Eine Suche bei der die Person keine Rolle spielt? Und damit nix falsches rüberkommt, ich will damit Fährtenhunde keineswegs abwerten oder so. Sie haben einfach eine andere Aufgabe beim suchen als ein Personensuchhund.
Bei der "Personensuche" gibt es meiner Meinung nach nicht so viele Interpretationsmöglichkeiten *gg* Man sucht eine bestimmte Person.
Das "klassische" Fährten ist das Absuchen einer Spur mit verweisen von Gegenständen. Der Fährtenleger ist schnurzpiepegal und "nur" Mittel zum Zweck. Die Fährte kannst du auch selber legen.
Bei der Personensuche kannst du die Fährte nicht selber legen. Der Hund kann dich nicht suchen wenn du hinten an der Leine hängst. Er könnte schon, aber dann wären wir ja wieder beim Fährten. Am Ende einer Suche muss der Hund die zu suchende Person finden.
Beim Fährten ist es möglich sehr spurtreu zu arbeiten. Da wo der Fährtenleger gelaufen ist ist die Spur in Form von Bodenverletzungen. Die lassen sich weder vom Wind verwehen, noch vom Regen wegspülen und auch ein vorbeifahrendes Auto wirbelt sie nicht auf und davon. Beim Fährten folgt der Hund einem "Mischgeruch" aus Erde, zertretenen oder geknickten Pflanzen, dem Schuh- und dem Eigengeruch des Menschen. "Irgendeines" Menschen. Ausserdem hat der Hund mit tiefer Nase zu suchen. Ob er will oder nicht.
Bei der Personensuche folgt der Hund dem Individualgeruch des Menschen, den er anhand des Geruchsartikels aufgenommen hat. Also eines bestimmten Menschen. Die Spur besteht aus den Partikeln die der Fährtenleger in jeder Sekunde verliert. Die fallen nicht bleischwer zu Boden sondern können vom Wind etwas verteilt werden. Zum Beispiel könnte auf der "Hauptspur" 70% der Partikel liegen, 4m nach rechts 20% (wegen der Windrichtung) und die restlichen 10% liegen 2m links von der Spur verteilt. Ob der Hund jetzt direkt auf der Hauptspur läuft oder 1-2m daneben ist relativ wurscht. Wünschenswert wäre es so dicht wie möglich an der Hauptspur, da dort natürlich auch der Geruch stärker ist. Ob der Hund mit tiefer oder hoher Nase sucht ist egal. Hier zählt eher das Ergebnis, also das Finden der Person. Stöbern ist hier übrigens nicht erwünscht. Der Hund darf "pendeln", da die Hauptspur wie gesagt nicht so deutlich wie ein Strich ist, aber er soll trotz allem der Spur folgen.
Beim Fährten reicht es den Anfang zu kennen. Dort wird der Hund angesetzt und los gehts.
Wenn man eine Person sucht wäre es schön den Anfang zu kennen. Im Ernstfall hat man ein Gebiet. Daher benötigt man einen Geruchsartikel damit der Hund überhaupt weiss wen er zu suchen hat. Den Beginn einer Spur muss er ggf. auch erst finden.
Beim Fährten werden auch Verleitspuren gelegt. Aber da werden gezielt 2 Mann losgeschickt die einmal quer durch die Spur laufen (platt ausgedrückt). Vermutlich wird deshalb meist auf Feld und Wiese gefährtet. Dort halten sich weit weniger Leute auf. Auch werden Spuren verschiedenen "Alters" gelegt.
Bei der Personensuche ist es absolut nicht beeinflussbar wer da noch so durch und über die Spur läuft. Wenn eine verschwundene Person dort öfter langgegangen ist kann der Hund auch auf eine ältere Spur der Person treffen. Er muss lernen dass er immer der frischesten Spur zu folgen hat.
Beim Fährten wird auch der Bodenwechsel trainiert. Aber meines Wissens wird die Fährte dann über einen asphaltierten Weg geführt und geht auf der andern Seite im "weichen" Bodengrund weiter. Ihr könnt mich gerne eines besseren belehren, ist schon ne Weile her dass ich mit Fährten zu tun hatte.
Bei der Personensuche findet die Suche nicht selten komplett in Wohngebieten, Innenstadt, Bahnhöfen, etc. statt. Auch innerhalb von Gebäuden.
So, nach 2 Stunden Gewurschtel fällt mir nicht mehr ein zum erklären *gg*