Beiträge von Achtfastneun

    Diese Diskussion dahingehend ist redundant, denn die TE hat die Kontaktdaten schon raus gegeben - und wieder schafft es Rafile, einen ganzen Thread um sie drehen zu lassen. Wäre schön, wenn es wieder um @Lexie00 ginge und nicht, was Rafile wieder für seltsame Einstellungen hat.

    Die Frage ist, wie es jetzt weiter geht und was dann noch folgt.

    Also ganz ehrlich.

    Nur weil hier ihr Geschriebenes weiß der Himmel wie interpretiert wird, lässt sie den Thread nicht um sich selbst drehen.

    Vielleicht lest ihr hier alle was anderes, aber sie hat einfach dazu geraten, sowas in Zukunft über offizielle Stellen laufen zu lassen auch um sich selbst zu schützen.

    Nicht selten wird die Herausgabe der eigenen Telefonnummer zb dazu genutzt, dass man ab dann Drohnachrichten und ähnliches von der Gegenseite erhält. Hab ich so auch schon mehrmals selbst und im Bekanntenkreis erlebt. Hätte ich keinen Bock drauf, egal wie sehr ich mir meiner Schuld bewusst wäre.

    Ich nehme selbst seit langem CBD wegen ein paar Kleinigkeiten.

    Keine davon ist ein blutender Tumor. Niemals würde CBD hier wegen akuter Schmerzen in Einsatz kommen. Unterstützend, präventiv, bei leichten Beschwerden gerne.

    Weißt du, was für unerträgliche Schmerzen Tumore bereiten können und in den meisten fortgeschrittenen Stadien (wie bei Sandy zb) auch tun?

    Also wirklich, aus Interesse. Ist das dir bewusst?

    Klar ist es ungerecht. Als deutlich ungerechter empfinde ich es, jemanden krampfhaft am Leben zu erhalten, dessen Lebensuhr eindeutig abgelaufen ist.

    Ich arbeite in der Pflege und ja, Sterbebegleitung bei jungen Menschen ist hart. Sehr hart. Und ungerecht. Aber deutlich schlimmer finde ich es, uralte Menschen zu betreuen, denen man tausende Therapien und die damit verbundenen Qualen zumutet, um noch einen weiteren Monat rauszuschlagen. Und noch einen, und noch einen. Und wenn man diese Menschen einfach mal selbst fragt, machen die das in den allermeisten Fällen nur wegen den Angehörigen mit. Selbst sind sie fast immer bereit zu sterben, weil sie wissen, dass sie auf ein schönes Leben zurück blicken können.

    Es gibt leider nicht immer Heilung. Und 14 Jahre IST alt. Dein Hund IST alt. Auch dein Hund kann auf ein schönes Leben zurück blicken und das zählt. Keine blöde Statistik, die weiß der Himmel was sagt. Für deinen Hund ist diese Statistik nicht relevant.

    Vielleicht hilft dir der Gedanke, dass eine gut gemachte Sterbebegleitung auch sehr schön sein kann. Nutze die Zeit um es euch schön zu machen, gönn euch was. Schaff friedliche Erinnerungen, die dir in deiner Trauer helfen. Dein Hund hat kein Bewusstsein dafür, die ist offen für jeden Weg. Du hast das Bewusstsein und kannst das jetzt nutzen und dich auf den letzten unvermeidbaren Weg vorbereiten.

    Such dir einen Tierarzt, bei dem du dich wohl fühlst. Berede mit ihm, wie es weiter geht. Wie die letzten Schritte aussehen.

    Und dann geh den Weg. Mit allen Konsequenzen, denn die kommen so oder so.

    Meine Hündin wurde knapp 13 Jahre alt. Gerne hätte ich sie noch etliche Jahre um mich gehabt, aber ich bin auch so mega dankbar für jeden einzelnen schönen Tag den ich mit ihr zusammen hatte.

    Sie starb an einem Milztumor. Klar, hätten wir mit Sicherheit irgendeinen Tierarzt gefunden, der noch Therapie xy durchgeführt hätte. Aber zu welchem Preis?

