Wenn dieser Text dann als "emotionale Erpressung" bezeichnet wird, dann frage ich mich, ob es dann auch emotionale Erpressung ist, wenn im TV das Elend der Tierheimhunde im Ausland gezeigt und darüber berichtet wird ?
Oder wenn Hunde gezeigt werden, die in Tötungsstationen sitzen, ist das dann auch emotionale Erpressung ?
Das kommt ganz auf die Reportage an denke ich.,
wenn sachlich die Unterbringung und das Leben dieser Hunde geschildert wird, aber auch auf die Schwierigkeiten die diese Hunde mitbringen können, ist das völlig in Ornung. Gerne darf da auch Mitgefühl drinne sein, denn wie diese Hunde leben ist furchtbar.
Aber es sollte dem Zuschauer nicht das Gefühl vermittelt werden: wenn du keinen dieser armen Hunde aufnimmst, bist DU ein schlechter Mensch!!
Es ist nicht immer einfach den mittelweg zu finden bei einer guten Aufklärung zwischen Mitleidsheischend und realistischem Risiko.
Denn es ist ja auch noch nicht lange jeder Tierschutzhund ein Problemhund.
Und das muss eben dann mal länger erklärt werden, worauf man achten sollte damit man den apssenden Hund fürs eigene Leben erwischt. Bzw. eine gute Chance hat den zu erwischen.
Wenn überhaupt sollte man lieber eine TAT als gut oder weniger gut bezeichnen, meiner Meinung nach.
Man kann auch beim retten/adoptieren von Tierheimhunden/Tierschutzhunden noch viel detailierter handeln, was die Moral angeht.
Moralisch richtiger wäre es z.b., wenn man vorrangig DIE Hunde adoptieren / retten würde, die:
.....
Aber wenn der blinde Kettenhund, der Jahrelang im sibirischen Außenzwinger sitzt, einfach nicht in mein Leben im 5. Stock eines mehrfamilienhauses passt, ist es moralisch absolut keine gute Tat ihn zu retten.
Moralisch ist es dann, wenn ich dem Hund, den ich aufnehme, auch ein vernünftiges Leben bieten kann.
Und einen Hund ausschließlich aus moralischen Gründen zu holen, macht man ja auch nicht.
Man holt ihn ja in erster Linie in sein leben, weil man es selber möchte. Weil man mit einem Hund zusammenleben möchte, sich kümmern möchte, mit ihm spazieren, mit ihm kuscheln, spielen, seine Nähe genießen usw.
Niemand holt sich einen Hund, damit der einem das Leben einschränkt und Sorgen bereitet.
Da sollte man schon realistisch sein und den eigenen Egoismus nicht unter den Teppich kehren (gesunder Egoismus ist nichts schlechtes!). In allen Bereichen des Lebens gibt es ein "moralisch richtiger wäre es wenn:"
Es ist gut wenn man sich über Moral und Ethik Gedanken macht und das in sein Leben einfließen lässt - bewusst/nachhaltig lebt.
Aber es ist ziemluch müßig, und sicher auch nicht zielführend, ständig über "was ist noch moralischer?" nachzudenken.