Beiträge von Mia2015

    Ich bin keineswegs stolz darauf, dass Naga in einer Extremsituation nach vorne gehen und in Beschädigungsabsicht beißen würde.

    Das bin ich auch nicht, aber ich bin froh darüber, dass es (vermutlich) so ist. Warum? Ich lebe nicht in der Großstadt sondern eher ländlich, in einer, nun sagen wir mal, Kleinstadt mit grenzwertigen Bezirken und einer nicht zu verachtenden Straftatendichte.

    Zudem ist es hier landschaftlich sehr schön und ich bin viel, alleine mit Hundi, im Wald unterwegs. Ich bin sehr, sehr froh, dass sie alleine schon auf Grund ihrer Präsenz, mir viel Volk vom Leib hält. Ich gehe quasi angstfrei vor die Tür. Ob sie zu beissen würde, keine Ahnung, vermutlich schon, aber sie geht auf jeden Fall nach vorne, besonders wenn es dunkel wird.

    Sie kann aber sehr gut einschätzen, welche Situation ok ist und welche mich verunsichert. Sie spürt das sehr genau und ist alarmiert, geht aber nicht wahllos drauf los, sondern fixiert und beobachtet. So entspannen sich die Situationen idR. von alleine.

    Aber was ist denn so schlimm daran, daß der Hund zu den Eltern gegangen ist?

    Wenn all das nicht funktioniert hätte, ja, dann wären die Eltern die beste Lösung gewesen. Aber doch nicht sofort, nur weil Plan A (pieksen) nicht funktioniert hat.

    Ich zitiere mich mal selbst, da ich das schon x-Mal geschrieben habe.


    für mich bleibt aber die Frage wie sich das mit so kleinen Zwillingen in ausreichendem Maße realisieren lässt.

    Wo ist das Problem? Ein Morgenspaziergang mit Hund und Kindern ist traumhaft! Das sind Babies, die schlafen die meiste Zeit am Tag. Mehr Zeit als in den ersten 8 Monaten hast du nie wieder. Und selbst wenn man es nicht packt, wären die Eltern gute Gassigeher gewesen, ohne den Hund gleich umsiedeln zu müssen. Außerdem gab es ja noch einen Vater zu den Kindern. Es waren insgesamt vier Personen, die sich um Hund und Kinder kümmern konnten. Das ist durchaus zu schaffen.

    Nun, die Sache ist, dass man zum gesamten Tagesablauf der Familie überhaupt keinen Eindruck bekommen hat. Der Hund hätte einfach mal aus der Situation rausgenommen werden müssen. Gassi gehen, Beschäftigung, Bewegung, damit er ausgelastet ist und seinen Rückzugsort zum ruhen nimmt. Das Jaulen hätte ich von Anfang an unterbunden.

    Wenn all das nicht funktioniert hätte, ja, dann wären die Eltern die beste Lösung gewesen. Aber doch nicht sofort, nur weil Plan A (pieksen) nicht funktioniert hat.

    Aber wenn ihn die Kinder stressen und er sich zurückziehen soll, wenn ihn diese stressen, dann lebt er in Isolation (siehe meinem letzten Beitrag).

    Das Geschrei hat ihn gestresst, nicht die Kinder an sich. Ich sehe einen Rückzugsort auch nicht als Isolation. Nochmal: Es geht sicher nicht um meinen Hund, der aber übrigens anfangs auch gestresst war und bei Gebrüll das Weite gesucht hat, aber man hat Filou nicht mal eine vernünftige Chance gegeben, sich daran zu gewöhnen, es wurde nicht mal ansatzweise mit der nötigen Geduld versucht. Rütter hat hier eine eindeutige Fehleinschätzung geleistet, war am Ende völlig überfordert und um die Sache noch irgendwie zu wuppen, mussten die Eltern herhalten.

    Heute werden die Hunde weggegeben, wegen Allergie...bald ist die Standardausrede: Der Hund ist gestresst vom Kind. Wir tuen es ja nur dem Hund zu Liebe....ja klar, super, wenn das Schule macht.

    So clever wie der war und lernwillig wäre das Problem imho auch ohne Sprühgerät zu lösen gewesen! (Wobei ich persönlich jetzt nicht contra Sprühgerat bin, aber das ist ja eine andere Diskussion...)

    :bindafür: Jawoll, genauso sehe ich das auch. Und genau das stört mich bei den neuen Staffeln. Da wird sofort der Holzhammer rausgeholt, als gäbe es keine Alternativen.

    Seid ihr echt der Meinung, dass Filou unbedingt ausziehen musste?

    Nein, bin ich absolut nicht. Auch hier: Man hätte erst mal dem Hund eine Alternative anbieten können, zb in Form eines Rückzugsortes. Nein, stattdessen wird er gepiekst und gestresst, bis er sich die Pfoten aufbeisst...armer Hund, ganz schlechter Ansatz von Rütter. Filou ist 9 Jahre, sein Übergewicht spricht dafür, dass er zu viel frisst und sich zu wenig bewegt. Dann kommt Geschrei ins Haus und niemand zeigt ihm, wie er damit umgehen kann. Ihm dann noch sämtliche Rechte abzunehmen und ihn unter den Tisch zu pieksen...ja was erwartet man denn?

    Aber es ist ja bequemer, den Hund dann woanders hin zu geben und das, obwohl die Besitzer damit unglücklich waren. Aber der Rütter hats ja angeordnet... :roll:

    Ich frage mich ernsthaft, wie meine Hunde das Geschrei meiner Kinder überleben konnten...und das Krabbelalter...und die lauten Besuche der Nachbarskinder und, und, und...

    Solche "Macken" muss man trainieren und der Situation volle Aufmerksamkeit schenken. Wenn du durch ein Gespräch abgelenkt bist, bist du nicht konsequent.

    Ich würde das so wie bereits vorgeschlagen mit einer Person deiner Wahl gezielt üben und ein Abbruchsignal für dieses Verhalten etablieren. Erst auf Abstand, wenn sie ruhig bleibt Abstand verringern, ruhiges Verhalten loben. Man kann das auch ganz unspektakulär in eine Übungseinheit einbauen: Absitzen lassen, Fuß gehen lassen, wieder absitzen lassen usw. und sich dabei der Person weiter nähern. Die Aufmerksamkeit des Hundes sollte bei dir sein, nicht bei der Person. Und viel loben und belohnen.

    So würde ich es zumindest erst mal versuchen.

    Will meine Jägerin abdampfen gibt es ein "Mia hier hin" und das laut und mit Nachdruck. Ich glaube fast, es ist nicht wichtig was ich sage, sondern wie, bei uns zumindest. Ansonsten nutze ich auch eigentlich nur den Namen als Rückruf, manchmal mit "Komm", manchmal mit Pfiff und wenn es zackig werden muss dann kommt der undurchdringliche Pfiff auf zwei Fingern...der zieht immer :ugly: (wird aber zum Glück nur selten gebraucht :D )