Beiträge von Mia2015

    Es ist doch ganz natürlich, dass man sich auf einen Experten verlässt, wenn man bisher noch keine Erfahrungen mit einem Welpen gesammelt hat.

    Genau das ist für mich Verantwortung abgeben. In der Hundeerziehung gibt es für mich auch keine "Experten". Es gibt Menschen mit mehr oder weniger Erfahrung, aber nicht DAS Nonplusultra. Ein Trainer ist für mich dann ein Experte, wenn er seinen eingefahrenen Weg verlässt, um bei einem Hund, der das braucht, neue Wege zu gehen.

    Und gerade, wenn man keine Erfahrung hat, kann man nicht mal eben so den Trainer vorab abchecken und völlige Gewissheit darüber haben, ob der in Ordnung ist.

    Warum nicht? Das Internet gibt heutzutage Unmengen an Informationen zur Hunde- und Welpenerziehung preis. Einmal googeln und man weiss, dass Rudelführergedöns ein alter, unbrauchbarer Hut ist.

    Wenn ich mich dafür entscheide, die Verantwortung für ein Tier, welches sein gesamtes Leben von mir abhängig sein wird, zu übernehmen, sollte ich mir vorher im Klaren darüber sein, wo die Reise hingehen soll. Und da sind wir wieder beim Punkt: Warum immer ein Welpe? Mit dem 1. TH Hund hat es nicht geklappt, weil er nicht passte. Vllt. hätte ein anderer, bereits erwachsener Hund mit Erziehung gepasst? Warum holt man sich dann einen Welpen? Jeder ist ständig online und im I-Net, informiert sich über alles und jeden, aber bei so einer wichtigen Entscheidung werden die Hausaufgaben nicht gemacht. Und das meine ich generell, nicht bezogen auf die TE.

    Die Frage, die doch alles entscheidend ist, ist die, ob die TE die Arbeit und Verantwortung auf sich nehmen will. Gehen tut immer alles, die Frage ist, um welchen Preis und ob man die Bereitschaft dafür hat. Drei Jahre Erziehungsarbeit, dazu immer wieder mal Rückschläge, die familären Probleme und Verpflichtungen mal außen vor gelassen.

    Ich persönlich würde mir eingestehen, dass es mich überfordert und den Kleinen zum Züchter zurück geben, wenn ich so mit den Nerven am Ende wäre. Der Welpe ist noch keine 12 Wochen alt, ich weiss gar nicht, auf was da ein Trainer groß einwirken soll. Derzeit ist alles noch eine An-Einander-Gewöhnen-Phase auf der Suche nach einem gemeinsamen Tagesrythmus.

    So ein Welpe kann natürlich auch in einer bescheidenen Situation ein kleiner Lebensretter sein, weil er, wenn man es zulassen kann, Freude, Spass und Abwechslung ins Familienleben bringt. Entscheidend ist eben, wie man dazu steht und ob man diese Verantwortung als Bereicherung oder als Belastung sieht.

    Und davon alleine sollte man die Entscheidung abhängig machen.

    Aber ich beobachte halt gerade bei Hunden, denen das "bleib", am besten noch mit Handzeichen, beigebracht wurde, dass sie eher unsicher sind und sich schnell selbst auflösen.

    Dann wurde das Signal halt nicht verlässlich genug aufgebaut. Das hat aber ja nichts mit dem Signal an sich zu tun.

    Ich gehöre zu der Kategorie Hundehalter, die ihren Hund nicht ständig mit irgendwelchen Kommandos zutexten, d.h. WENN es dann mal ein Signal gibt, dann wird es auch ausgeführt.

    Wie sicher unser bleib ist? Keine Ahnung. Hab ich noch nicht getestet, weil auch das für mich völlig unwichtig ist. Ich lege meinen Hund nicht in der Pampa ab und entferne mich ewig weit, während Gott und die Welt dran vorbei trabt. Ergibt sich bei uns nicht, gibt es keinen Grund zu. Wenn es erforderlich ist, wird es ausgeführt und auch von mir erst wieder aufgelöst und damit bin ich völlig zufrieden.

    Wir probieren mittlerweile viel Orientierung an uns.

    Das finde ich gut, weil ich davon überzeugt bin, dass das oft des Rätsels Lösung ist. Bei mir flogen dafür aber immer gern die Leckerlies, das hat die Orientierungsbereitschaft dann doch um ein vielfaches verstärkt ;) und ich belohne halt gern mit Essen :lol:

    Also du brauchst da meiner Meinung nach einfach einen Plan. Zu viel überfordert schnell. Fang mit einer Sache an, zb. Hundebegegnungen. Vermeide die einfach zunächst so gut es geht, versuch da zu laufen, wo du in großen Bögen ausweichen kannst und teste, ab welcher Distanz dein Hund nicht mehr aufmerksam ist.

