Beiträge von 19andrea79

    Mein Ursprungsthema ist heute eindrucksvoll beendet worden:
    Eine Nachbarin hat mir gesagt: Sobald er anfängt, sie Leine zu nehmen, SOFORT fallenlassen. Mein Argument, dass er noch nicht zuverlässig auf Rückruf reagiert, beantwortete sie mit: dann nimm ihn an Halsband / Griff vom Geschirr. Du musst nur aufmerksam sein und sofort reagieren, wenn er anfängt.


    Wie der Zufall so wollte, fing er während des Gesprächs damit an (wahrscheinlich aus Langeweile - wir standen eine Weile ;-) ), ich versuchte erst die Sache so zu lösen, wie sonst, um ihr zu zeigen, was ich meine. Dann folgte ich ihrem Rat. Was soll ich sagen? Sobald ich die Leine losließ, wurde sie völlig uninteressant und es dauerte keine Sekunde!, bis er sie losließ. Das hat er noch 2x probiert, wenn ich die Leine aufhob, dann war es ihm zu blöd.
    Mein Erstaunen war mir sicher anzusehen. :ugly:


    Das wollte ich noch mit euch teilen.
    Danke auch an die rege Bereitschaft, mir bzw. Max helfen zu wollen. Eure Erfahrungen und eigenen Erlebnisse waren für mich sehr interessant.


    Ansonsten denke ich, die Themen, die aktuell hier diskutiert werden, kann man gar nicht abschließend klären, da zuviel unterschiedliche Meinungen bestehen.

    Den einzig wahren Weg gibt es bei der Hundeerziehung offenbar leider genauso wenig wie bei der Kindererziehung.


    Einerseits soll man den Hund als 'andersartig' zu den Menschen sehen und bei der Erziehung seinen Bedürfnissen gerecht werden und entsprechend darauf eingehen, andererseits kommen doch immer wieder die Vergleiche mit den Menschen, wie diese sich in bestimmten Situationen fühlen würden.


    Leute, ich bin jetzt, glaube ich, verunsicherter wie vorher. :???:


    Als Neuling ist es schwierig, sich für eine Vorgehensweise zu entscheiden, wenn verschiedenes vorgeschlagen wird. Man möchte fast den sich am resolutesten 'auftretenden' anschließen. Aber - die 'Alpha-Tier-Erziehung' ist ja auch für Hunde nicht gut. ;)


    Bei meinem Sohn hab ich irgendwann alle Ratschläge ignoriert, und nach meinem Gefühl erzogen. Ist ein guter Junge draus geworden. :smile:


    Kommt es vielleicht unterm Strich doch einfach nur darauf an, dass man nur das macht, wo man auch wirklich selbst fest dahintersteht, da man nur das glaubhaft vermitteln kann? :ka:
    Schließlich führen viele Wege nach Rom.

    Er kriegt es ja gleich wieder! :-)


    Er hat anfangs das Knurren angefangen, wenn mein Sohn nur in seine Nähe kam während er an etwas kaute. Ich werde mit Sicherheit nicht tolerieren, dass mein Sohn im Haus einen Bogen laufen muss, wenn der Hund isst.
    Max musste in letzter Zeit wahrscheinlich sein Fressen gegen die anderen Hunde verteidigen.
    Dadurch lernt er, meiner Meinung nach, dass er bei uns im Haus keine Angst um sein Essen haben muss, da er es ja wieder bekommt. Quasi Vertrauensbildung. Das ließ er sehr schnell entspannt zu. Hier funktioniert 'Aus' interessanterweise sogar am problemlosesten. Egal ob es das getrocknete Rindsohr oder der Napf ist.


    Als ich Kind war hatten wir einen kleinen Mischling (Erziehung war für mich aber damals uninteressant), der mich nur einmal gebissen hat ....... als ich ihm ans Essen bin. Das will ich damit verhindern.




    Ah, okay, der Hinweis zu den Kommandos ist gut, danke Einstein51.

    @Einstein -- ja, das Pensum haben wir runtergeschraubt. Habe ja weiter oben geschrieben, wie der heutige Tag verlief, vielleicht magst du da lesen, dann wiederhole ich mich nicht.
    Dein Tipp mit dem drinnen spielen hört sich logisch an. Wir haben ja zumindest eine Terasse, dorthin könnten wir die 'wilderen' Sachen verlegen.


