Beiträge von Juliaundbalou

    Hat ja auch keiner von Verboten gesprochen. Ich wollte nur nochmal nachfragen, eben weil das Verhalten so zwiespältig ist.

    Wie wäre es denn für Ranger, wenn er durchaus Kontakt haben darf im Sinne von hingehen, schnuppern und eine kurze Begrüßung, aber eben keine langen Schmuseeinheiten mit "Fremden" bzw. Bekannten? Würde ihm da was fehlen?

    Ich war heute sehr stolz auf Balou. Generell wegen seiner Aufmerksamkeit und Herzigkeit auf der Runde vorhin, aber vor allem, weil er drei schwierige Menschenbegegnungen super gemeistert hat!

    Die erste: wir waren gerade aus der Einfahrt raus, links von mir stiegen gerade Leute aus dem Bus aus, was ich wegen meiner Kapuze nicht so richtig sah. Ich korrigierte sein wildes seitliches Wegstürmen (macht er an der Stelle immer, wir üben fleißig die Leinenführigkeit xD ), er kam zu mir und plötzlich setzte er sich einfach hin. Direkt neben mir ging eine junge Frau vorbei :applaus:
    Komplett ohne Kommando hat er das so toll gelöst! Und das mit vielleicht 50-100 cm Abstand :hurra:

    Am Ende des Spaziergangs kam uns eine Frau auf dem Bürgersteig entgegen. Ich sagte nix, Lou war eh ab der 1 m Leine und auf der abgewandten Seite. Natürlich spannte er sich etwas an, aber er lief einfach mit mir brav vorbei und ich konnte sogar grüßen und mich bedanken, weil die Frau für uns den Weg räumte. :dafuer:

    Zwei Minuten später kam ein älterer Herr mit großen Zweigen im Arm uns entgegen. Wieder sagte ich nix, baute einen Richtungswechsel ein, weil Lou auf Distanz auslösen wollte, und dann gingen wir prima dran vorbei, ich grüßte kurz und tada :applaus:

    Er war nach den Begegnungen überhaupt nicht aufgeregt und lief wie ein ganz Großer mit geschwellter Brust weiter :herzen1: An Tagen wie heute glaube ich, dass es irgendwann wird. Irgendwann laufen wir in der Öffentlichkeit herum, als wären wir normal :headbash:

    Meine Leine hat 20 m und ich überlege, eine längere zu besorgen. Wir gehen durch Feld- und Waldwege.
    Balou bleibt in eineinhalb Stunden 1-2 mal hängen. Und zwar oft so, dass der Teil der Leine, der hinter mir schleppt, hängen bleibt. Er hat ein gut sitzendes Geschirr und nein, es gibt keine Schlaufen, wo er sich drin verheddern könnte, weil er auf mich warten muss, wenn ich mit Krempel beschäftigt bin. Ansonsten hätte er ja wieder Spiel mit der Leine und könnte mich umreißen, wenn plötzlich etwas auftaucht.

    Für mich sind 5 m keine Schleppleine, außer zum Ausschleichen.

    Aber das ist alles Geschmackssache. Man kann nur nicht vom eigenen Handling auf andere schließen. Bei uns klappt das super und die einzige Alternative, die wir hätten, wäre:
    Nur kurze Leine oder immer Freilauf, an den Stellen, wo normalerweise nix ist. Haben wir vorher probiert mit dem Resultat, dass Herr Hund bei plötzlich fliehendem Wild weg ist in 50% der Fälle. Ist mir zu unsicher.

    @naijra da hat ja jeder eine andere Methode und die Hunde sind ja auch unterschiedlich. Ich nutze meine Schlepp mittlerweile wie @flying-paws es mal beschrieben hat - also so halb wie eine Flexi. Da ist nix mit verheddern, etc. Ich gebe Leine sofort nach, wenn sie benötigt wird, ganz ohne ziehen, sie rutscht einfach mit durch meine Hand und hole sie mir direkt wieder ein, wenn sie nicht gebraucht wird. Wir teilen uns das Gewicht und bei einem großen und schweren Hund habe ich da irgendwie nicht so die Bedenken :ka:
    Wildes Herumrennen gibt es hier eh nur im Spiel und da ist sie ja ab. Und das obwohl ich einen sehr aufgeweckten jungen Hund habe.

    Ich sehe es auch so:
    Eine 8 m Flexi ist natürlich ein Witz und bei weitem kein Freilauf. Unsere 20 m SL (bald kommt noch eine 30 oder 40 m dazu, habe mich noch nicht entschieden) hingegen bietet Balou die Freiheit, die er auch ohne hätte. Er darf sowieso nicht außer Sicht, kreuz und quer durchs Gestrüpp o.ä. An verschlungenen Wegen kommt er ins Fuß, weil ich nix sehe. Egal ob frei oder angeleint.
    Wenn wir eine Freundin von ihm treffen, darf er frei spielen - was eh nur kurze Sequenzen sind. Zu Fremdhunden darf er eh nicht - da stört die SL auch nicht.

    Ich nutze sie zur Absicherung bei plötzlich auftauchendem Wild. Das sehen wir vielleicht einmal im Monat, aber anders krieg ich das Hetzen nicht verhindert. (Und damit er nicht Menschen stellt/zu fremden Hunden hinrennt)

    Wenn er niemals ohne SL sein darf, ist das schade, schränkt aber mehr mich ein als ihn. Wenn er irgendwann offline sein darf, wäre das toll - vor allem für mich.

    Wir haben da sowas:

    Balou hat einen Erzfeind. Dieser ist im Dunkeln einmal an der Flexi zu uns gekommen - wir sind auf dem Bürgersteig hinter parkenden Autos gewesen, Erzfeind und Besitzer liefen auf der Straße. Tjoah, er stand plötzlich vor uns und beide Rüden wollten aufeinander los. Dank der Leinen gab es drei cm Abstand und ich konnte den anderen vertreiben.
    Sehen wir diesen Hund während eines Spaziergangs, weiche ich weiträumig aus. Die Hunde starren sich an und staksen.

    Leider wohnt der Hund auf einem Eckgrundstück, wo wir manchmal vorbei müssen. Es gibt nur am Grundstück entlang einen Bürgersteig, ausweichen geht also nur auf der Straße.
    Balou spannt sich bei diesem Grundstück jedes Mal extrem an und glotzt richtig in den Garten. Ich übe dort mit ihm, entspannt vorbei zu gehen.
    Leider ist der Hund auch manchmal draußen und kracht dann pöbelnd an den Stabmattenzaun - da weiche ich dann auf die Straße aus.

    Also: ich denke jeder von uns kennt so etwas. Aber was soll man anders machen?
    Ich versuche diese Ecke mit schönen Dingen, vielen Leckerlis und kleinen Tricks zu verbinden (was Lou sehr schwer fällt, weil er so erregt ist, auch wenn der Hund nicht draußen ist).
    Und wenn es fünfmal gut war, ist beim sechsten Mal der Hund wieder draußen :ka: