Ich hatte noch nie einen Welpen ...
keine Ahnung wie das so ist.
Aber ich habe den Eindruck, ihr geht das Ganze sehr sehr verkopft an irgendwie.
Klar ist man am Anfang unsicher und möchte wissen ob man es richtig oder falsch macht. So ging es mir auch.
Ihr werdet jedoch im Internet keine Antworten bekommen, die euch echte Sicherheit geben.
Denn zwischen "Ihr macht alles tipi topi!" und "Oh Gott OhGott! ganz falscher Ansatz!!" wird alles an "Fachmeinungen" dabei sein.
Und dabei ist es egal ob diese Meinungen hier im Forum, oder in Büchern, Hundetrainern, Tierärzten, Nachbarn, Hunde-Blogs, Youtube-Vidios, ... oder sonst wem kommen.
Diese Überfülle an Infos führt nur dazu, dass man noch unsicherer ist, dem Methodenwahn verfällt oder irgendwas seltsames macht und später sagt "Aber das wurde uns so und so gesagt!!"
Das Einzige was euch echte Sicherheit bringen kann im Umgang mit eurem Welpen,
ist Erfahrung, die mit der Zeit kommt, und ein sensibler Blick.
Lebt einfach mit ihm zusammen, jeden Tag - seid ehrlich, fair, echt, achtet auf seine Bedürfnisse (und auf eure), lernt seine Sprache, gebt ihm die Zeit eure Sprache zu lernen.
Kurzum - hört auf euer Bauchgefühl - geht es euch und dem Welpen gut? Wenn nicht, wieso nicht? Wie zeigt sich das?
Was kann ich ändern?
Ich lese nicht wirklich raus dass es in eurem Alltag irgendwie Schwieirgkeiten gibt - warum also die Unsicherheit?
Das es am Anfang etwas holprig läuft bis man sich "eingegroovt" hat ist normal.
Gebt euch einfach mehr Zeit! Genießt die Welpenzeit! Freut euch über den Kleinen, nehmt auch mal "Unschönes" mit Humor.
Ihr müsst der sichere Hafen für den Welpen werden, an dem er sich binden und orientieren kann.
Natürlich heißt das nicht, dass man nicht auch mal kritisch sein, oder sein handeln hinterfragen sollte.
Es ist schon sinnvoll auch mal selber zu überdenken "war das jetzt richtig so? Ist das ein Weg, der für alle Beteiligten akzeptable ist" usw?
Aber nicht ständig bei jeder "Kleinigkeit". Ein gesundes Mittelmaß ist sinnvoll.
Mir hat am Anfang folgender Tip sehr geholfen:
"Behandle deinen Hund so, wie du dein Kind behandeln würdest."
Heißt nicht, dass ich meinen Hund vermschenlichen soll, ihm menschliche Gefühle und Handlungsweisen unterstelle. Nein.
Aber den eigenen Kindern begegnet man (normalerweise) mit sehr viel Empathie, achtet ihre Bedürfnisse, gibt bedingungslose Sicherheit und Liebe. Man erwartet dafür keine Gegenleistung und hat keine Erwartungen. Und gerade die ersten Monate (beim Hund Wochen) - in denen man als Familie zusammen wächst - geht es nur darum, dass man sich "kennen" lernt, sich verstehen lernt, einen Alltag schafft in dem es allen gut geht.
Ich habe nicht ständig im Hinterkopf "irgendwann tanz es mir auf der Nase herum, ich muss es doch schon frühzeitig erziehen, unter- oder überfordere ich es vielleicht? ..."
Ich genieße die Zeit mit meinem Kind schaue das es mir gut geht, dass es ihm gut geht - dass ich bei Problemen Kompromisse finde und keiner als "Verlierer" da steht.
DAS ist der Grundstein für eine gesunde und sichere Bindung.
Und eine sichere Bindung ist der Grundtsien für eine gute Erziehung und ein harmonisches Zusammenleben.
Dieser Gedankengang hilft übrigens auch bei seltsamen Tips von außen:
Problem: Welpe beißt in Hacken und Hosenbeine beim Spielen (was normales welpenverhalten ist)
Rat von Außen: Gib ihm nen Klaps auf die schnauze! Der muss von Anfang an lernen, dass das nicht geht!
Was würde ich tun, wenn mein 1 Jähriges Kind zu sehr zugreift? (Was normales Kleinkindverhalten ist) Meinem Kind auf die Finger hauen?
Problem: Hund bellt oder fiept Nachts.
Rat von Außen: Spritz ihn mit ner Wasserflasche an, dann hört das schon auf!
Was würde ich tun wenn mein Kind Nachts aufwacht und schreit/weint? Anspritzen?