Beiträge von persica

    Man muss auch nicht alles verstehen oder genauso machen wollen. Die eigenen Maßstäbe gelten nicht zwingend auch für andere - nennt man Toleranz, wenn man bei anderen auch Dinge akzeptiert, die man selbst nicht möchte.

    Ok, das klingt dann doch ganz anders, als bei uns.
    Wenn die Brüder mitmachen, wäre vielleicht eine Möglichkeit sie nur noch über die Brüder füttern zu lassen bzw. nur noch in deren Gegenwart.
    Das ist durchaus zielführend, aber hart, weil man dann selbst garnicht mehr füttern dürfte bzw. nicht mehr, wenn die nicht dabei sind. So eine Art Z&B in hardcore.

    Das Blöde ist, dass das ein selbstbelohnendes Verhalten ist, bestimmte Personen anzukeifen und damit letztendlich zu verschrecken bzw. zu verscheuchen. Sehe das auch bei Max.
    Er darf eigentlich keinen Erfolg haben, nur bin ich auch nicht immer da und oft erschrecken die Angekeiften im ersten Moment, und zack, schon hat sich das Verhalten für den Giftzwerg wieder gelohnt.

    Aber es wird besser, wenn selbstbewußt genug aufgetreten wird, aber es nervt immernoch ziemlich und ist anstrengend. Ist leider nichts, was von heute auf morgen für immer verschwindet, wobei wir schon mehrere ruhige Wochen am Stück hatten, bis das Monster sich wieder gezeigt hat.

    Ein ruhig-selbstbewußtes Auftreten ist normalerweise nicht provokant für Hunde, meinst du vielleicht eher so Macho-Prollauftreten? Also breitbeinig, intensiv schauend und eher einen Tick rücksichtslos.

    Tiere sind eine Leidenschaft, und ich kann es sehr gut verstehen, wenn man so großes Interesse hat, verschiedene Tierarten zu halten! Über Jahre hinweg hatte ich das auch, Nager, Reptilien, Fische, Amphibien...
    Und, das muss ich zugeben, manchmal zog da auch ein neues Tier ein als Trost, aus einer Laune heraus oder wegen schlichtem "habenwollen", was aber nicht bedeutet, dass sich nicht trotzdem gut drum gekümmert wurde.
    Wo kein Platz mehr war, gabs kein neues Tier, und NZ habe ich abgegeben.

    Manche Tierarten sind extrem genügsam, wie viele Schlangenarten, die kaum täglichen Aufwand benötigen oder auch viele Fische, die nahezu nebenbei laufen - weil sie keinen Wert darauf legen, dass der Halter individuell ihnen Zeit widmet, da sie nicht kuscheln wollen und keine Förderung benötigen!

    Über die Zeit wurde es mir nach und nach zuviel, und wenn für die Tiere altersbedingt die Zeit gekommen war, habe ich kein neues dieser Art mehr geholt und fand es zwar traurig, aber war auch erleichtert über etwas weniger Arbeit und Aufwand. Mittlerweile habe ich verhältnismäßig wenige Tiere.
    Schlangen, Geckos und Amphibien bis sie mal an Alterssschwäche sterben, dann wird da auch kein neues Tier mehr einziehen. Jedenfalls auf absehbare Zeit nicht.
    Die Spinnen laufen auch eher nebenbei, die brauchen kaum Betreuung, alle paar Tage etwas Wasser nachgießen für die Pflanzen, alle paar Wochen eine ordentliche Insektenmahlzeit. Dabei hübsch anzuschauende Terrarien.


    Das ist kein Vergleich zu den Hunden! Ich bin aktuell schon mehr als voll ausgelastet mit den Zwergen, vorallem wegen Max.
    Vielleicht geht es besser mit unproblematischeren Hunden, davon noch mehr zu halten, und ich glaube auch, dass es so einige Halter gibt, die dem mehr als absolut gerecht werden als Mehrhundehalter!
    Andere nicht, und ich sicherlich auch nicht - mehr als zwei Hunde kann ich mir so garnicht vorstellen.


    Aber das Ganze ist so individuell und abhängig von den Arten und den Lebensumständen, dass es von außen betrachtet immer schwierig ist, ein Urteil zu fällen. Wenn man ein Freund ist, die Umstände deutlich näher kennt, Sorgen und Bedenken hat, ist das aber wieder eine andere Sache - nur solange es den Tieren gut geht, die Versorgung nicht das gesamte Leben vereinnahmt, ist es meiner Meinung nach auch (noch) nicht bedenklich.

    Naja es ist ja nicht jedes Fehlverhalten hormonell bedingt.


