Beiträge von DiemitdenAussies

    Das Problematische am Maßregeln finde ich hier, dass es die Situation nochmal auflädt. Je mehr Spannung ich in die Situation lege, desto mehr pusht es den Hund und desto geringer ist die Chance, dass er aufhört. So jedenfalls meine Erfahrung. Für uns war ein ruhiger Umgang mit der Situation wichtig. Dem Hund zu vermitteln "Okay...wir sind hier ein Team. Wenn du mir sagst, dass dich etwas beunruhigt, dann nehme ich dich ernst".

    Ich bin nicht gegen das Maßregeln, finde es in so einer Situation aber schwierig. Man wirkt dann direkt auch unsouverän.

    Kann mir denn jemand sagen wie ich es schaffe dass ich ihn nicht alle paar Meter daran erinnern muss bei mir zu bleiben? Er darf erst gehen wenn ich das sage, aber er versucht es trotzdem immer zwischendurch!

    Ich habe das sehr kleinschrittig geübt und wirklich erstmal nur zwei Schritte "Ran" verlangt und dann drei, dann vier, dann fünf, dann viele...So lange, wie ich merkte, dass die irgendwie nicht "bei mir" sind dabei, war die Leine dran.

    Meine Hunde dürfen wachen und melden. Ich lobe sie auch fürs Anschlagen, gehe dann selbst kurz zur Tür, sehe nach und geb "Entwarnung". Sie melden allerdings auch nur, wenn wirklich etwas ist (also jemand direkt vor der Türe oder auf dem Grundstück ist).

    Als mein Rüde jung war (auch so zwischen 8-9 Monate), hat der natürlich auch öfter angeschlagen, wenn es nicht wichtig war. Zum Beispiel, weil jemand am Haus vorbeigelaufen ist, draußen Türen knallten usw. Das ist aber reine Unsicherheit gewesen. Ich habe ihn dann ruhig gestreichelt und bin mal kurz "gucken" gegangen. Er wirkte danach auch irgendwie erleichtert, dass ich mich kümmere und war ruhig. Irgendwann hat sich das dann eingependelt und er meldete tatsächlich nur, wenn es auch nötig war.

    Das war unser Weg zum "kontrollierten" Melden in Maßen. Schwierig wäre es geworden, ihm das Melden komplett abzugewöhnen, bei seinem Wachtrieb.

    Die beiden Hündinnen, erst Bliss und nun Grete, schauen sich das bei ihm ab. Er ist der Erste, der anschlägt. Gebe ich ihm dann Entwarnung "Gut gemacht, Ruhe", ist er still. Die Mädels fangen dann oft gar nicht erst an. Da muss ich selbst nicht viel dran arbeiten.

    Am WOchenende werde ich wohl versuchen mit meinem Mann die Hunde einzeln zu trainieren.
    Beim "fuss" gehts mir nur darum, das sie neben mir her gehen, und wenn ich sie rufe und HIER sage, sollen sie in Fuss stellung gehen. Bsp. wenn ich andere Hunde sehe und ich sie rufe, dass sie wieder Fuss kommen, und in Fuss mit mir weitergehen. So in etwa.....
    Freilaufen dürfen sie natürlich, aber ich will dass sie Fuss beherrschen, gerade weil wir an unserem Morgenspaziergang dann doch einige Leute begegnen mit und ohne Hund. Damit sie halt nicht immer zu jedem hinrennen, sollen sie bei mir Fuss gehen.

    Dann habe ich das richtig verstanden. Das wird dann sicherlich auch so klappen, wenn du regelmäßig übst. Unter Ablenkung (also fremde Menschen/Hunde) würde ich das erst sehr spät trainieren, wenn sie das verhalten in reizarmer Umgebung zuverlässig zeigen.

    Das Einzeltraining ist natürlich ein Zeitfresser, klar. Zahlt sich aber definitiv aus. Und es schleichen sich nicht so viele Fehler ein, weil du dich auf einen konzentrieren kannst und nicht zwei im Auge behalten/korrigieren musst.

    Nur finde ich sehen die Trainer zu spät und wenig, wenn Welpen gemobbt werden.

    Wir achten da schon sehr drauf. Da wir zu zweit auf dem Platz sind, hat dann jeder immer ein Grüppchen im Auge. Sobald zwei Welpen spielen und ein dritter dazukommt, gilt denen zB meine erhöhte Aufmerksamkeit. Dass aus so einer Situation Mobbing entsteht, ist ja recht wahrscheinlich und meistens ist es dann auch so.

    In einer Gruppe, wo da nicht früh genug eingegriffen wird, würde ich auch nicht bleiben. Da kann man sich einfach zu viel versauen.

    Althunde haben wir verschiedene. Einmal meinen Tex, der ein wenig Balance in eine unausgewogene Gruppe bringt (zB, wenn die Gruppe gerade "auseinanderwächst" und wir sehr kleine, aber auch ältere Welpen haben). Der ist dann auch eigentlich nur anwesend oder schiebt sich mal dazwischen, wenn es etwas zu wild wird. In der Regel benehmen sie sich dann auch alle, weil sie ziemlich viel Respekt vor ihm haben. Die Jungs schließen sich ihm gerne an und sind ganz fasziniert von ihm, wenn er herumläuft und markiert. Und zum anderen sind da die Hündinnen meiner Trainerkollegin. Die haben beide einen starken Gerechtigkeitssinn und maßregeln auch schonmal.

