Nun bin ich verunsichert, wie ich mit ihr umgehen soll..LG
Geh mir ihr so um, wie es dir dein Bauchgefühl sagt.
Kein Fahrplan, keine Methodik von Anderen - mach dir bewusst WAS sie ist und behandle sie entsprechend.
Hunde sind hochsoziale Lebewesen mit sozialen Bedürfnissen. Nach Nähe, Sicherheit, fairer Behandlung, Struktur und Regeln.
Sie ist von dir abhängig, auf dich angewisen. Auf deine Fürsorge, dein Verständnis.
Im Grunde ist sie wie ein Kleinkind.
Und das Verhältnis Hund-Hundebesitzer kommt dem Kind-Elternteil-Verhältnis schon sehr Nahe finde ich.
Bei Kleinkindern geht es zunächst um Bedürfnissbefridigung, Bindung aufbauen, Sicherheit geben, Kind beobachten und schauen was es braucht.
Wichtige Strukturen von Anfang an vorgeben (in der Nacht wir geschlafen, gegessen wird nur am Tisch, beim rausgehen wird ne Jacke angezogen, ... - da muss jeder selber entscheiden was ihm wichtig ist)
Das meiste an Erziehung läuft eigentlich "nebenbei". Indem ich Ehrlich bin, zuverlässig, fair, echt, souverän - das hat nichts mit Strenge und Dominanz zu tun.
Dann bringe ich dem Kind verschiedene Dinge bei, die es für später braucht. (Teilen, Frust aushalten, Schleife binden, Tischmanieren, Lesen, ... - auch da entscheide ich was mein Kind lernen sollte, was für meinen/und seinen Alltag wichtig ist.)
Und natürlich überlege ich WIE ich es beibringe - und schaue dabei aufs Kind - Lehre ich mit Stress, Druck und Überforderung?
Verlange ich vom 3 Jährigen dass er 2h am Tisch sitzt und Zahlen schreibt? Bestrafe ich bei Fehlern die entstehen weil ich nicht in der Lage bin, dem Kind etwas verständlich beizubringen?
Oder lehre ich doch besser positiv, im Entwicklungstempo des Kindes, orientiert an seine Bedürfnisse, seine Ausdrucksmöglichkeiten, seine Emotionen?
Genauso ist es beim Hund.
Wenn du sie gern betüddelst, ja mei, dann ist das so.
Schau auf dich und auf deinen Hund - geht es dir gut damit, geht es ihr gut damit - dann ist doch alles gut.
Stell Regeln und Grenzen auf die dir wichtig sind - stell nicht Grenzen auf die Anderen wichtig sind.
Sei echt und konsequent
- echt im Sinne von "Dein Leben, deine Regeln" - zumindest so lange wie du oder der Hund damit niemanden belästigt.
- konsequent im Sinne von gleichbleibend - eine orientierung vorgeben - was sie heute darf, sollte sie auch morgen machen dürfen.
Wenn du heute eine Regel aufstellst und "Nein" sagst, musst du auch die nächsten 100 male Nein sagen.
Edit:
Ach so - ist es eigentlich dein Hund und sie war jetzt nur 3 Wochen woanders?
Ich bin irgendwie davon ausgegangen dass sie ganz neu bei dir ist und einen Besitzerwechsel macht - also dass die Hundesitterin Pflegestelle oder so war ...