    Regeln haben wir momentan nur:
    - Nicht auf die Couch
    - Obergeschoss mit Schlafräumen interessiert ihn eh nicht
    - nicht betteln (wobei er sich schnell von alleine neben oder unter den Tisch legt oder sich Troll, wenn wir ihn nicht beachten.
    - keine Essensgier (kein losstürmen auf den Napf oder anderes, sondern im Sitz auf 'Erlaubnis' warten -- klappt am allerbesten bisher)
    - in der Küche gibt's nix zu essen und wenn wir dort hantieren bekommt er keine Aufmerksamkeit, darf aber bleiben, wenn er will
    - er muss sich das essen zwischendurch wegnehmen lassen (klappt eigentlich jetzt auch ohne Probleme)
    - auf 'hierher' hört er relativ gut
    - 'Sitz' klappt, manchmal muss man es öfter sagen
    - 'Platz' macht er nach mehrmaliger Aufforderung
    - Am 'Aus' zur Herausgabe von was auch immer arbeiten wir. Klappt nur mit Leckerli zuverlässig. ;-)


    Weder rennt er auf andere Menschen zu noch ist er sonst irgendwie übermäßig stürmisch. Auch kann ich mich problemlos mit anderen unterhalten, ohne dass er stört.

    @flying-paws -- Warum? Weil er es die ganze Zeit vor uns auch schon so bekommen hat. Warum denn nicht? Wie machst z. B. du das?


    @ wildsurf -- Danke für deinen ausführlichen Text. Komme gerade von der Spätrunde und er hatte wieder so einem Aussetzer. Ich habe den Eindruck, dass das Adrenalin-Ausstöße sind. Kurz zuvor stand ein Radfahrer, dunkel gekleidet, ohne Beleuchtung auf unserem Weg. Er wurde sehr zögerlich und hat den Radfahrer kurz angebellt - stand total unter Spannung, war aber eher Angst, da er ihm ausgewichen ist. 2-3 Minuten später ging es los. Ich habe ihn aber diesmal besser in den Griff bekommen, bin danach noch kurz mit ihm Stehen geblieben, bis ich gemerkt habe, dass sich seine Körperspannung gelöst hat und dann ging es wieder lammfromm mit 1-2 Leinenschnappversuchen, die ich aber unterbinden konnte, nach Hause. Aber es ist schon beängstigend, die starken Hauer auf Augenhöhe und ein durchdrehender Hund .... Habe natürlich versucht, keine Angst zu zeigen, aber ob es geklappt hat?


    Wenn er Zuhause aber wieder Schwanzwedelnd kuscheln kommt, muss ich das Ganze eher nicht persönlich nehmen, oder??


    Mit dem frei laufen lassen hast du sicher recht, da wir ihn aber noch nicht zuverlässig kontrollieren können, weiß ich nicht, wie ich das bewerkstelligen soll. :ka:

    @lordbao2.0 -- ich fühle mich davon gar nicht angegriffen, aber lieben Dank für deine Rückendeckung. :smile:
    Finde nur gerade interessant, dass niemand aufgeschrien hat, als mir das vorgeschlagen wurde.
    Wenn man das im Vorfeld ausdiskutiert, hab auch ich mehr davon, da ich mir dann das für mich schlüssigste Argument herausziehen und für mich nutzen kann.
    Im Nachhinein ist das Kind nunmal in den Brunnen gefallen. :ka:

    Rafaela - vielleicht geht 'trainieren' als Formulierung etwas zu weit. Im Grunde sind es die 'Hausregeln'. Was darf er, wo darf er hin, was eben auch nicht, wie die 'Raubtierfütterung' ablaufen soll usw. Dass er kommt und eben loslässt, was er im Maul hat. Mehr 'Training' hat er eigentlich nicht. Auch bei der Leinenführung eben nur, dass er den von uns gesteckten Radius akzeptiert.


    @Corinna - mit 2x einer halben Stunde kämen wir nicht hin.
    Wir haben die 3malige Fütterung, die er bislang hatte, beibehalten und auch die Spaziergang-Zeiten also 3x kurz (10-15 Min.) und 1x lang ist das, was er bisher auch hatte. Und 'produktiv' ist er auch jedesmal.
    Ein bisschen dehnen müssen wir es zwar langsam, damit es sich an meine Arbeitszeiten anpasst, aber grundsätzlich waren das die angeraten Zeiten.

    Er kommt aus Polen (wie mein Mann;-) ) wurde dort in eine Familie mit zwei Kinder (6+11) vermittelt, die nach der Scheidung von ihrem 'Rückgaberecht' Gebrauch gemacht haben. Die Züchterin hatte ihn dann 6 Wochen zur 'Beobachtung' bei sich behalten, nochmal alle Gesundheitschecks gemacht (ist selbst Tierärztin) und ihn dann an uns vermittelt. Ihr lag viel daran, ihn wieder in einer Familie zu wissen. Mein Mann und mein Sohn waren dann einige Tage dort um schon etwas Bindung aufzubauen und haben ihn dann mitgebracht.


    Mit dieser anderen Familie ist jedoch kein Kontakt zustande gekommen und die Züchterin konnte uns nicht sehr viel über sein Leben dort sagen.
    Sie hat ihn dann auf Wesensauffälligkeiten beobachtet.