Hallo David - ganz viel an Tips und Meinungen kam ja schon.
(Ich hoffe du liest hier noch mit - auch wenn der Thread mitunter eine recht beleidigende Richtung eingeschlagen hat ...)
Im ersten Post fragtest du nach Empfehlungen, wie ihr in bestimmten Situationen umgehen könnt bis fachliche Hilfe kommt.
Ich hab jetzt mal einige Stellen zitiert und möchte schreiben, wie ICH es versuchen würde (ob das für euch so funktioniert, müsst ihr entscheiden)
meistens im Zusammenhang mit dem Sofa, also gab es Sofaverbot
Gäbe es bei uns auch - wer auf einem Familienplatz grummelt (Bett, Couch) wird runter geschickt.
Bei einem generellen Sofa-Verbot würde ich im Alltag gucken, dass der Hund trotzdem viele Möglichkeiten bekommt, Körperkontakt zu seiner Familie aufzunehmen.
Z.B. indem ich selber mehr Zeit auf dem Boden verbringe um zu lesen oder fern zu gucken.
So hat der Hund die Möglichkeit mal KörperKontakt aufzunehmen (ohne euch dabei zu stören) wenn ihm danach ist, anstatt nur dann "bekuschelt" zu werden wenn der Mensch mal Zeit hat. Bindung kommt auch durch Körperkontakt.
als ich ihn aus seiner Box rausholen wollte
Würde ich gar nicht machen.
Ist der Hund auf SEINEM Rückzugsort, würde ich da gar nicht bei gehen - ohne Ausnahme!
Man kann ihn freundlich rufen, den Abbruf neu auftrainieren oder mit nem Stück Käse aus dem Kühlschrank locken wenn es unbedingt sein muss.
Er hat ihr ein Spielzeug geklaut
Man kann ihm nichts mehr wegnehmen
Hund und Kind jetzt nicht mehr unbeaufsichtig lassen - ein zuverlässiges Aus-Kommando weiterhin üben.
Nicht einfach Beute aus dem Maul nehmen - üben dass er es abgibt - dies auch dem Kind vermitteln.
Generell würde ich das Kind da erstmal gar nicht mit einbeziehen. Die Erwachsenen sind die Einzigen die Mittels Aus/Tauschgeschäft dem Hund Beute abnehmen.
man kann sich seiner Box nicht sicher nähern
Da jetzt schon so viele negative Erfahrungen mit der Box verknüpft wurden (sowohl bei euch, als auch beim Hund)
würde ich versuchen, einen komplett neuen Rückzugsort einzurichten. Die Box erstmal weg, ein neues Hundebett an anderer Stelle.
Mein Hund LIEBT es, sich in benutze Bettwäsche von uns zu kuscheln - da braucht es nicht mal ein Hundebett - ich schmeiß die abgezogene Bettwäsche auf den Boden und er kugelt sich ein.
Gibt ihm das Gefühl von Familienzugehörigkeit - riecht ja so schön nach uns.
Beim neuen Platz würde ich drauf achten, dass es eine Stelle ist wo er Ruhe hat und man nicht ständig vorbei muss - er aber auch nicht ausgeschlossen vom Familienleben ist - ggf. würde ich das Wohnzimmer für einen passenden Hunderückzugsort etwas umräumen.
wenn ich ihn diszipliniere nimmt er das auch nicht mehr an
Das ist das Problem beim "disziplinieren" - man muss immer härter werden weil das Gegenüber einfach abstumpft.
Das ist tragisch - das Disziplinieren würde ich komplett sein lassen. Hausregeln kann man anders durchsetzen. Im allerbesten Fall reagiert man so gekonnt, dass es im Alltag nicht zu Situationen kommt, in denen der Hund die Hausregeln verletzt (er verletzt sie nicht um zu provozieren, er hält sich nicht an eure Regeln weil er sie nicht gut genug kennt oder weil er sich schützen möchte vor irgendwas - oder ja, vielleicht auch weill er euch und eure "Regeln" unsinnig findet - Hunde ohne gute Führung sind gezwungen selbst die Dinge in die Hand zu nehmen - und hier nochmal, Führung hat nichts mit Dominanz, Druck und Gewalt zu tun)
https://www.hey-fiffi.com/blog/funktioni…-hundetraining/
Wenn ihr Zeit habt, empfehle ich mal durch den Blog zu lesen.
Aber wenn wir ihm sagen, dass er rausgehen soll und er nicht auf das verbale Kommando reagiert
Dann hat er das Kommando vielleicht noch nicht recht verinnerlicht (dafür kann es viele Gründe geben)
oder er hat Angst - vielleicht hat er die Erfahrung gemacht, wenn er gerufen wird zur Leine, gibts was Unschönes ...
