Beiträge von Achtfastneun

    Man merkt, wie schwierig das Thema ist wenn man einerseits liest ‚wenn die 500€ spontan zu teuer sind, darfst/solltest du kein Tier haben‘ und andererseits eine Abgabe des kranken Hundes bei finanziellen Schwierigkeiten als ‚verantwortungslos/Abschieben‘ verteufelt wird.

    Da bliebe dann ja zwangsweise nur das Einschläfern.

    Oder vor Anschaffung überlegen, ob man es finanziell stemmen kann. Wenn das Tier schon lange da ist und man kommt durch irgendwelche Lebensumstände in finanzielle Schieflage, ist das tragisch aber nochmal was anderes für mich (auch wenn dadurch das Geld auch nicht plötzlich an Bäumen wächst).

    Wenn ich aber von vornherein weiß, dass absolut nichts passieren DARF, weil ich finanziell mit dem Rücken zur Wand stehe, dann schaffe ich mir kein Tier an. Tue ich es doch, darf man mMn gut und gerne von Egoismus und Verantwortungslosigkeit sprechen.

    In meinem Umfeld hört man immer mal wieder von Rechnungen bis ca 5000€. Notkastra, Bein gebrochen, usw. "Ungeplante Alltäglichkeiten", die durchaus mal vorkommen können ohne exotische Krankheiten zu sein. Persönlich wäre bei 5000€ wohl für mich eine Grenze, bei der ich arg schlucken würde und anfangen würde für und wider abzuwägen (das jetzt nur rein theoretisch, ich habe keinen Hund und wer weiß, wie ich in der Situation wirklich denken würde). Genauso würde ich 5000€ jetzt aber auch als guten Grundpuffer betrachten, mit dem man schon einiges anfangen kann. Sollte hier irgendwann wieder ein Hund einziehen steht aber auch fest, dass er topversichert wird.

    Und ja, jetzt mag man das finden wie man will, aber wenn jemand bei 500€ schon in die Existenzangst rutscht, dann sind Tiere vielleicht nicht das richtige Hobby (vorallem wenn finanziell vor Anschaffung schon so da stand). Irgendwo sind Tiere nach wie vor "Luxusgut" auf das niemand von Haus aus Anrecht hat. Und gerade Rechnungen in dem dreistelligen Bereich sind auch durch Kleinigkeiten ratzfatz erreicht, da braucht es nicht mal CT oder MRT dazu.

    Es ist toll, was die moderne Veterinärmedizin kann, absolut! Aber parallel dazu sind halt auch die Kosten immens(!) gestiegen. Alleine die Kosten der Diagnostik :shocked: . Ich kann gut verstehen, dass gerade ältere Menschen geradezu erschlagen sind von den "neuen" Kosten und dass bei vielen dieses "Kosten spielen keine Rolle" gedanklich noch in einer anderen Liga angesidelt ist.

    Ich glaube, das ist auch ein großer Punkt. Ich sehe in der Humanmedizin schon vieles kritisch und fragwürdig. Die Veterinärmedizin zieht da ganz schön nach. Klar, ist das in vielen Punkten absolut gut und notwendig. Aber gleichzeitig verschieben sich die Grenzen dadurch auch massiv. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum ich Tierhaltung als noch größerer Luxus empfinde als früher. Klar, früher ging man (hoffe ich doch mal) mit seinem Tier auch zum Arzt, wenn es krank war, aber halt in einem ganz anderen Umfang.

    Aber heute gibts dann direkt 23490 verschiedene kostspielige Diagnostiken (die man als Laie weder richtig versteht noch deren Sinn wirklich abschätzen kann), Behandlungen, etc. Die Hemmungen zuzugeben dass der eigene finanzielle Rahmen oder die eigenen ethischen Vorstellungen gerade komplett ausgereizt sind, dürften recht groß sein da man ja auch nicht als Tierquäler da stehen will, der sein Tier einfach "verrecken" lässt.

    Ich finde das wirklich ein sehr schweres Thema.

    Ich muss das hier gerade erstmal verarbeiten, bin glaub ich diese Foren-Kultur nicht gewöhnt. Ist das erste Forum, in dem ich mich angemeldet habe.

    Vielleicht magst du dich mal in anderen Bereichen des Forums umschauen. Es gibt hier durchaus Bereiche, in denen es nicht so "knackig" zu geht. Die Pfotothreads sind sehr schön zu lesen und es gibt auch diverse "wir warten auf den Hund"-Hibbelthreads, wo man sich miteinander freut und mithibbelt. Das ist ein netter Kontrast zu dem öffentlichen Forum und vielleicht eher das, was du dir vorgestellt hast :winken: .

    Sohn kam gerade aus dem Bad runter zu mir ins Wohnzimmer, um mir irgendwas zu erzählen. Er hatte Eyepads unter den Augen kleben, gegen Falten und müde Haut.

    Sohn ist 12 :ugly:

    Man kann nie früh genug starten :lol: . Nachdem im Pfotothread von alsatian_00 eine 55-60jährige Frau als "Omi" betitelt worden ist, hab ich direkt mal hektisch meine Antifaltencreme doppelt so dick aufgetragen und hoffe, es rettet noch was :lachtot:

    Aber warum entscheidest du dich denn für eine so große Verantwortung, wenn du Bedenken hast?

    Natürlich bekommt man das hin, die Frage ist wie und ob man das will.

    Ich bin ebenfalls Krankenschwester im 3-Schichtbetrieb. Fakt ist, ich will irgendwann wieder einen Hund. Fakt ist aber auch, mit 100% im Schichtdienst ohne großartig verlässliche Unterstützung wird das nix.

    Ich überlege daher hin und her, wie ich es passend machen kann. Das wird auf weitere Stundenreduktion meinerseits und Rücksichtnahme durch meinen Mann hinauslaufen. Das ist bisher rein theoretischer Natur, weil ich nicht weiß wie realistisch beides ist, ist irgendwann ja auch ein finanzieller Aspekt und das kann halt auch nicht jeder so aus dem Stehgreif leisten. Und will es vielleicht auch nicht.