    Wenn ich wirklich trainiere, liegt einer ab, während der andere trainiert wird. So kann der seine Ablage gleich nochmal üben. Das funktioniert hier eigentlich ganz prima.

    Leinenführigkeit würde ich immer einzeln trainieren, also getrennt unterwegs sein. Können sie es dann, bringt man beide wieder zusammen. Beim Schleppleinentraining/Rückruftraining das selbe.


    Drittens will ich ihnen beifuss beibringen. Da bin ich Momentan dabei einen rechts und einen links ins Sitz zu bringen, dann gibts LEckerli. Dann gehe ich ein Stück und sag dabei regelmässig "hier" und halte ihnen ein LEckerli vor di Schnauze, wenn sie nach 1-2 Metern neben mir gegangen sind gibts das LEckerli. Ist das richtig so ?

    Richtig ist das, was du brauchst. Wenn es so funktioniert und es das ist, was du dir unter "Fuß" vorstellst, dann passt das sicher so. Wir reden hier auch sicherlich von Alltagsfuß und nicht Sportfuß/Freifolge, oder?

    Gehe ich mit beiden Hunden und will nur einen Ansprechen, setze ich den Namen des Hundes dem Kommando voraus. Rufe ich meinen Rüden mit unserem Rückruf "Komm", dann sage ich "Texkomm". Das übe ich auch schonmal, indem ich beide nebeneinander absetze und immer nur einen rufe. Du könntest auch unterschiedliche Pfiffe oder Wörter üben...das finde ich aber schwierig.

    Generell ist es so: Bei zwei Hunden muss man immer mal getrennt gehen, um Sachen zu üben und zu festigen. Da wird man nicht drumherum kommen.

    Meine Hunde folgen mir grundsätzlich aus freien Stücken. Auch, wenn die im Freilauf sind und ich nichts zu denen sage oder großartig nach ihnen schaue. Die schauen immer mal nach mir und darauf lege ich großen Wert, wenn ich den Freilauf mit meinen Hunden übe.

    Bliss kommt alle 20-30 Sekunden an (was ich ihr nicht beigebracht, aber gefördert habe) und Tex, der meist voraustrabt, checkt in regelmäßigen Abständen mit einem Blick nach hinten, ob wir noch alle da sind. Kreuzen sich zwei Wege, wartet Tex dort, bis ich komme und "fragt" mich, wo es lang geht. Bliss kann ich mit Richtungskommandos dirigieren (kennt sie aus dem Zughundesport), aber auch sie würde sich nicht einfach eine Richtung aussuchen.

    Tex hat dabei einen Radius von 10-15 Metern, was sich aber durch seine Schnüffelei relativiert und Bliss entfernt sich in der Regel nicht weiter als 10 Meter von mir, wenn sie nicht gerade ihre Rennerei hat. Dann zieht sie ja gerne mal große Kreise und rennt sich aus. Fällt einer zurück, schließt er selbstständig auf. Ich schau mich auch nicht großartig nach demjenigen um oder rufe. Bliss fällt eh so gut wie nie zurück. Die achtet penibel darauf, immer in meiner Nähe zu sein und Tex, sollte er sich mal festgeschnüffelt haben, düst dann richtig heran, um den Anschluss nicht zu verlieren.

    Das "Ran" ist natürlich ein Kommando, dass sie befolgen müssen, aber ich möchte, dass sie es gerne tun. Es gibt aber tatsächlich Momente, in denen Bliss über eine ziemlich lange Strecke ganz ohne Kommando neben mir her läuft. Sie mag diese Position einfach gerne und damit das so bleibt, gibt es zwischendurch mal einen Streichler oder ein verbales Lob, wenn sie es sich selbst so aussucht. Mit "geh frei" schicke ich sie wieder in den Freilauf, wenn ich denke, dass sie nun genug geklebt hat und mal etwas von der Welt sehen soll.

    Grete muss den ganzen Kram noch lernen. Aber da sie von meiner Mutter geführt wird, soll die sich selbst aussuchen, was sie so braucht. Die ist ja eh unkompliziert, geht nicht jagen und rennt auch nicht weit weg, hört eigentlich immer auf den Rückruf und interessiert sich für keinen, der da des Weges kommt.

    Das hört sich nach super entspannten Spaziergängen an, da könnte man glatt neidisch werden. Aber meine ist erst 8 Monate und muss noch viel lernen. Darf ich fragen wie ihr das aufgebaut habt?

    Um nochmal kurz auf diese Frage einzugehen:

    Ich habe das an der Leine geübt. Erstmal, wenn die Hunde neben mir liefen, einfach nur ran gesagt, zwei Schritte gegangen und bestätigt. Dann auch mal, als sie weiter weg waren ausprobiert, ob sie es verstanden haben. Das klappte ziemlich schnell. Später auch kurz nach dem Ableinen das Kommando und sie mussten erst ein paar Schritte bei mir laufen, bevor es die Freigabe gab (Freilauf war da die Belohnung). Und das Ganze dann im Alltag viel benutzen. Das Kommando benutze ich zB regelmäßig und auch da ist der Freilauf meist die Belohnung. Vor Kurven, wenn ich weiß, dass Straßen oder wildreiche Orte in der Nähe sind, wenn Spaziergänger kommen usw. Anleinen tu ich trotzdem noch oft. Sicher ist sicher.