Diese "mechanistischen" oder anthropozentrischen Ansätze, daß ein Tier nicht fähig ist, die Gedanken ein paar Minuten zusammenzuhalten, und nur von einer Sekunde zur nächsten lebt, ergo immer nur die allerletzte Aktion bestimmend für die Reaktion sein darf, ist doch wohl überholt.
Sehe ich nicht so.
Der Terrier war zuerst bei mir, dann kam die Liese dazu.
Anfangs war alles in Butter, doch dann hat der Terrier ab und zu neben den Napf der Liese gepinkelt.
Wenn ich von der Arbeit kam und die "Bescherung" roch, hat der Terrier eine Ansage bekommen und sich schuldbewusst geduckt. Aber wohl nur, weil ich sauer war, nicht weil er verstanden hatte, weswegen.
Eines Tages lag ich gemütlich auf dem Sofa. Da hörte ich es plätschern. Ich hoch wie von der Tarantel gestochen. Donnerwetter losgelassen. Seitdem ist das nicht mehr vorgekommen.
Klar können Hunde Handlungsketten planen ... wenn es zu ihrem Nutzen ist.
Ich habe im Wohnzimmer einen großen Hocker mit Hundedecke. Meine vorige Mannschaft (Kalli und Tapsi) liebte diesen Hocker. Wenn Tapsi drauf lag und Kalli wollte drauf, ist der Schlaufuchs zum Fenster gelaufen und hat gekläfft. Tapsi dann runter, um zu gucken, was los ist. Und *schwups* lag Kalli auf dem Hocker. 
Wenn ich etwas bestrafen möchte, muss ich das Unrechtsbewusstsein doch vorher einpflanzen.
Und nicht mal dann kann ich sicher sein, dass es nicht durch einen stärkeren Reiz ausgeschaltet wird. (Das hier schon herbeigerufene Reh ... oder eben die Gartenkatze.)
Von daher bleibe ich dabei: Es bringt nichts, einen Hund, der abgängig war und dann freudig zurückkommt, für diese Freude zu bestrafen. Der Hund hatte ja nicht geplant, mich zu ärgern (weil das für ihn keinen Nutzen bringt).