Fast original meine Oma( die nie ihr Dorf verlassen hat), die meint immmer "Der verdient doch genug, da musst du doch nicht arbeiten gehen,"
Nie im Leben wäre ich das Heimchen am Herd und nie im Leben würde ich "abhängig" sein wollen. Never ever.
Haha, ähnliches Gespräch hatte ich letztens mit einem meiner älteren Patienten, gebürtig aus Russland stammend (wenn andere Kulturen ins Spiel kommen, finde ich solche Gespräche zeitweise echt erheiternd). Ich hatte da den dritten oder vierten Frühdienst in Folge. Er schaut mich irgendwann so an
und meint: "Du arbeiten immer? Jede Tag? Wie lang, 8 Stunde?!"
Ich bejahe alles (fühlt sich bisweilen auch manchmal so an, als wäre ich immer da).
Er, total irritiert: "Und Mann? Du hast Mann? Was ist mit Mann? Warum der arbeitet nicht?!
"
Ich: "Der arbeitet genauso viel wie ich."
Er:
"Aber.. warum du arbeiten, wenn Mann arbeiten?"
JA MANN! WARUM ICH ARBEITE, FRAG ICH MICH
!!!
Das war so herzig, weil der Mann wirklich total fassungslos war.
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Laut ihm hat in einer russischen Ehe jeder Partner eine Aufgabe. Bei ihnen hatte er keine Arbeit, dafür halt die Frau. Er hat stattdessen den Führerschein gemacht um alle Erledigungen zu machen. Sie hat keinen und muss, da er ja gerade nicht fahren kann, jetzt ohne Führerschein einkaufen gehn, was er aber nicht so gut findet weil "sie nicht so gut fahre Auto"
.
Musste kerngesund sein, manchmal..
Ein anderer, aus Afrika stammender, Patient ist mal wahrhaftig zusammengebrochen als er hörte, dass ich mit 30 Jahren noch keine Schar Kinder habe. Das sei in seiner Kultur nicht üblich, er hatte mit 30 schon 9 Kinder oder sowas.
Als ich dann etwas salopp meinte, dass ich stattdessen ein Käfig voller Mäuse habe hat er echt filmreif geweint, mit Schluchzern, riesigen Tränen, zum Himmel wehklagend..
Erklär das mal, wenn dann jemand ins Zimmer rein kommt, warum dein Patient zusammengerollt vor dir aufm Boden liegt und hysterisch weint, während du so
daneben stehst.