Beiträge von Achtfastneun

    Ich finde nicht, dass es schadet sie darauf aufmerksam zu machen, dass sie grade Blödsinn machen. Offensichtlich wusste sie es nicht besser und da schadet Aufklärung nicht. Mein allererstes Kätzchen kam auch zu früh von der Mutter weg und auch wir wussten nicht, das Katzen per se keine Einzelgänger sind. Ergebnis war eine ziemlich verhaltensgestörter Kater, der zeitlebens unter unserer Unwissenheit 'leiden' musste.
    Die jetzige (uralte) Katze lebt mit einem (jungen) Kater zusammen. Definitiv auch keine gute Kombination aber es hat sich so als Notfall ergeben und was soll man sagen... sie können nicht ohne einander. Ist er draußen noch unterwegs und SIE findet, dass es jetzt mal mit Freigang reicht, brüllt sie solange die Nachbarschaft zusammen, bis er angerannt kommt und man das allabendliche Couching starten kann :lachtot: .

    Sehr bewusst FÜR ein Tier entscheiden heißt aber auch, sich bewusst zu machen, was das beste für so ein Tier ist. Für das Kätzchen ist das eben ein 2. Kätzchen.
    Dass man so vernünftig ist und sich gegen weitere Tiere aus geldgründen entscheidet, finde ich lobenswert. Dass das einzelne Kätzchen das ausbaden muss, finde ich sehr schade. Das war leider gar nicht mal so bewusst zu Ende gedacht von euch.

    Meine Hündin hatte keinerlei Jagdtrieb, aber wenn man sie ließ, einen riesigen Radius und keinerlei Interesse an Interaktion. Rückruf war auch bis zuletzt ein Thema. Wir haben uns dann auf ein "Warte wenigstens, bis ich dich eingeholt hab" geeinigt. Darauf bin ich immer noch stolz wie Oskar, weil selbst davon am Anfang keine Rede sein konnte. Ich hätte die auch ausm Auto lassen und dort mit nem Buch warten können. Nach beendeter Runde wäre sie auch wieder gekommen, aber MIT mir spazieren? Pfui, war ihr anscheinend peinlich mit mir gesehen zu werden.
    Durch dieses ständige Bestätigen durch Leckerli und immer wieder gemeinsame Aktionen anbieten, konnte ich doch ein bisschen was erarbeiten, so dass ich mich nicht mehr ausschließlich als Kotbeutelträger gefüht hab :ugly: .

    Falls du das noch nicht an der Schlepp hast: ich lege dir einen Ruckdämpfer ans Herz. Das Ding war bei meinem letzten Hund, der auch gerne volle Möhre in die Leine geknallt ist, jeden Cent wert.

    Ist nicht böse gemeint gewesen, lese den Thread nur seit Beginn an.
    Dein Hund macht stetig Fortschritte, nur du trittst irgendwie immer noch unentspannt auf der Stelle, filmst und nimmst ihn auf und sprichst immer noch direkt von "Rückschritt", wenn er 3 mal "miep" macht.
    Ich würde einfach wirklich langsam mal drüber nachdenken, die Kamera einzumotten und einen Schritt weiter zu gehen :smile: .

    Das erinnert mich so sehr an die Zeit, als meine Queeny gehen musste. Leider hatten wir keine Zeit uns darauf vorzubereiten. Wenn ich sie gehabt hätte, hätte ich es genauso gemacht wie ihr (wir hätten allerdings nicht unterm Kirschbaum gelegen und keine Prustefensterfahrten gemacht, sondern beim Feuerwehrgerätehaus abgehangen und jeden zum Zwangskuscheln abkommandiert und vom Balkon aus die Nachbarn ausspioniert - so hat jedes Tierchen sein Pläsierchen :ugly: ).

    Die erste Woche ohne Queeny war wirklich schwer, ich kann es euch so gut nachempfinden. Man hat so viel zu tun und weiß gar nicht, was eigentlich. Und wo man anfängt. Und wieso eigentlich. Alles ist ausm Tritt gebracht und jeder sagt, es wird besser und eigentlich glaubt man das gar nicht und vielleicht will auch ein kleines Stück ganz Tief drinnen gar nicht, dass es besser wird. Wie auch?

    Meine erste Woche ist sehr verschwommen, weil ich jede wache Minute geweint hab. Selbst wenn ich es aktiv gar nicht mitbekommen hab, liefen die Tränen, als wäre eine Dichtung kaputt. Seit dieser ersten Woche ohne Queeny haben wir in der Küche nen abgefahrenen Kaffeevollautomaten (der Mann sagt sogar, ich habe beim Einrichten geholfen :???: ), ich schwöre, der war einfach da und ich habs nicht mitbekommen.

    Irgendwann wurde es besser. Irgendwann haben wir sogar aufgehört, aus Gewohnheit Speckschwarten oder Wurstreste über die Schulter zu werfen. Sie fehlt trotzdem immer noch so sehr.
    Aber (und ich denke, das hilft euch bestimmt auch) der Gedanke zu wissen, dass man den geliebten Wegbegleitern so viel Schmerz, so viel Not erspart hat und alles möglich gemacht hat, dass sie glücklich gehen können.. das macht, dass man einfach viel mehr schöne Erinnerungen hat und es wirklich "einfach" besser werden kann.

    Für mich ist meine Trauer und die Gedanken an Queeny wie das Meer (was 'n bisschen bescheuert ist, da Queeny Wasser abgrundtief gehasst hat). Sie kommen in Wellen, manchmal ist Ebbe, manchmal ist Flut. Anfangs war das Meer stürmisch, der Himmel tiefschwarz, die Wellen meterhoch und die Strände verlassen.
    Irgendwann hat es sich ein bisschen beruhigt. Das Meer war unruhig, es war eine steife Priese und der Himmel wurde etwas freundlicher. So ein Wetter, in dem man dick eingemummelt am Strand vorbei spaziert - immer gebeugt um dem Wind standzuhalten.
    Mittlerweile, wenn ich an Queeny denke, ist mein Meer meist ruhig, die Sonne strahlt, Wellen schwappen in beruhigender Stetigkeit an den Strand und Schäfchenwolken stehen am Himmel. Man sieht Leute zusammen Spaß haben, alles ist friedlich und einfach schön. Ein perfekter Tag am Meer :herzen1: .
    Ich drücke euch fest die Daumen, dass euer Himmel bald aufklart und das Meer sich beruhigt.

    Ursprünglich wollte ich eigentlich keinen langen Text schreiben, vorallem nicht so gespickt von "mir" und "Queeny". Ich hoffe, ich trete dir damit unbekannterweiße nicht zu Nahe und du verstehst, was ich meinte.

    Im übrigen haben wir bei Queeny mit dem ältesten und teuersten Whisky angestoßen, den wir extra dafür geöffnet haben. Bei eurem Opi habe ich auf meinen Lieblingswhisky (den ich nur "Hottentotten nenne, da ich mir den Namen nicht merken kann) zurück gegriffen. Bei dem anderen hats mir nämlich die Fußnägel hochgerollt :lepra: .