Ich will auch nicht unken, aber ihr seid gesellige Menschen. Dieser Hund wird euch auf Dauer einsam machen, wenn ihr nicht in die Puschen kommt.
Ich hab 1:1 denselben Fall im engen Freundeskreis (wirklich, die Parallele ist erstaunlich: auch "gerettet", selbe Anzahl der Beißvorfälle, null Empathie dem Hund gegenüber und null gesunder Menschenverstand). Der Freund meines Mannes und mir ist sehr gesellig. Es vergeht fast kein Tag ohne Besuch oder dass er selbst von Haus zu Haus tingelt (kann man in Coronazeiten von halten, was man will). Sein Gedanke war, dass er den Hund dann einfach mitnimmt und er sich über dieses Leben einfach genauso freut wie er. Der Hund hat ihm und wildfremden Menschen dazu aber schon mehrfach die Zähne gezeigt.
Und unser Freund wird immer einsamer.
Sowas spricht sich rum, und zwar verdammt schnell. Sein halber Freundeskreis kommt nicht mehr, weil sie dem Hund nicht über den Weg trauen. Er wird nicht mehr zu den Leuten eingeladen und wenn doch mal, dann direkt mit dem Zusatz, dass der Hund wegzubleiben hat. Die Leute schütteln den Kopf, wenn sie ihn mit dem Hund sehen. Wechseln die Straßenseite.
Dabei ist der Hund so toll. Der Hund ist weder bösartig noch "unsauber im Kopf". Der ist einfach nur hochgradig unverstanden und weiß nicht mehr, was er noch tun soll. Und das ist eurer leider auch. Dabei meint es weder ihr noch mein Freund böse. Ihr habt euch unter Hundehaltung vermutlich einfach was ganz anderes vorgestellt und wart vielleicht auch nicht in dem Ausmaß bereit, Arbeit zu investieren, weil ihr auch damit gar nicht gerechnet habt, dass das nötig sein wird.
Jetzt liegt es an euch, euch SCHNELL klar zu werden, wozu ihr bereit seid. Und euch klar zu machen, dass euer Hund keine Enttäuschung ist, er ist kein Fehler oder sonstwas. Mit ihm stimmt alles, der ist genauso super wie der Hund meines Freundes.