Hi,
wie lange ist die Hündin bereits da?
Und, als ihr sie adoptiert habt, was hattet ihr da für vorstellungen vom Leben mit Hund?
Ein "Fehler" den viele Neu-Welpenbesitzer machen ist der,
dass sie einen Hund als Lebensgefährten wollen - als Partner - und die paar Wochen Erziehungsarbeit sind schon nicht so wild - also kommt der Welpe ins Haus.
Sehr viele Menschen haben nicht auf dem Schirm, dass ein welpe (lange) kein erwachsener Hund ist.
Bis ein Welpe (Hundekind) zum erwachsenen Alltagsbegleiter wird, gehen gut und gerne 3 Jahre ins Land.
Wie ein menschliches Kind durchläuft auch ein Welpe in dieser Zeit alle Phasen des erwachsen werdens. Kindheit, Pupertät, Adeloeszenz.
Wenn man einen Partner im leben will, dann adoptiert man ja auch kein Baby und wartet, bis es nach 18 Jahren "bereit" für die Partnerschaft ist ...
Ich weiß nicht ob ihr diesen "Fehler" auch gemacht habt - falls ja, dann habt ihr euch tatsächlich etwas übernommen ^^
Falls ja, rate ich euch dringend, ganz schnell umzudenken und euch über Welpen- und Junghunde zu informieren. Denn es sind nicht einfach kleine Hunde - es sind junge Lebewesen die intensivere Bedürfnisse haben und von allem "mehr" brauchen. Mehr Sicherheit, mehr Struktur, mehr Geduld, mehr Zeit, mehr Verständnis, ...
Vergleiche dein 4 Monate altes Hundekind ruhig mit einem 3 Jährigen den ihr gerade frisch adoptiert habt.
Der mit einem mal alles verloren hat was er kannte, was ihm Sicherheit gab.
Der Dreijährige spricht unsere Sprache nicht - niemand hat ihm auch nur ansatzweise erklärt was passiert - auch jetzt versteht er nix von dem, was ihr sagt.
(Ich editiere mal kurz, denn natürlich haben meine Vorschreiber auch Recht:
Falls euch das "Abenteuer Welpe" doch bewusst war, dann ist auch eine anfängliche "Überforderung" völlig normal - Augen zu und durch 
In zwei Wochen werdet ihr euch sicherer fühlen.
Wir kriegen sie nicht ausgelastet, sie nagt alles im Haus kaputt
Sie muss nicht ausgelastet werden.
Sie hat mit der traumatischen Veränderung (Umzug, Reise, neue bezugspersonen) mehr als genug zu tun.
Alles anzunagen ist eher ein Zeichen von Stress.
Wobei - Welpen nagen alles an - das ist normal und fest in ihrem genetischen Code verankert.
So begreifen sie die Welt in der sie leben. Genauso wie Kinder alles anfassen müssen um die Dinge um sie herum zu verstehen.
Hat man ein Kleinkind, dann verbietet man ihm nicht das Greifen - man sichert die Umgebung und gibt genug Anreize um das "Greifbedürfnis" zu stillen.
Das selbe ist wichtig für den Welpen. Also, Umgebung sichern/beschränken und viele Möglichkeiten schaffen, wo Welpi nagen darf.
und macht die großen Geschäfte konsequent drinnen.
Hunde lösen sich dort, wo sie sich sicher fühlen.
Es kann noch lange dauern bis sie draußen sicher genug ist um ihr Geschäft zu machen. Sie meint es nicht böse.
Jeh mehr Sicherheit und Souveränität ihr eurem Welpen gebt, desto umweltsicherer wird er.
Außerdem können Welpen bewusst erst mit ca. 6 Monaten ihre Ausscheidungen kontrollieren.
Viele welpen sind eher stubenrein - aber genau wie bei der Sauberkeitserziehung bei Kindern ist das sehr individuell und hat auch immer was damit zu tun, wie gut die Eltern ihre Kinder einschätzen können.
Habt also viel viel mehr Geduld mit der Kleinen 
Sie kommt nur sehr schwer zur Ruhe und schläft weder besonders gut in ihrer Hundebox, noch auf ihrer Decke oder im Körbchen.
Stell dir noch einmal vor du hast ein 3-Jähriges adoptiert.
Alles verloren, alles fremd.
Erwartest du, dass es die ersten Nächte wirklich alleine, eingesperrt in seinem Gitterbettchen, schläft?
Für Babys und Welpen ist es sehr unnatürlich, alleine zu schlafen.
Körperkontakt ist unglaublich wichtig für die Sicherheit, für Wärme, für Bindung.
Körperkontakt ist Überlebensnotwendig.
Manche welpen/Babys brauchen davon mehr - andere weniger - ist ganz individuell.
Dass euer Welpe sehr viel braucht, ist aufgrund der Vorgeschichte nicht verwunderlich.
Wie kriegen wir zu dritt einen funktionierenden Alltag hin?
Geduld
- ihr habt alle Zeit der Welt. Wichtig ist jetzt weder Auslastung noch Stubenreinheit oder gar Grundkommandos
- Wichtig ist jetzt, eine gemeinsame Sprache zu finden - lernt euren welpen verstehen, gebt ihm Zeit eure Sprache zu verstehen. Einen Alltag zu finden. Sich aufeinander einzugrooven. Im Mittelpunkt steht erstmal die Bedürfnissbefridigung. Hat der Welpe seine Grundbedürfnisse erfüllt, kann er anfangen das zu lernen was euch wichtig ist.
Vergleicht wieder mit der Adoption des 3-Jährigen. Richtige Besteckkhaltung und Verbote verstehen ist unwichtig. Wichtig ist, dass er lernt euch zu vertrauen, dass er lachen und ausgelassen sein kann, dass er schlafen kann.
Struktur
- Struktur gibt Sicherheit. Gleiche Abläufe, gleiches Verhalten eurerseits. Rituale und Regeln sorgen auch dafür.
Humor
- freut euch an dem Wildfang.
Macht viele Fotos, schreibt "Tagebuch" über die lustigen Momente - sammelt so viele schöne Erinnerungen wie möglich. Die Welpenzeit ist so schnell vorbei 
Verständnis
- zeigt euch empathisch und habt Verständnis für die Bedürfnisse des Hundebabys.
Das ist nicht ganz leicht, denn oft hat man diese Vorstellung vom "funktionierenden" erwachsenen Hund im Alltag.
Und allzu oft hat man Angst vor "Vermenschlichung" oder "Was der Welpe jetzt nicht lernt, lernt er später auch nicht".
Ich gebe gerne den Rat, mit dem Hund so umzugehen, als wäre es mein Baby. (Hast du aus meinen Beispielen sicher schon rausgelesen ^^)
Das heißt nicht dass er nen Strampler braucht oder gefüttert werden soll.
Aber in ihrer Entwicklung, ihrem Sozialverhalten und vor allem in ihren Grundbedürfnissen sind sich Welpen und Babys sehr ähnlich.
Babys und Welpen brauchen eine stets zuverlässige Bezugsperson an der sie sich orientieren können, die ihnen Liebe und Geborgenheit gibt.
Die ihnen ganz langsam (und im Tempo des jungen Lebewesens) die Welt und ihre Regeln zeigt.
Bindung und Kommunikation sind die Zauberwörter.
Ein zufriedener, ausgeglichener Welpe, der sich in seinem Wesen verstanden fühlt wird im handumdrehen alles lernen, was für ein Leben bei euch wichtig ist.
Alles Gute 