässt, wenn man bisher noch keine Erfahrungen mit einem Welpen gesammelt hat.
Genau das ist für mich Verantwortung abgeben. In der Hundeerziehung gibt es für mich auch keine "Experten". Es gibt Menschen mit mehr oder weniger Erfahrung, aber nicht DAS Nonplusultra. Ein Trainer ist für mich dann ein Experte, wenn er seinen eingefahrenen Weg verlässt, um bei einem Hund, der das braucht, neue Wege zu gehen.
Und gerade, wenn man keine Erfahrung hat, kann man nicht mal eben so den Trainer vorab abchecken und völlige Gewissheit darüber haben, ob der in Ordnung ist.
Warum nicht? Das Internet gibt heutzutage Unmengen an Informationen zur Hunde- und Welpenerziehung preis. Einmal googeln und man weiss, dass Rudelführergedöns ein alter, unbrauchbarer Hut ist.
Wenn ich mich dafür entscheide, die Verantwortung für ein Tier, welches sein gesamtes Leben von mir abhängig sein wird, zu übernehmen, sollte ich mir vorher im Klaren darüber sein, wo die Reise hingehen soll. Und da sind wir wieder beim Punkt: Warum immer ein Welpe? Mit dem 1. TH Hund hat es nicht geklappt, weil er nicht passte. Vllt. hätte ein anderer, bereits erwachsener Hund mit Erziehung gepasst? Warum holt man sich dann einen Welpen? Jeder ist ständig online und im I-Net, informiert sich über alles und jeden, aber bei so einer wichtigen Entscheidung werden die Hausaufgaben nicht gemacht. Und das meine ich generell, nicht bezogen auf die TE.
Die Frage, die doch alles entscheidend ist, ist die, ob die TE die Arbeit und Verantwortung auf sich nehmen will. Gehen tut immer alles, die Frage ist, um welchen Preis und ob man die Bereitschaft dafür hat. Drei Jahre Erziehungsarbeit, dazu immer wieder mal Rückschläge, die familären Probleme und Verpflichtungen mal außen vor gelassen.
Ich persönlich würde mir eingestehen, dass es mich überfordert und den Kleinen zum Züchter zurück geben, wenn ich so mit den Nerven am Ende wäre. Der Welpe ist noch keine 12 Wochen alt, ich weiss gar nicht, auf was da ein Trainer groß einwirken soll. Derzeit ist alles noch eine An-Einander-Gewöhnen-Phase auf der Suche nach einem gemeinsamen Tagesrythmus.
So ein Welpe kann natürlich auch in einer bescheidenen Situation ein kleiner Lebensretter sein, weil er, wenn man es zulassen kann, Freude, Spass und Abwechslung ins Familienleben bringt. Entscheidend ist eben, wie man dazu steht und ob man diese Verantwortung als Bereicherung oder als Belastung sieht.
Und davon alleine sollte man die Entscheidung abhängig machen.