Beiträge von wiejetztich

    auf mögliche Gefahrenquellen in der Wohnung hingewiesen wird, dann ist das schon wieder viel zu bevormundend? Worüber darf man denn dann überhaupt beraten, es kann ja so ziemlich alles als Bevormundung ausgelegt werden :???:

    Die Frage ist, wo beginnt es und wo hört es auf. Wenn das dann auch noch nicht allgemein gehalten, sondern im persönlichsten Lebensraum des Intetessenten passiert...

    „Sie tragen eine weiße Hose. Das ist bei dem schwarzen Hund wirklich nicht ideal. Ich sage das, weil sich schon mal jemand wegen der Haare beschwert hat.“
    „Ihr Auto? Der Hund könnte die Ledersitze zerkratzen, sein sie sich dem bitte bewusst.“
    „Sie haben Tomaten auf dem Balkon? Oh, damit bitte vorsichtig, die sind für Hunde giftig.“
    „Die Mülleimer sind aber nicht gut gesichert. Da sollten sie über eine bessere Lösung nachdenken.“

    Das kommt alles aus der selben Ecke wie die Kabelsache und ist einfach anmaßend :ka:

    Ich bin nicht grundsätzlich gegen eine „Kontrolle“ der Lebensumstände, aber dann reicht doch wohl zu prüfen, ob zb die Angabe, dass keine Treppen da sind, richtig ist.
    Ich finde, alles weitere kann auch an einem anderen Ort stattfinden oder aber so allgemein gehalten sein, dass der Interessent sich nicht gleich generalverdächtigt fühlt.

    Dann ist es Dir lieber die alten Hunde oder was auch immer, ist nicht mehr da, die wenigen Hunde überzeugen? :???: Was man nicht sieht, stört einem nicht? :???:
    Ich glaube, Du meinst sicherlich, das zu viel an Hunde und dann noch eine Überproduktion oder sprechen wir es gepflegter aus, mehrere Würfe. Bei diesem Gedankengang könnte ich Dir sogar beipflichten: jeder Wurf braucht viel Pflege und Zuwendung und da kämen Alttiere einfach zu kurz.

    Aber wäre es den deshalb gerechtfertigt seine verdienten Zuchthunde zu entsorgen? Schließlich waren sie für Zuchterfolge gut genug und für den Welpenverkauf ja auch noch. Haben nicht solche Hunde wirklich einen Rentenplatz verdient?

    Ich sehe es einfach so: wer keinen Platz hat für seine Rentnerhunde, nicht bereit ist in der Zucht etwas kürzer zu treten, wenn es gerade mal nicht passt, der hat den Namen Züchter einfach nicht verdient- Und dabei ist es mir völlig Schnuppe wieviel Ausstellungstitel oder Leistungszeichen seine Hunde aus der Zucht erhalten haben oder wie erfolgreich die Zucht überhaupt war/ist!

    Ich verstehe deinen Beitrag irgendwie nicht :???:
    Ich meine natürlich nicht, dass die alten entsorgt werden sollten. Im Gegenteil!
    In meiner Rechnung muss die Zucht dann eben für x Jahre pausieren. Bis so ein Hundeleben eben vorbei ist und ich wieder „Platz“ habe, um meine Zucht weiterzuführen.


    Ich bezeichte solche Leute als Vermehrer.

    Ich glaube, genau das ist das, was mich stört. Ab einer gewissen Anzahl Hunde bekomme ich das Gefühl von Produktion (selbst wenn gewissenhaft ausgesucht, aber die Masse macht’s dann irgendwie) und ich hätte Sorge, dass das Individuum nicht mehr betreut, sondern verwaltet wird. Besonders in Hinblick auf die alten Hunde oder die, die sich nachher als zuchtuntauglich herausstellen.
    Letztendlich bekomme ich mit „meinem“ Welpen davon nichts mehr mit, aber ich wünsche den Eltern meiner Hunde ein genau so schönes, abwechslungsreiches Leben, wie meinen eigenen.
    Ist vielleicht Einstellungssache :ka:

    An einer Zahl würde ich das aber auch nicht festmachen. Die Lebensumstände, das Platzangebot und die finanziellen Möglichkeiten der Züchter unterscheiden sich ja auch. Aber würde mein Gefühl sagen, dass es zu viele sind, wäre es nicht mein Züchter.

