Es kommt doch entscheidend darauf an, wo der Hund lebt. Habe ich einen Hund, der sein Ding macht und den ich nicht in der Lage bin halbwegs zu erziehen, bewege ich mich dort mit ihm, wo ich niemanden belästige oder gar gefährden kann. Habe ich einen Hund, der gern sein Ding macht und ich lebe in der Stadt oder muss in belebten Gebieten Gassi gehen, sehe ich mich durchaus in der Verantwortung einen Weg zu finden, diesen Hund entsprechend zu erziehen.
Dazu sollte man sich im Vorfeld überlegen, ob ich einen Hund, der gewisse selbständige Eigenschaften mitbringt, in dem Umfeld in dem ich lebe, verantworten kann bzw. kompetente Unterstützung in der Erziehung des Hundes von geeigneten Trainern finde.
Brettert ein Tut-Nix in mich rein und der HH verweist auf die Sturheit des Hundes, werd ich mürrisch. Folgt ein Hund nicht und bewege ich mich unter anderen Menschen und Hunden, gehört der Hund an die Leine. Bevor gemotzt wird: Ich habe selbst ein recht selbstbewusstes und bisweilen mutiges Hundetier beheimatet, bei dem ich mit konventioneller Kadavergehorsams-Erziehung keinen Millimeter Erfolg gehabt hätte. Mit der nötigen Konsequenz (und Leberwurst
) , einer Schleppleine und gar nicht mal so viel Training, sondern vielen gemeinsamen Aktivitäten ist sie eine tolle Junghündin, die nur wenige Kommandos kennt, aber diese auch wirklich direkt befolgt. Ansonsten kann sie tun und lassen was sie will, solang sie hört, wenn es erforderlich ist.
Ich vertrete nun mal auch die Theorie, dass selbst ein eigensinniger und sturer Hund dem Halter folgen kann, wenn er diesen als souverän und gerecht erkennt.