Dann reih ich mich hier auch mal ein. Ich habe eine Cocker Spaniel Hündin, davor waren es zwei Irische Setter. Ich stehe auf die sensiblen Jagdhundrassen, die von den Jägern gern mal als "Weicheier" bezeichnet werden. Dabei sind sie das durchaus nicht, nur muss man sie eben etwas anders anfassen als einen Jagdterrier oder einen Deutsch Dahthaar. Mir liegen solche Hunde einfach mehr.
Ich selbst bin auch Jägerin und führe mich selbst auch eher selten jagdlich.
Am liebsten geh ich immer noch als Treiberin oder mit der Kamera raus (Ersatzbeschäftigung). Insofern kann ich mir mit meinen Hunden die Hand geben.
Meine erste Hündin war so auf das Vorstehen trainiert, das ihr das eigentlich reichte. Wir gingen oft abends noch mal in den Wald und dann durfte sie Wild anzeigen. Wenn es dann absprang, wurde sie mit Lob und Fleischwurst überhäuft und freute sich einen Ast. Außerdem konnte sie auf Kommando den nächstgelegenen Fuchs- oder Dachsbau suchen, damit ich dann dort welpen filmen konnte. Bei der zweiten reichte das nicht. Die hat zusätzlich Plastikflaschen und Dosen gesammelt und nach Hause getragen. Die Massen an Plastik, die die in ihrem Leben aus dem Wald geschleppt hat - wir haben immer gesagt, dass wir eigentlich die Hundesteuer zurück bekommen müssten.
Das klingt erstmal langweilig, aber die ging in ihrem "Job" total auf. Sie konnte sogar Plastik riechen. Manchmal zeigte sie irgend einen Busch an und ließ sich partout nicht davon weg bewegen. Schaute man dann genauer nach, fand man einen Tennisball, Plastikdose, -flasche oder ähnliches darin, was irgendwo ganz oben in den Ästen hing.
Frieda hat ehrlich gesagt keine Ersatzbeschäftigung. Die geht viel mit raus, darf dann auch stöbern, so lange sie "an der Hand" bleibt. Man sieht das an ihrer Körpersprache, wenn sie den Kontakt verliert. Ich muss zugeben, dass ich die "halbe Portion" nicht so richtig ernst nehme. Ihr Radius ist viel kleiner und sie ist recht unselbstständig, schaut sich oft um, achtet auf mich. Bei den Settern war das harte Arbeit, bis man mit denen wirklich entspannt ohne Leine im Wald gehen konnte. Da die beide nicht alt wurden, wollte ich diese Arbeit nicht mehr investieren. Der Cocker ist für mich eher ein Begleithund. Ich habe nunmal selber auch Jagdtrieb, mag es, wenn mein Hund so tickt wie ich, aber so megapassioniert muss nicht mehr sein. Lieber zu Hause die Schmusenudel und im Wald kilometerfressende Wuselmaschine. Ich geh gern wandern, da sollte der Hund also auch mal Strecke machen können. Das einzige Reh, das sie bislang mal verfolgen wollte, hat in 100m Entfernung einen Schrecklaut ausgestoßen. Da saß Madame sehr schnell wieder bei mir, weil das gruselige Tier sie angeschrien hat. So eine ist das...
Sie hat außerdem ein Agility-Gen. Auf dem Hundeplatz schaffte sie mit 4 Monaten eine schmale Agility-Brücke, die meine Setter auch mit 2 Jahren nicht machen wollten. Sie balanciert auch gern im Wald auf Kommando auf Stämmen, springt auf Baumstümpfe und über Hndernisse. Darf natürlich kein Jagdkollege beobachten, diese "Kinderkacke". 
Im Haus spielt sie recht häufig auch mal ganz allein mit ihrem Spielzeug. Am liebsten vermöbelt sie Stofftiere. Ansonsten liegt sie im Bett rum (ja klar, in meinem natürlich). Sie ist ein absoluter Kampfschmuser und im Grunde so lange ausgeglichen, wie ich da bin. Wenn ich weg gehe, mag sie nicht mehr spielen und liegt im "Wartemodus" im Bett. Aber sie jammert nicht und macht nichts kaputt.
Insgesamt für mich ganz wichtig: Vorm Fernseher kuscheln ist genau so gut machbar, wie die 20 km Wandertour im Schneesturm. 