    Man muss nicht krampfhaft durch alle Situationen durch, die stressen, man darf es sich da auch einfacher machen und erst mal ausweichen um Ruhe einkehren zu lassen und auch selbst sicherer zu werden.

    Je sicherer du wirst, desto sicherer wird auch dein Hund und ihr lernt euch beide besser kennen und vertrauen. Wenn er sich bei diesen Begegnungen so aufregt, würde ich den Druck erst mal rausnehmen.

    in eineindeutiges Hörzeichen wie zum Beispiel "Platz" zu lernen,

    Handzeichen sind für einen Hund noch eindeutiger zu erlernen....viele Hunde können zB. Sitz und Platz nicht eindeutig auseinander halten, da beides die gleiche Endung hat. Oft geht der Hund dann ins Platz statt ins Sitz. Manch einer löst das deshalb mit englischen Begiffen (zV Down). Man muss da einfach seinen Weg finden, ich verstärke ein Hörsignal auf Entfernung oder wenn ich leise spreche immer gerne mit einem Handzeichen.

    Mein Hund hört auch auf "Ey", aber das ist dann zugegebener Maßen nicht immer eindeutig, aber die Aufmerksamkeit ist mir sicher :lol:

    Unser Baddi ist nun fast 4 Monate bei uns und kommt aus dem Tierschutzverein er ist über 6 Monate alt.

    Also habt ihr ihn als Welpe bekommen, richtig? Wo kommt er denn her?

    draußen ist es schwierig ... Mir macht mitlerweile der Gassi Gang keimen Spaß mehr. Sowie ein Hund eine Katze in Sicht ist wird in den höchsten und schrägsten tönen gebellt. Er winselt er springt an mir hoch und wirkt total überreizt danach hängt er auch im der Leine wie ein doofer frisst Gras und Steine ..

    Wie reagierst du, wenn er das tut und seit wann tut er das?
    Wie ist euer Tagesablauf und ist er an seine Umwelt gewöhnt?

    Ihr habt ihn ja nun mit 8 Wochen bekommen. Viele Hunde zeigen aus unterschiedlichsten Gründen im Junghundalter ungewohnte Verhaltensweisen. Einmal bedingt, durch die eigenen Unsicherheitsphasen, die dann noch verstärkt werden, wenn der Halter nicht souverän reagiert und dem Hund die Sicherheit gibt, die er braucht.

    Ich würde dir zu einem guten Trainer raten, der die zeigt, wie du richtig reagierst und wenn du Glück hast, ist der Trainer so gut, dass er auch erkennt, aus welcher Motivation heraus dein Hund dieses Verhalten zeigt.

    Bleib bedeutet bei mir, dass der Hund in der Position bleiben soll in der er sich gerade befindet.

    Richtig, dafür nutze ich es auch sehr gern und vorzugsweise beim TA (zB. röntgen)....dafür ist ein "bleib" sehr hilfreich.

    dass der Hund tatsächlich auf nur das Hörzeichen "Bleib" zum Beispiel sicher (!) seitlich liegen bleibt?

    Das wurde bei uns nicht sonderlich konditioniert. Es gibt ein bestimmtes "Bleib" und Hund bleibt. Es wird halt auch nicht immer und überall verwendet, daher nutzt es sich nicht ab und bleibt eindeutig.

    "Bleib" mal auf nem Sitz, mal auf nem Platz, mal nem Steh ist nicht eineindeutig.

    Doch, hier ist das schon eindeutig. Ich denke es kommt darauf an, wie und welche Signale für einen praktikabel sind und wie man sie im Alltag nutzen will. Bei uns ist es so, dass das "Bleib" nur für ganz bestimmte Situationen gegeben wird, d.h. mein Hund weiss, er soll liegen bleiben und ich entferne mich. Aufgebaut habe ich das über das "Körbchen"-Signal, d.h. Hund ins Körbchen geschickt, danach das "bleib" mit Handzeichen und dann die Entfernung immer weiter vergrößert und richtiges Verhalten belohnt. Ging recht schnell. Das "bleib" sollte eigentlich nur dazu dienen, dass ich zur Tür gehen kann, ohne überrannt zu werden :ugly:

    Das geht natürlich auch mit einem "Sitz" oder "Platz". Ich bin eben übers "Bleib" quasi als Umweg dorthin, weil die anderen Signale für uns eher unwichtig sind. Sie werden zuverlässig ausgeführt, wurden aber nicht so aufgebaut, dass sie aufgelöst werden müssen.