Ich würde, die Verhaltenskette unterbrechen.
NICHT mehr Leine nehmen, zum Hund gehen, ihn holen.
Ich würde durch freundliche Ansprache versuchen den Hund zum mitkommen zu bewegen - mit ihm zur Leine gehen - ihn hinsetzen lassen, anleinen.
(Kommt halt drauf an wie da eure Kommunikation ist - eigentlich schafft man es doch stimmlich recht einfach, die Neugierde des Hundes zu wecken - und geht man von ihm weg ist das eine Einladung, dass er folgt - ich würde jetzt aber auch nicht Minuten lang "Dutzi Du" auf ihn einreden wenn es nichts bringt)
Anderer Vorschlag wäre, ein komplett neues Abrufsignal aufzubauen - und nur dann zu üben wenn es raus geht.
Z.B mit einem einprägsamen Signal. Z.B mit ner Hundepfeife, einem Clicker - oder ganz extravagant einem lustigen Ton (Tarzanruf z.B. "Eiaiaiahhh!!"
Ich nehm was super leckeres (Käse, Leberworscht, ...) und habe bereits die Aufmerksamkeit des Hundes. Ich mache das einprägsame Signal und der Hund bekommt SOFORT das tolle Leckerl. Das wiederhole ich so 2-3 mal hintereinander.
Am Abend nochmal das selbe Spiel. Oft reicht das schon aus damit der Hund gemerkt hat "oh, Signal lohnt sich!"
Dann probiere ich das mal, wenn er in der Box liegt - ich mache das Signal - er kommt hoffentlich zu mir gestürmt und bekommt umgehend das Leckerl.
So kann ich ihn recht bald rausrufen aus der Box - ihm die Leine anlegen und umgehend das Leckerl geben. Signal - Leine - Belohnung.
So umgeht man unschöne situationen und belegt das Leine ranmachen positiv für den Hund - eine Win Win Situation.
Wichtig ist, dass es immer das selbe Signal ist (damit du und deine Frau das identische Signal nutzen können, würde ich zu einem Hilfsmittel tendieren (Pfeife, Clicker, vielleicht auch Schlüsselklimpern, ...) und ihr müsst absolut zuverlässig und freundlich sein - Mit der Motivation des Hundes arbeiten und IMMER belohnen.
Der Klaps auf die Schnauze dient als Schreckreiz, damit er sofort und ohne Spielraum versteht, dass er seine Schnauze gerade für etwas sehr verbotenes eingesetzt hat!
Für den Hund ist die Schnauze das, was für uns Menschen die Hände sind.
Er nimmt die Welt damit wahr, (Durch Geruch und Beschaffenheit) erkundet, versteht - er kommuniziert mit der Schnauze. Ihm auf die Schnauze zu hauen weil er etwas getan hat was Menschen doof finden (für Hunde aber normal ist) ist so als würdest du deiner 1 Jährigen Tochter auf die Finger hauen, weil sie dir an den Haaren zieht.
Schläge/Klapse haben in der Erziehung nix zu suchen - weder beim Kind noch beim Hund.
Wenn das mal im Reflex geschieht - Ok - wir sind alle nur Menschen und machen Fehler (ich habe meinem Hund auch mal die Schneuze zugehalten weil ich mir beim völlig unangebrachten Bellen nicht anders zu helfen wusste) dann ist das doof aber ist so. Reflektieren, fehler erkennen - nächstes mal besser machen.
ABER als bewusst eingesetzte Methode um ein Lernziel zu erreichen ist das was du gemacht hast (und das was ich gemacht habe) einfach daneben.
Aber wenn wir spazieren gehen möchten und der Hund sich weigert aufzustehen, was sollen wir denn dann machen
Ihn rufen, ihn locken - siehe oben.
weil sie ihn sonst auch eine Stunde lang durchgehend apportieren lassen würde
Das klingt sehr nach "stupidem" Ball/Stöckchen werfen.
Das würde ich höchstes mal 5 Minuten am Tag machen.(von der Tochter machen lassen) - wenn überhaupt.
Es ist eine sinnfreie Beschäftigung bei der der Hund nicht seinen Kopf benutz und seine Gelenke nachhaltig ruinieren kann.
http://5pfoten.de/warum-ball-spielen-bloed-ist.
Wie wäre es stattdessen, wenn sie Olaf absitzen lässt, den Ball versteckt, er soll ihn suchen und ihr bringen.
Eine ruhige Beschäftigung die Konzentration erfodert und den Hund i.d.R. nicht puscht.
(Und bitte nicht alleine)