Beiträge von wiejetztich

    Ich hätte eine Korrektur in diesem Zusammenhang eigentlich als Strafe/Einwirkung um eine Handlung abzubrechen, definiert.

    Julias Beispiel mit der unrichtigen Grundstellung beim Apport ist für mich eher... eine Aufforderung an den Hund, noch ein mal nachzudenken? Das finde ich nicht negativ belastet.

    (Gewollt) negativ belastet, ist für mich zB folgendes Szenario: ich finde meinen Hund auf dem Couchtisch vor, wo er meine Lasagne vom Teller leckt. Meine Reaktion ist dann möglichst beeindruckend (zB laut werden, den Hund vom Tisch scheuchen...), dass er das nicht noch ein mal tut. Stichwort Meideverhalten.
    Ist so passiert und mein großer Hund geht nicht mehr an Teller auf dem Couchtisch, weil er nicht will, dass der Himmel einstürzt. Ganz ohne Alternativverhalten oder Lob.
    Hat funktioniert, weil seine Motivation Lasagne zu fressen, eh nicht sonderlich groß war und mein Schimpfen beeindruckender, als seine Motivation.

    Ein anderes Szenario mit meinem jüngeren Hund war folgendes: er ist abgehauen. Schon als Welpe hat er gelernt, dass ich nix machen kann, wenn er Gas gibt. Das hat sich gezogen bis er ca ein Jahr alt war und hat sich so richtig eingeschliffen. Sobald er Lust hatte, ist er durchgestartet und war über alle Berge. Loben, Kekse, nett sein... letztendlich war er durchgehend immer angeleint, weil das anders nicht zu handhaben war. Pures Management ohne Lerneffekt. Irgendwann hatte ich da absolut keinen Nerv mehr zu und bin das über Strafe angefangen. Als er losrannte (die Auslöser kannte ich), flog ihm etwas vor die Füße. Im Hundegesicht war ein großes huch! Was war das? - und er hat sich mir zugewandt (Jaha, wenn man Schiss hat, ist Frauchen doch wieder gut :hust: ), ich konnte ihn (nett!) zu mir rufen. Das musste ich zwei mal tun und ab da hat er gerallt, dass einfach losrennen ungünstig für ihn ist. Und hier konnte ich dann ansetzen, ihn für richtiges Verhalten (bei mir bleiben, Blickkontakt suchen, wenn man wo hin will, Freigabesignal...) zu loben. Das war vorher einfach nicht möglich, weil er sich im Zweifel immer für seine Interessen entschieden hat. Für mich war das eine Art Brücke, um ein festgefahrenes Verhalten kurz aufzubrechen und ab da dann wieder positiv anzusetzen.

    @Wasser ist es eigentlich grundsätzlich dein Auftrag, Unschlüssiges aus anderer Leute Beiträge zu picken und diese dann mit zusammengesetzten Behauptungen zu provozieren?
    Wenn dir etwas unklar ist, dann frag doch einfach mal wohlwollend (!) nach. Nicht alle machen alles richtig, nicht immer geht das mit der eigenen Meinung konform. Aber selbst der beste Rat kommt nicht an, wenn man den Leuten zusätzlich noch auf die Füße tritt.



    Also sorry, jetzt sitze ich so da :shocked:

    Trink doch mal einen Schluck.

    Ich kenne das Wegtreiben auch nur als Mythos. Hat schon unmittelbare Wirkung, nur weder die gewünschte, noch eine nachhaltige. Aber man kann den Hund damit sehr gut ins Meiden bringen, und ihn dazu bringen, eine Weile extrem zu schleimen, bis er wieder Gutwetterlage ausmacht. Das werten manche Menschen wohl als (kurzfristigen) Erfolg. Aufs ernsthafte Jagdverhalten hat es Null Einfluss, was auch nicht erstaunt: anwenden kann man es ja erst, nachdem der Hund das Jagdverhalten bereits abgebrochen hat (ich zumindest habe keine Chance, meinen jagenden Hund im Sprint zu überholen).

    Ich wüsste auch nicht, dass das fürs Jagen das Mittel der Wahl ist.
    Aber letztlich verstehe ich eine Korrektur auch als Absicherung für einen Abbruch, heißt ich kann erreichen, dass der Hund kurz wieder im hier und jetzt ist und mir die Chance gibt zu handeln (=anzuleinen), bevor er über alle Berge ist.
    Setzt aber voraus, dass ich das in anderen Situationen schon gefestigt habe.

    Meine Rechnung ist eigentlich so: lieber ein mal ausreichend beeindruckend korrigieren, als 1000 mal mit steigender Intensität. Weil, irgendwann ist Ende der Fahnenstange.

    Und: fair bleiben. Der Hund muss sich auf einem Level befinden, auf dem er noch Entscheidungen treffen kann.

    Ich fahre mittlerweile mit Ey oder ÄhÄh ganz gut. Bei Nero habe ich das mit Wegtreiben untermauert (in der light-Version, der ist eine Mimose). Bei Odin flog etwas neben den Hund (Schreckreiz). Nun reicht in den allermeisten Fällen ein Ey aus, um eine Handlung abzubrechen (normale Situationen) oder sie kurz wieder ansprechbar zu machen (schwierige Situationen.)

    Setzt aber auch voraus, dass sie nicht vollkommen ausgeklinkt sind. Sonst wäre das meiner Meinung nach auch nicht fair.

    Der Hund meint, im Flur immer vor mir laufen zu müssen. Der Flur ist allerdings so schmal, dass ich ihn nicht überholen kann. Und da der Hund eigentlich kein Ziel hat, schlurft er da so lang und bremst mich aus. Manchmal bleibt er auch stumpf stehen, dreht den Hals zu mir und guckt, wo ich hin will. Da stehen wir dann im Stau.
    Das.macht.mich.wahnsinnig!