Nabend,
Ein gut sitzendes Geschirr ist absolut nicht schlimm.
In einer ziehenden Situation würde ich fast behaupten, dass jedes Geschirr besser ist als ein Halsband.
Also er zieht, wenn er andere Hunde sieht oder so auch recht viel?
Ich würde es mit gaaanz viel Geduld versuchen.
Wenn er zieht bleibst du stehen und es geht erst weiter, wenn er dir seine Aufmerksamkeit wieder gibt.
Am Anfang bin ich auch Minutenlang in der Gegend rumgestanden, aber irgendwann hat es sich ausgezahlt.
Immer wenn ich jetzt stehen bleibe dreht Arek sich sofort um.
Immer wenn er sich umgedreht hat und ich seine Aufmerksamkeit hatte, hab ich Käse (hochwetiige Belohnung) aus der Tasche geholt und ihm gegeben, so dass er wieder zu mir auf Höhe des Oberschenkels zurück musste. Käse gab es dann, wenn er auf meiner Höhe war.
Mittlerweile geht Arek halt automatisch, wenn ich stehen bleibe zurück zu mir und schaut mich an.
Es hat halt ein wenig gedauert. Und man muss wirklich konsequent sein.
Der Hund darf durchs ziehen keine Erfolgserlebnisse mehr haben. Ziehen bringt ihn nicht weiter.
Das kann wirkliuch dauern - ich würd ihn auch nicht ansprechen - einfach stehen bleiben und ziehen lassen (mit Geschirr und nem Pekinesen sollte das kein Thema sein ...)
Irgendwann nach hoffentlich maximal 10 Minuten wird er Alternativverhalten zeigen.
Und wenn der Knoten erst mal geplatzt ist, geht es meist recht fix.
Ich empfinde es als überaus nervend alle 5 Meter stehen zu bleiben - und wenn ich gefrustet bin, bringt ein training nichts - daher habe ich Arek auch ab und zu mal hochgenommen und aus der Situation rausgetragen. (Ist nicht der beste Weg, aber ich habe mir Erfolge nicht kaputt gemacht indem ich ihn halt habe ziehen lassen, weil ich keine Lust mehr auf Training hatte)
Du kannst auch, wenn ihr so weit seid dass er die Aufmerksamkeit auf dich richtet, mit dem belohnen, was er möchte.
Also, wenn er ne super Stelle zum schnuppern findet und hinzieht. Du bleibst stehen, er kommt zurück und schaut dich an (Aufmerksamkeit), darf er im Anschluss an dieser Stelle schnuppern. Also du gehst dann zügig (dass er nicht wieder ziehen muss) zur Schnupperstelle.
So lernt er - gibt er dir Aufmerksamkeit, kommt er ans Ziel. Zieht er, kommt er nicht ans Ziel.
Mit Sprühhalsbändern wäre ich sehr vorsichtig.
Die Möglichkeit der Fehlverknüpfung besteht einfach - gerade in dem Moment wenn er dir keine Aufmerksamkeit schenkt.
Er wird den Schreckreiz nicht mit dir oder mit seinem Fehlverhalten in Verbindung bringen.
Er wird den Schreckreiz mit dem in Verbindung bringen, dem er gerade Aufmerksamkeit schenkt.
Schaut er intensiv einen großen schwarzen Hund an, und bekommt dann durch das Halsband einen dollen Schock.
Verbindet er mit hoher Wahrscheinlichkeit "großer schwarze Hund = Schock/Erschrecken/Panik".
Also sind große schwarze Hunde von nun an doof und gefährlich - sie verusrachen schlechte Gefühle.
Und da Angriff die beste Verteidigung gegen "schlimme Dinge" ist. Kann es dir gut passieren dass dein Hund nun sehr agressiv, kleffend, zerrend, auf große schwarze Hunde losgeht.
Das gleiche geht natürlich auch wenn dein Hund das Sprühhalsband mit Kindern, Joggern, Fahrrädern usw. in Verbindung bringt ...
MIR wäre die Gefahr zu hoch.
Hundeschule oder Trainer ist denke ich relativ egal - so lange es eine gute "Ausbildung" ist.
Ich habe auch in meiner Hundeschule immer gute Tips erhalten für den Alltag, wenn ich Fragen hatte, ohne dass die Trainerin jemals dabei gewesen ist.
Wenn der Trainer aus der Hundeschule gut ist, wird er dich und deinen Hund auch einschätzen können. Und sagen können ob ein paar tips auf dem Platz euch reichen oder ob es sinnvoller ist, bei dem Trainer Einzelstunden zu nehmen (eigentlich bieten das alle Hundeschulen-Trainer an)