Der Border Collie ist - wie viele andere Rassen auch - ein sogenannter Spezialist.
Jahrhunderte lang selektiert und gezüchtet für einen einzigen Verwendungszweck.
Meiner Meinung nach ist ein Spezialist KEINE geeignete Rasse für einen Hundeanfänger.
JA, es gibt Hundeanfänger die toll mit "Spezialisten" umgehen können. - Wo es einfach passt.
JA, es gibt langjährig erfahrene Hundehalter die mit dem "typischen Anfängerhund" überfordert sind.
Beides ist möglich - aber beides ist relativ selten und unwahrscheinlich.
Und wenn ich die nächsten 14-16 Jahre Freude, Spass und viele tolle Momente mit meinem vierbeinigen Familienmitglied haben möchte,
schaue ich, dass die Wahrscheinlichkeit dafür so hoch wie möglich ist.
Das Problem bei "Hundeanfänger + Spezialist" ist einfach, dass sich Hundeneulinge nichts unter den Charaktereigenschaften vorstellen können.
Ihr wisst nicht was es für euren Alltag bedeutet wenn der Hund sehr reizoffen ist, wenn er sehr schnell (Blödsinn) lernt, wenn er Jagdtrieb hat, wenn er Tendenzen hat nach Vorne zu gehen, wenn er Wachtrieb oder Jagdtrieb hat.
Das lernt man alles erst im Zusammenleben mit Hund, in der Praxis.
Ich habe z.B. einen Hund mit sehr wenig Jagdtrieb - trotzdem weiß ich in etwa, was es bedeuten würde - für meinen Hundealltag - wenn mein Hund sehr viel Jagdtrieb hätte.
Und diese Erfahrung kann dann in eine zukünftige Rassewahl einfließen. Ich kann mich wirklich auf Erfahrung beruhend entscheiden "Möchte ich einen Hund mit Jagdtrieb oder nicht".
Das selbe gilt für viele andere Eigenschaften.
Es soll unbedingt ein Welpe sein, weil wir ihn gerne nach unseren Bedingungen und Vorstellungen erziehen würden.
Und hier ist ein Denkfehler, den Anfänger häufig machen - den ich auch gemacht habe.
Genetik siegt.
Natürlich spielen Erziehung und Sozialisation eine Rolle.
Aber man kann vererbte Charaktereigenschaften - die Gene - nicht wegerziehen, oder wegtrainieren.
Ein Border Collie wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit immer wie ein Border Collie verhalten - egal wie gut oder schlecht ihr ihn erzieht.
Ich mag diesen Beitrag hier ganz gerne:
https://www.planethund.com/hundewissen/bo…roblemhund.html
Also meiner Meinung nach Nein,
Ein Border Collie ist nicht die richtige Wahl für Hundeneulinge.
Was könnt ihr mir über Border Collies erzählen, wie sind eure Erfahrungen mit ihnen?
Ich mag sie leider nicht ...
Bei mir laufen zu 90% gestresste Hibbel-Border (und Aussies) rum, die mich und meinen Hund nerven,
hysterisch kläffend in der Leine hängen, den Halter zur Verzweiflung bringen.
Ich kenne sie nur als unentspannte Hunde. (Auch vom Hundeplatz und im Bekanntenkreis)
Auf dem Hundeplatz erbringen sie meist tolle Leistung - aber gemeinsame Spaziergänge, stressfreie Gassi-Runden, Spiel mit anderen Hunden, entspannter Umgang Zuhause ist meistens nicht drin.
ABER das liegt nicht an der Rasse, sondern an der Haltung.
Schlecht informiert oder aus "falschen" Gründen angeschafft. (weil Hübsch, weil Schlau, weil im Trend, weil man einen Agility-Youtube-Kanal sieht und so was cooles unbedingt auch machen will ...)
Unter- oder Überforderderung.
Schlechte Züchterwahl so dass der Hund ein schlechtes Nervenkostüm mitbringt (wo wir wieder bei der Genetik wären - auch die beste Erziehung macht aus einem vorbelasteten Border-Collie keinen entspannten/ausgeglichenen Begleiter)
Das alles sind Gründe, wieso diese hübschen schlauen Hunde so oft "Probleme" verursachen.