    Ich könnte mir den Gedanken nie verzeihen, dass mein Hund vielleicht unnötig gelitten hätte, nur weil ich den traurigen Tatsachen nicht ins Auge sehen wollte und aus Egoismus noch Experimente gemacht hätte. Und ab einem gewissen gesundheitlichen Stadium ist Medizin mMn nix anderes als experimentieren und das beste zu hoffen.

    Ich bin sehr froh, dass ich Queeny das erspart hab und sie in Würde gehen durfte.

    Auf der einen Seite tut sie mir schon leid. Der Druck muss enorm sein. Unter extremen Stress reagieren Menschen nunmal leider nicht immer rational.

    Spoiler anzeigen

    Ich bin auf der Arbeit auch schon mal in so einer Situation gewesen, in der mir meine Nerven gänzlich abhanden gekommen sind. Ich war wie im Tunnel, konnte mich selbst gar nicht mehr steuern. Das war total gruselig, als würde man außerhalb seines Körpers zusehen, wie gerade richtig bös was schief läuft aber man hat keine Möglichkeit selbst regulierend einzugreifen, weil man schlicht nicht kann.

    Was ich im Nachhinein nur wirklich, wirklich bitter fand, dass sie sich selbst gar nicht reflektiert hat und hinterher im Interview noch davon redet, dass sie ja so gut mit Pferden kann und froh ist, dass sie das Ganze mit Würde zuende gebracht hat (die ich irgendwie vergeblich suche) und dass man die Strukturen im Fünfkampf nicht hinterfragen muss.

    Zugegeben, mit den Aussagen im Ohr tu ich mich etwas schwer, noch richtig viel ehrliches Mitleid aufzubringen.

    Ich finde auch, dass das sehr individuell ist und auf die Tierart ankommt.

    Als ich mich damals zu Mäusen belesen hab, hab ich natürlich auch die Mindestanforderung an den Käfig gelesen. Mir persönlich war das aber zu wenig. Ich hatte den Platz und die Lust, deutlich größer zu werden und fand es nur fair, reinen Käfigtieren diesen "Luxus" zu gönnen. Hätte ich die Möglichkeiten nicht gehabt, hätte ich vermutlich keine. Oder hätte ich Nager die jeden Tag stundenlang in der Bude Freilauf haben können, hätte ich es auch noch anders gesehen.

    Bei Pferden sehe ich es ebenso. Eine Bekannte hat ihr Pferd in einem großen Reitverein stehen mit maximal 3 Stunden Koppel am Tag, im Winter gar nicht und nur aufs kleine Paddock. Unter den Bedingungen würde ich mir niemals ein Pferd anschaffen, egal wie sehr ich es wollen würde. So viel kann ich ein Pferd gar nicht bewegen, wie es von Natur aus bräuchte. Das finde ich ganz persönlich schon egoistisch.

    Bei Hunden bin ich da irgendwie noch nicht ganz klar und schätze, da kommt es auch sehr auf individuelle Mindestanforderungen an. Sowohl Queeny als auch Robbie habe ich versucht so gut es mir möglich ist zu halten. Ich würde mal behaupten, Queeny war ein zufriedener Hund, da hab ich es geschafft, die Mindestanforderungen locker zu erfüllen. Bei Robbie nicht so. Er hätte vermutlich deutlich mehr rassegerechte Auslastung gewollt (was noch gekommen wäre, aber die kurze Zeit bei uns hat dafür nicht gereicht) und alleine bleiben war für ihn die Hölle. Also waren die Mindestanforderungen von genau DIESEM Hund bei uns nicht erfüllt.

    Dort wo er jetzt ist, sind sie es aber.

    Sich ein Tier anzuschaffen in dem Wissen, dass es alles "gerade so" passt, finde ich uncool. Persönlich finde ich schon, dass man sich durchaus bemühen kann, dem Tier das bestmögliche zu ermöglichen. Kann man das nicht (oder wie geschrieben, ist bei dem minimalsten an Anforderungen schon am Limit), sollte man sich wirklich genau überlegen, ob man dieses Tier wirklich aufnehmen muss.