    Ich beziehe das nun einfach mal auf mich!

    Max hatte sein Packen an Problemen schon dabei, als er vor einigen Monaten hier einzog. Nur waren die meisten Probleme bereits soweit im Griff, dass ich dachte, wir widmen uns jetzt einmal den hormonellen Problemen.
    Es scheint aber bedingt durch das Hormonchaos alles zuviel für ihn zu werden, denn er ist mental wieder deutlich empfindlicher, als er es vor dem Chip war.
    Insofern schiebe ich das durchaus auf die Hormonlage, zudem es extrem schwankt.
    Wie Stimmungsschwankungen bei uns Mädels, von verschmust und anhänglich zur keifenden Bestie mit nahezu 0 Reizschwelle.

    Wenn es dumm läuft, verstärkt der Chip bzw. die veränderte Hormonlage sein Verhalten soweit, dass es insgesamt schlimmer wird, statt besser. Kommt ja dann und wann vor.

    Mit Erziehung im Sinne von richtiges Verhalten beibringen, Regeln aufstellen und konsequent sein hat das bei uns aber nichts zu tun. Er weiß, wie er sich verhalten soll, kennt die Regeln und wir sind konsequent, aber er schwankt in seinen Reaktionen massiv.
    Vor ein paar Wochen war er nur toll, danach gabs wieder einen Absturz, ohne dass wir etwas verändert hatten.

    Zeitweise habe ich schon bereut, das Ding überhaupt setzen zu lassen... aber ich hoffe, dass es bald besser wird, was anderes bleibt mir ja nicht übrig!

    Ein Animal Horder ist meiner Meinung nach ein Messi, nur eben mit Tieren. Wobei daneben garnicht selten auch die ganze Wohnung vollgestellt ist mit Müll oder anderen Dingen.

    Es fängt wohl oft mit schleichender Überforderung an, man glaubt es noch zu schaffen, aber vernachlässigt immer mehr. Es soll wohl auch dann und wann ein Helfersyndrom dazukommen. Also die Person möchte Tieren helfen, nimmt immer mehr auf, und gibt keine ab, weil sie glaubt, nur sie kann gut für sie sorgen.
    Ist damit eine Abwärtsspirale, und die Leute brauchen dringend Hilfe, sowie in vielen Fällen auch die Tiere.

    Wahrscheinlich ist niemand 100% davor sicher, denn sowas kann mit einem sozialen Absturz beginnen, obwohl vorher alles ok war. Job verloren, Beziehung kaputt, Tod eines geliebten Menschen... es kann schneller gehen als man denkt, und man braucht vielleicht selbst man psychologische Unterstützung.

    Z&B ist finde ich, eine recht gute Möglichkeit gezielt unsichere Situationen positiv einzufärben! Hat bei uns auch gut geholfen.
    Allerdings, es kann wieder zurück kippen, wenn man es nicht immer mal wieder auffrischt.
    Hatten wir so bei Katzensichtungen, die mit garnicht mal sonderlich regelmäßigem Z&B garkein Problem waren, nach dem Winter, wo wir lange keine Katzen gesehen haben, dann aber wieder fast da waren, wo wir mal angefangen hatten.
    Einen ansich unsicheren Charakter wird man aber wohl nie zu einem total mutigen machen können.

    Habe es heute auch wieder gesehen, nachdem wir einige Wochen keinen Hundekontakt hatten wegen Max. Dexter war wieder sehr unsicher am Anfang, und es dauerte, bis er richtig aufgetaut ist. Da waren wir schon deutlich weiter, und haben das aufrecht erhalten, indem wir die Situationen beständig gesucht haben (Hundepark).
    Hundesichtungen sind aber weiterhin kein Problem.

    Ansonsten haben wir viel Umwelttraining gemacht, dass es sich z.B. ins Wasser traut, dort hinaufklettert, Zeit gegeben bei Sachen die er gruselig findet (Federn!). Es lindert, aber er wird wohl immer eher unsicher bleiben.
    Solange er aber Wege findet damit umzugehen, ist das doch ok.

    Was zeichnet eurer Meinung nach eine SDU vom Verhalten her aus?
    Wenn phasenweise bei reduziertem Stress Lernfähigkeit vorhanden ist, und es durchaus sehr gut läuft, um bei Stress wieder n ziemliche Tiefen abzurauschen, kann das eine SDU sein, oder ist da der Hund dauerhibbelig und dauernd unkonzentriert?


    Ich hab selbst SDU (war aber nie wirklich schlimm bei den Symptomen), aber ich schätze mal, es ist wie beim Menschen, die Symptome sind nicht immer die gleichen und nicht immer gleich stark?