Meine allererste Hündin war Liebe auf den ersten Blick. War eine von drei, die noch frei waren. Ich war damals 16 und wusste selbst nicht genau, was ich suchte. Sie hat mir als einzige einen geworfenen Ball zurück gebracht und hat gut "gerochen". Klingt komisch, aber war so.
Die zweite Hündin wurde mir vom Züchter zugeteilt. Ich fand, dass sie unangenehm roch - mindestens eine Woche lang. In den ersten 3 Wochen habe ich Rotz und Wasser geheult und wollte sie am liebsten zurück geben. Irgendwann war das einfach weg - von heute auf morgen. Sie ist ein ganz toller Hund geworden.
Die dritte hab ich im Internet gesehen. Sowas kann ja wohl nicht Liebe auf den ersten Blick sein. Aber da waren diese Augen - als ob meine erste wiedergeboren worden wäre, nur als Cocker. Hingefahren, alle Welpen und Eltern haben mich normal begrüßt. Sie kam als letzte und hat einmal ganz kurz meine Nase in den Fang genommen, als ob sie dran lutschen wollte - und wieder dieser angenehme Welpengeruch. Dann hat sie sich umgedreht und ist wieder gegangen. Alles war interessant, nur ich nicht. Die anderen Welpen waren da viel interessierter. Es war trotzdem Liebe auf den ersten Blick - wenigstens von meiner Seite. Hab sie dann auf der ganzen Heimfahrt auf dem Arm gehabt und konnte von dem Tag an nicht mal mehr alleine zum Klo. Bis heute ist der Rest der Familie nettes Beiwerk - und ich bin Gott. Hätte ich anhand des Züchterbesuchs nie erwartet, aber das ist von der ersten Minute zu Hause so gewesen.
In sowas steckt man nicht drin. Gerade bei der Sache mit dem Geruch glaube ich inzwischen, dass das irgendwas mit der Chemie zu tun hat, die stimmt oder nicht stimmt. Fakt ist aber, dass das Aussuchen beim Züchter nur ein kleiner Momentausschnitt ist. Die "passende Chemie", "Liebe auf den ersten Blick" oder wie man das nennen will, spielt schon bald keine Rolle mehr. Ihr müsst euch ja erstmal richtig kennen lernen. Das wird... 