Beiträge von Juliaundbalou

    Also wir hatten ja heute unseren Trainertermin und ich habe die Bestätigung bekommen, dass Balou nicht normal aufgeweckt ist, sondern wahnsinnig gestresst und aufgeregt - dabei war er nur zu 50% aufgeregt - es geht deutlich schlimmer.

    Wir werden einen Chip setzen, um die sexuelle Komponente rauszunehmen und mal schauen, ob ihm das bereits etwas hilft.
    Ansonsten bleiben wir weiterhin ruhig und geduldig, machen viel aus der Entfernung und versuchen unser Entspannungssignal auszubauen. Parallel müssen wir uns damit abfinden, wenn mal einfach nur Management betrieben werden kann (kein Platz zum Ausweichen usw).

    Balou wurde als unsicher, territorial, außenorientiert, hypersexuell empfunden. Ein schwieriger Hund, dem immer wieder gezeigt werden muss, dass er sich nicht aufregen braucht.

    Ich werde weiter berichten, sobald ich genaue Handlungstipps bekommen habe.

    @Helfstyna blöd :verzweifelt:

    Unsere erste Begegnung mit Balous Erzfeind war auch super. Im Dunkeln, der andere an der Flexi. Wir wichen erst aus, hinter Autos entlang, die Flexi wurde länger und länger. Ich rief: Leinen Sie Ihren Hund an!
    Hund stand plötzlich 20cm neben Balou und griff an, Balou machte mit - aber halt mit 20cm Abstand.
    Mit Mühe und Not kamen wir da raus, ohne dass etwas physisch passierte.
    Ich: Wieso lassen Sie Ihr Vieh im Dunkeln einfach zu meinem angeleinten Hund?!
    Kommentar des Besitzers: Das hat der noch nie gemacht!!!

    Seitdem weichen wir einander großräumig aus. Auf der anderen Straßenseite aneinander vorbeizugehen geht bei weitem nicht :xface:

    Ich war heute auch stolz auf mein Herz. Wir haben ja u.a. ein Jagdproblem. Um ihn etwas zu entschleunigen und gezielter am Abdampfen zu trainieren, läuft er nur noch an Flexi oder Schlepp.
    Heute Morgen sind wir dann gerade aus dem Wald zu einer Wiese gelaufen, wo vier Rehe die Dämmerung genossen. Lou guckte, ich: Stopp und er blieb stehen. Er leckte Seine Geflügelcreme und durfte beobachten. Wirklich prima :dafuer:
    Die Rehe sprangen dann zeitversetzt weg und wir haben noch kurz gewartet. Dann sind wir über die Wiese und Lou war nicht großartig aufgeregt und durfte etwas Futtersuchen zum endgültigen Runterkommen.

    An der Straße flog ihm dann eine Amsel mit Gekreisch in den Po :ugly: Er hat sich total erschrocken und wollte gerade knurrend in den Angriffsmodus wechseln (ich finde das bei ihm ja immer so süß :headbash: ), als sie auch schon wieder weg war. Ein bisschen "Iiiiist guuuut", ein Schütteln und wir konnten entspannt weiter gehen :applaus:

    Wirklich toll für meinen unsicheren Hibbel :hurra:

    @persica und das ist so schwierig mit einem hibbeligen unsicheren Hund.
    Balou ist an anderen Orten total ausgeklinkt. Er muss dann rennen können. Leider jagt er, stellt Menschen, haut einfach zu Hunden ab, wenn man nicht schnell genug war und man Pech hat (oft kriegt er sowas auch hin).
    Also läuft er an der Schlepp oder Flexi = kein Rennen. Das ist echt schrecklich. Ich überlege schon, an andere Orte zu fahren, mir eine Strecke vorzunehmen, wo nix ist (5-10 Minuten), wo es aber eine Bank u.ä. gibt und mit ihm dann zu entspannen. Und dann meldet sich mein Schweinehund |)

    Vor allem weil jeder hier weiß, dass neben dem Rad galoppieren und Frisbee jagen keine artgerechte Auslastung darstellen und Jagdtrieb und Hibbeligkeit fördern.

    Mein Hund geht immer in seinem Ort verschiedene Runden. Wald und Wiese, kaum Menschen oder Hunde. Ganz selten Mal fahren wir wo hin.
    2-3 mal pro Woche machen wir Apport, sonst mal ruhige Suchspiele.
    Ende.
    Trotzdem Hibbel.
    Deswegen wird aber nicht jeder Hund mit dem Programm ein Hibbel.

    Ich bin gerade stolz auf meinen Hibbel. Wir waren eben nach der Arbeit im Wald. Anfangs ein paar Meter an der kurzen Leine zum Runterkommen (dafür haben wir natürlich sehr lange gebraucht), dann an der Flexi weiter. Er ist mir zwar oft in das Ende gelaufen, aber nur zweimal mit Losrennen und nicht aus seinem Schnüffelmodus heraus.
    Direkt am Anfang kamen Leute mit einem Hund aus einem Weg. Lou blieb stehen und wartete brav. Wir haben lange hinterhergeguckt und sind dann hinterher gelaufen. Er war nicht übermäßig aufgeregt :dafuer: Es wurde viel geschnüffelt und zwei Pausen, wo er sich sehr schnell nach anfänglicher Stockzerstörwut neben mich gelegt hat, gab es auch. Am Ende kam uns eine Leonbergerhündin entgegen. Wir sind erst an der kurzen Leine weiter auf sie zu, immer wieder habe ich gewartet, bis Lou sich zu mir umorientierte. Dann wurde er aufgeregter, ich ging mit ihm an den Rand und er setzte sich. Wir beobachteten die Hündin und zwischendurch schaute er mich auf Kommando sogar sehr widerwillig an, wofür es was zum Schlecken gab. Als sie mit uns auf einer Höhe war, schleckte Lou brav weiter. Bis das Herrchen anfing zu trödeln und die Hündin bellte... Innerhalb von einer Sekunde pöbelte Lou los samt in die Leine springen (mein Arm tut verdammt weh) und ich hatte Mühe und Not ihn abzubrechen.
    Na ja. Danach kam er schnell wieder runter und wir mussten eh nur noch ein paar Minuten zum Auto.

    Insgesamt dennoch: er war relativ entspannt, kam stets schnell runter und ertrug den Reiz Hund sehr sehr lange. Und beim ersten Mal sogar ohne zu flippen.
    Das ist ein wahrer Erfolg für uns. Sonst ist es bei ihm sehr schnell sofort vorbei und man kann den Spaziergang abbrechen :dafuer:


    Ps: @Wasser hast du es überlesen oder magst du uns nicht die Flexi-Methode erklären? :winken: