Beiträge von DiemitdenAussies

    Aber für meinen Beruf brauche ich ja keine hohen abschlüsse, das ist es ja.

    Aber man braucht eine gewisse Vorerfahrung. Sei es Kundenumgang (und das ist in Berufen mit Tieren wichtiger, als gut mit Tieren zu können) oder Fachwissen. Das eignet man sich nicht mal eben so an. Entweder kommt es durch einen vorherigen Beruf, der einem dabei hilft, oder durch die Investition von sehr sehr viel Zeit und Geld. Und selbst dann ist es noch lange nicht gesagt, dass man davon leben kann, sondern wird meistens (gerade am Anfang) immer noch etwas anderes nebenher machen müssen.

    Das brav machen und nebenbei im Ehrenamt in einem Sportverein die Trainierlizenz (ausschließlich in den Sportvereinen zu nutzen) machen und Erfahrungen sammeln soviel wie möglich. Dabei knüpft man dann schon Kontakte und wenn man dann will kann man sich dann durchaus weiterbilden und in eine ernsthaftere Ausbildung investieren.

    Das ist derzeit mein Weg. Ich war nun lange (und bin es noch)bei der Presse, wo man lernt, mit Menschen aller Art umzugehen, bin seit einiger Zeit Trainerin in meinem Verein und habe dieses Jahr ein Fernstudium zur Tierheilpraktikerin begonnen. Zusätzlich besuche ich viele Seminare, um irgendwann auch als Hundetrainerin arbeiten zu können. Höchstwahrscheinlich wird da dann auch nochmal in eine Ausbildung investiert. Man darf aber den finanziellen Aspekt nicht außer Acht lassen. Erstmal muss man mehrere tausend Euro investieren können, um überhaupt irgendwann arbeiten zu dürfen und darf das alles erstmal nur als zweites Standbein sehen...

    Der einzige, den ich kenne, hat ein richtiges Problem mit Artgenossen und fremden Menschen. Es muss sehr "streng" geführt werden, aber eben nicht hart, da verzeiht er nichts.Aber wie gesagt: kenne nur den einen. Und der lebt mittlerweile auch mit anderen Hunden in einem Haushalt. Geht also schon, aber man muss ihn immer im Auge haben.

    Ich kenne auch ein paar und die sind, bis auf einen der ein gesundheitliches Problem hat und deshalb mit Vorsicht zu genießen ist, durchweg nett und führig.

    Vielleicht einen Black Tri Aussie aus einer wirklich gemäßigten Showlinie, wenn man da auch bei der Züchterwahl ein Auge auf den Wach-/Schutztrieb hat? Die Showlinien-Aussies, die ich kenne, bellen zwar kurz, wenn Besuch kommt, sind aber ansonsten recht unkomplizierte Hunde. Die brauchen vielleicht mehr Auslastung als ein Familien-Goldie, aber das ist nichts, was man als halbwegs engagierter junger Mensch nicht hinbekommen würde (ohne Agility und anderem Vereinskram). Die Bandbreite an Aussies ist wirklich riesig und da gibt es durchaus welche, die auch ohne Hundesport zufrieden sind. Und du willst mit dem Hund ja auch durchaus raus in die Natur und unterwegs sein.

    Ich weiß nicht wirklich, ob man sich eine Arbeitsrasse anschaffen sollte, wenn man einen genügsamen Hund haben möchte. Ich persönlich halte von den Showlinien, bei denen jegliche rassetypischen Merkmale züchterisch gedeckelt werden, gar nix. Darüber hinaus kann auch bei solchen Linien der ein oder andere echte Arbeiter dabei sein. Anschaffen und hoffen, dass das nicht passiert halte ich nicht für den besten Weg.

    Jetzt muss ich aber mal ein bisschen in die Bresche springen. Hier wohnen drei Hunde mit unterschiedlich stark ausgeprägtem Schutz,-und Wachinstinkt. Einer davon ist ein Großspitz, der seinen Wachdienst wirklich ernst nimmt. Alle sind sehr unauffällige Hunde im Alltag, weil sie entsprechend geführt werden. Zwischen den verschiedenen Ausprägungen liegen wirklich Welten und auch Schutztrieb ist lenkbar, sofern man diesen Aspekt bei der Erziehung berücksichtigt. Das mit der Fremdbetreuung kann ein Knackpunkt sein...muss aber nicht. Sofern man Hund und Mensch Zeit gibt, mit der Situation klarzukommen. Fakt ist aber: Man muss sich da auf Komplikationen einstellen und darf die Rosarote Brille nicht auf der Nase behalten. Solche Anlagen muss man wollen...

    Der Goldie ist anspruchsvoller als ein Spitz?

    Absolut.
    Die Goldies in meinem Umfeld wollen was tun (und deren halter tun auch was: Dummy, Rally Obedience, Rettungsstaffel usw). Sie sind eben Arbeitshunde. Der Spitz ist es nunmal nicht und idR mit sich selbst zufrieden. Abwechslung wird dankend angenommen, aber nicht eingefordert.