    Heute telefonierte eine meiner Patienten (96 Jahre) mit ihrem Bruder und ich komm gerade noch rein und höre sie sagen: "Neeeein Sepp, Ich bin noch nicht operiert. Neee, Ich schwör, das kommt erst."

    Kurz danach legt sie auf und guckt mich an. Ich so: "Ähm... Ich müsste Ihnen da was mitteilen.. :rolling_on_the_floor_laughing:"

    Sie: "Nee, oder? Bin ich doch schon operiert? Boah."

    Ruft den Bruder wieder an und meint ziemlich angepisst: "Sepp, Ich habs verkackt. Is doch schon passiert. In dem Fall geht die nächste Runde auf mich."

    :lachtot: einfach mal knallhart selbst gewettet, ob sie es nach OP noch blickt :applaus:.

    In den meisten Tierheimen gibt's eigentlich immer ein paar Langzeitinsassen aus Beschlagnahmungen, Scheidungskinder oder sonstwas, die von den Mitarbeitern aber genau deswegen sehr gut eingeschätzt werden können. Die sitzen oft so lange ein, weil sie vielleicht schon älter sind oder optisch durch viele Raster fallen. Deine Frau und Kinder scheinen ja relativ offen zu sein und wenn du dich von deinen festgefahrenen Vorstellungen lösen kannst, werdet ihr da bestimmt fündig. Für eure Belange brauchts ja keinen neugeborenen Topathleten.

    Die meisten Tierheime sind da auch bei der Einschätzung sehr realistisch, zumal man meist ja je nach Hund eh ein paar Mal kommen muss zum Kennenlernen.

    Was das Lernen und die Erziehung angeht, fand ich es bei meiner Queeny seeeeeeeeehr anfängerfreundlich. Den ganzen "nervigen" Erziehungskram haben andere schon übernommen :hust: :D. Sie war stubenrein, konnte alleine bleiben, Beißhemmung war kein Thema, Leinenführigkeit war grob ein Begriff. Und das was mir wichtig war, hat sie mit ihren 8 Jahren trotzdem sehr zackig gelernt.

    Hunde lernen ja genau wie Menschen, ihr lebenlang :ka:.

    Als ich damals ins Tierheim bin, waren meine Vorstellungen klar: ich gehe mit einem Bullterrier wieder.

    Ich sag mal so. Fast. :lol:

    Spoiler anzeigen


    Externer Inhalt abload.de
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.

    Ich könnte mir im Nachhinein keinen besseren ersten Hund wünschen!

    Was ich aber nicht empfehlen würde, wären Direktimporte aus dem Ausland. Oder wenn sie gerade erst kurz auf einer Pflegestelle sind und weitervermittelt werden sollen. Das war bei unserem zweiten Hund so und die Pflegestelle lag bei ihren Einschätzungen teilweise echt weit daneben, weil sie den Hund einfach noch gar nicht kannte. Das war für alle Beteiligten keine schöne Erfahrung.

    Wenn ich natürlich von Arzt zu Arzt ne Odyssee machen muß, weil die "keine Zeit" haben (warum auch immer während der Geschäftszeiten),

    Geschäftszeiten sind halt irgendwann vorbei und auch ein Arzt kann nicht an zwei Stellen gleichzeitig sein. Ich schätze, bei Tierärzten wird es nicht viel anders sein, als bei unseren Humanmedizinern im Krankenhaus. Muss er außerplanmäßig in den OP, bleibt der Rest der Arbeit liegen inklusive aller anderen Patienten die zb geplant da waren.

    Kann der Arzt es irgendwie einrichten (bzw wenn der Patient halt stabil genug ist) wird er die OP an den Schluss des Routineprogramms schieben, dh er macht gegebenenfalls Überstunden.

    Irgendwie geht mir der zitierte Absatz tierisch auf den Keks, weil es impliziert, dass die Ärzte halt während der Geschäftszeiten keinen Bock auf die OP hatten und lieber Däumchen drehen. Vielleicht kommt es aber bei mir auch falsch an und war so gar nicht gemeint.