Beiträge von Rateros

    Bär oder Bärchen. Seine Mutter war eine reinrassige Mittelschnauzerhündin und sein Vater ein halber Mittelschnauzer und ein halber ? Er wurde bei einer Freundin meiner Mutter und deren Partnerin geboren und lebte zusammen mit seinem Vater, seiner Mutter und seiner Schwester auf einer winzigen Terasse. Scheinbar wurde er von Zigeunerkindern aus der Nachbarschaft mit Steinen beworfen. Wie auch immer er hatte immer ein Problem mit Kindern und Männern. Irgendwann hat er dann mal jemanden gebissen und musste abgegeben werden. Ein Freund mir hat ihn dann übernommen und als er dringend für zwei Wochen nach Deutschland musste habe ich in zur Pflege übernommen. Der Typ kam nie wieder und so blieb Bär bei mir. Er war ein hochintelligenter Hund und mit viel Zeitaufwand habe ich ihm die Angst vor Kindern nehmen können. Meinen damaligen Partner hat er akzeptiert aber das war auch alles. Obwohl Bär schon seit 28 Jahren tot ist habe ich viele Erinnerungen an ihn, wie zB. als eine streunende Katze die ich gefüttert hatte irgendwann meinte er wäre ein guter Vater. Ich kam nach Hause und Bär lag auf dem Boden und auf seinem Kissen lagen zwei Katzenbabys während die Mutter das dritte holte. Wie alt er wurde weiss ich gar nicht mehr, aber er erkrankte an Leishmaniose und zu der Zeit mussten wir die Medikamente noch in Frankreich bestellen. Er war der inteligenteste aller meiner Hunde.

    Hunde sind so unterschiedlich wie wir Menschen, manche Hunde brauchen nur eine Anleitung und keine Erziehung und andere benötigen auch schon mal ein Anstubsen oder einen Ruck an der Leine. Bei insgesamt knapp 30 Hunden in meinem Leben habe ich einige Charaktere erlebt und man kann nicht sagen, dass eine gewisse Art der Hundeerziehung für alle Hunde gilt. Zur Zeit habe ich eine Hündin die gefallen will und ganz nervös wird wenn ich mal lauter werde (auch wenn sie nicht gemeint ist) und eine Rüden der nur mit Würgehalsband und doppelter Leinensicherung vor die Tür kann. Und das nur zu seiner Sicherung, er ist so hypernervös dass er sich aus einem normalen Halsband windet, er hat es mehrmals geschaft den Karabiner von der Leine zu lösen (sehr toll wenn er dann vor jedes Auto rennt weil auf der anderen Strassenseite eine Fliege summt).

    Hier wurde es in Bezug auf Zerstörungwahn auch ruhiger. In den letzten Wochen bin ich auch schon mal kurz aus dem Haus und habe die Bande drinnen gelassen und alles so wieder vorgefunden wie ich es hinterlassen hatte. Shiva hat, als sie kleiner war mal die Maus vom PC zerpflückt und einmal habe ich sie erwischt wie sie mit dem Handy im Maul in den Garten wollte. Ich kann mittlerweile auch die Schlafzimmertür nachts auflassen ohne dass sie mitten in der Nacht meint die Wohnung umdekorieren zu müssen.

    Ich habe meine Jungs mittlerweile kastriert, aber ich hatte in meinem Leben mehrere Upswürfe. Wenn mir mein damals 4 Jahre alter Sohn zum Beispiel sagte, Mamma die Mitschi wollte raus und ich habe sie rausgelassen. Als ich zur Tür gerannt bin war es schon zu spät oder als Hyppie (Boxer) seinen Kopf aus dem Halsband zog (er war während der Läufigkeit seiner Tochter angekettet) und die Tür des Stalles geöffnet hat in der seine Tochter eingesperrt war während ich arbeiten war. Oder als der Rüde einer Nachbarin ein Loch unter dem Zaun gebuddelt hat als meine Hündin läufig war. Ich wohne in Spanien auf dem Land und habe im Durchschnitt 4-5 Hunde. Da ist die Möglichkeit eines Ups-Wurfes sicher grösser als in einer Stadtwohnung mit nur einem Hund.

    Warum gibt es in diesem Forum so viele Menschen die was gegen Ups-Würfe und Mischlinge haben? Ist denn nur ein reinrassiger Hund mit Papieren ein guter Hund? Ich habe überwiegend Mischlinge in meinem Leben gehabt und ziehe diese den reinrassigen Hunden vor. Für MICH ist ein Hund ein Hund und kein Statussymbol. Ich möchte ein Hund der mein Leben bereichert und mich durchs Leben begleitet mit all seinen Ecken und Kanten. Wenn man einen Gebrauchshund hat und braucht ist das selbstverständlich ein anderes Thema.