    Es ist ja auch etwas anderes, wenn man in einer allgemeinen Beratung sagt: Hunde können Dinge kaputt machen.
    Das sollte meiner Meinung nach aber schon weit vorher passieren. Als Info auf der Webseite, auf einem Merkblatt oder am Telefon...

    In der Kontrollsituation zu sagen: „ich sehe, sie haben Möbel. Da haben wir aber ein Problem. Das kann umfallen.“ ist schon... nuja. Ich bekäme Puls.
    (Ich weiß, vermutlich formulierst du das anders, aber ich als Interessent bin ja nicht doof. Den Zusammenhang, dass gerade meine Einrichtung „kontrolliert“ wurde und der Hinweis deswegen kommt, kriege ich dann auch hin.)

    Bis einen Tag vor Einzug meines ersten Hundes, war meine Wohnung eine Welpentodesfalle.
    Das habe ich erst kurz vor Einzug gerichtet. Ich käme nicht auf die Idee, das vor einem Kontrollbesuch zu machen und käme mir ziemlich bevormundet vor, wenn ich dann „nett“ drauf hingewiesen würde, dass das so ja nicht ginge.

    Vielleicht bin ich für diese Art der Vermittlung auch einfach nicht gemacht :ka: Ich würde mir vom „Verkäufer“ (ist ja prinzipiell nichts anderes) ein Beratungsgespräch auf Augenhöhe wünschen.

    aber anderen Züchtern ihre Seriosität absprechen nur weil man seine persönliche als optimal gesehene Haltung dort nicht wieder findet ist mAn recht anmaßend.

    Ich sprach nicht von unseriös, ich sagte, dass ich da nicht kaufen würde.
    Und tatsächlich finde ich die Haltung eines der wichtigsten (oder sogar das vorrangige?) Kriterium für die Züchterwahl.

    Zum Rest:
    Ließ doch mal zb im Altenpflegerthread. Wirklich alte Hunde (damit meine ich nicht 6-8 und gerade aus der Zucht ausgeschieden), brauchen unter Umständen großen Pflegeaufwand.
    Einer meiner Hunde hatte im Frühjahr eine OP mit diversen Komplikationen. Ich musste Urlaub nehmen und habe quasi 24h Krankenpflege betrieben. Er konnte nicht laufen, hatte starke Schmerzen und brauchte alle 4 Stunden Medikamente. Zwei mal täglich ging’s zur Kontrolle in die Praxis/Klinik. Mein anderer Hund hatte in der Zeit kaum Beachtung. Der bekam Futter und kam raus, fertig.
    Wie macht man das, wenn man noch 8 andere Hunde hat? Vielleicht gerade noch einen Wurf Welpen? Junghunde, die noch die Grunderziehung brauchen?

    Für mich bedeutet verantwortungsvolle Zucht nicht nur die „Produktion“ von gesunden Hunden nach einem Zuchtziel, sondern eben auch der verantwortungsvolle Umgang mit den Hunden, die die Zucht bestreiten. Dazu gehört für mich auch, nicht alles auf Anschlag zu fahren.

    Dann soll der Züchter seine Omis verkaufen um als seriös eingestuft zu werden? Um die Anzahl der Hunde gering zu halten? :???:

    ich weiß nicht, warum du das als adäquaten Schluss ziehst :???:
    Am naheliegendsten wäre für mich: wenn voll, dann voll. Dann kann es eben keine neuen geben, solang die alten noch da sind.

    Ich kann ja nur von mir auf andere schließen: ich habe mit meinen zwei Hunden schon gut was zu tun. Obwohl ich durch meine Arbeit bedingt ziemlich viel Freizeit habe.
    Der Tag eines Züchters hat auch nur 24h und ich denke, irgendwann sind die Kapazitäten halt ausgereizt und die Hunde können nicht mehr so betüddelt werden, wie ich es als ideal empfände.

    Aber das ist auch individuell. Wenn man es nicht schlimm findet, dass Hund weniger Exklusivzeit, Spaziergang, Training, was man halt so macht, hat, dann kann man sich auch 15 Hunde halten :ka:
    Mir wäre das nix.

    oder Labbi und Goldi ist ne gerne genommene Kombi.

    Das finde ich gar nicht so abwegig. Die beiden Rassen sind sich ja schon recht ähnlich vom Typ, Haltung, Beschäftigung.

    Schäferhund und Yorkshire-Terrier fände ich dann schon eher ungewöhnlich, weil sie vom Typ so unterschiedlich sind... aber warum nicht :ka:

    Was mich generell abschrecken würde und da reicht schon eine Rasse: wenn der Züchter sehr viele Hunde hat. Bei Kleinhunden recht häufig, aber bei Retrievern habe ich’s auch schon gesehen: 3 aktive Zuchthündinnen, eine im Nachwuchs, ein Welpe aus dem letzten Wurf, die zwei Omas in Rente und 1,2,3... Rüden laufen da auch noch irgendwie rum.
    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass da kein Hund unter geht und alle so beachtet, beschäftigt und gepflegt werden, wie man sich das wünscht.
    Bei sowas würde ich nicht kaufen.

    Eingebaute Leinenführigkeit hatten meine beiden Hunde nicht. Das musste geübt werden.

    Mein großer macht das gut. Er kann unterscheiden, ob eine lockere Leine reicht, er aber trotzdem schnüffeln und markieren darf, oder ob ich jetzt schnell von A nach B will. Dann soll er sich auf mich fokussieren, seine Hundesachen einstellen und selbstständig drauf achten, ob es Tempowechsel gibt oder ich abbiege, oder...
    Das klappt gut. Ich muss ihn dafür nicht (mehr) anleiten, er zieht die Schlüsse wohl aus der Situation und meiner Körpersprache.

    Mein jüngerer Hund kann das nicht wirklich. Mit ihm war die Leinensache ein ewiger Kampf. Ich muss jeden Tag den Daumen drauf haben, weil es sich bei ihm ganz schnell wieder zu Krawumms-ich-will-zu-der-Blume auswächst. Seine Wohlfühlzone ist nicht dicht an meinem Bein, er hatte schon immer Probleme mit dem ruhigen fokussieren, er hat ein eigenes Tempo.
    Deswegen sind Leinenspaziergänge mit ihm (und für ihn) mühsam, auch wenn er gelernt hat, nicht zu ziehen. Das große Ganze, also das freudige laufen an der Leine, hat er nicht verstanden.

    Ich könnte mir durchaus vorstellen, einen Tierschutzhund aufzunehmen.

    Aber wenn ich hier von einigen KontrolleurInnen lese, dass sie gucken, ob in meiner Bude Kabel offen liegen, teure Vasen vorhanden sind, der Gartenzaun ein Löchlein hat oder ob ein Aschenbecher auf dem Tisch steht - wtf?
    Da fällt mir echt nichts mehr ein.

    Bestimmt gibts auch die (wenigen? Wer weiß), die wirklich Wissen über den potentiellen Hund haben und mich/mit mir über ihn beraten können.
    Aber... das weiß ich ja vorher nicht. Die „Gefahr“, dass die KabelVasenFrau kommt, wäre mir viel zu groß. Damit ist für mich das Thema Tierschutzhund für mich leider absolut gegessen.

    Das finde ich schon schade.

    Interessehalber hatte ich mir vor einer Weile die Tierheime hier in der Gegend angesehen. Alle drei würden mir keinen Hund geben, weil auch sie Kontrollen durchführen und mein Wohnort ziemlich außerhalb ist. Sie vermitteln nur in einem recht kleinen Umkreis, bzw ausschließlich in der betreffenden Stadt, weil sie die Kontrollen wegen der Anfahrtswege ansonsten nicht leisten könnten.