Beiträge von charly2802

    Meiner Meinung nach auch zu viel Gassi ...


    Kurze Löserunden im Garten zwischendurch müssen natürlich sein - aber ich würde morgens eine große Runde drehen (1 std) und am späten Nachmittag/Abend nochmal eine kürzere. Das reicht, wenn er noch ein paar Übungseinheiten (Suchspiele usw.) bewältigen muss.


    Ich könnte mit vorstellen, dass Dein Hund einfach zu aufgedreht ist, um irgendwann mal runterzukommen. In der Wachstumsphase kommen bei großen Rassen auch "Gebeinschmerzen" dazu ... die werden mit Zerstörungswut kompensiert.


    Bei uns ist ab 13 bis 17 Uhr Siesta - da wird Charly nicht bespielt und nicht beschäftigt, bekommt noch einen Kauartikel - Kommando: SCHLÄFCHEN, danach wird er im großen und ganzen ignoriert. Er kann schlafen, wenn er will, das tut er dann meistens auch von ganz alleine. Seit Welpe braucht er diese Zeit auch irgendwie ... heute mit 22 Monaten schlurft er von ganz alleine in sein Bettchen - er weiß, jetzt läuft erst mal nix mehr.


    Zerstörungswut-Anfälle sind bei Junghunden auch irgendwie normal. Wir haben große feste Kartons besorgt und die durfte er dann im Garten auseinander nehmen ... Im Haus wird keine Zerstörung akzeptiert. Machte er dennoch doof, haben wir uns damals mit einer Dog-Barriere beholfen und dann wurde er eben in einem Bereich der Wohnung gesichert, wo nix war zum Kaputtmachen ... aber er war dabei und hatte Platz. Wenn er Ruhe gab, wurde die Barriere geöffnet.

    Aber Nicole ... es gibt so viele Hundeschulen und Hundevereine die Dir helfen können, Deinen Hund zu erziehen, bzw. ihn sinnvoll zu trainieren. Man muss nicht an einer Hundeschule hängen bleiben ... erst recht, wenn auf die schwächeren Teilnehmer keine Rücksicht genommen wird. Dort kann ein Hund eigentlich nur lernen, dass seine Ängste berechtigt sind, weil ihm ja keiner wirklich hilft.


    Wir waren mit Charly bei insgesamt vier Trainern bzw. Hundegruppen, bevor wir uns so richtig wohl und gut aufgehoben fühlten. Dort sind wir mit Charly (22 Monate) nun seit über einem Jahr und sehr zufrieden.

    Ich würde eine Hundeschule meiden, die grobe Kontakte zulässt.
    Groß und Klein müssen "sortiert" werden, Raufbolde, die grob und unfair werden, gehören ins Einzeltraining oder müssen eben aus der Gruppe raus.


    Schöne soziale Kontakte zu fördern und zu pflegen, halte ich persönlich für einen "Otto-Normal-Hund" (also Hunde, die nicht im Dienst stehen) für sehr wichtig - ein wichtiger Teil seines Lebens, der ihm Abwechslung und Beschäftigung bietet.

    Vielleicht wählt und pflegt Ihr bewusst Kontakte zu großen aber vorsichtigen Hunden? Und meidet möglichst grobe Raufbolde.


    Wir haben schon öfter erlebt, dass gerade Hundehalter kleinerer und teils winziger Rassen richtig froh sind, wenn ihr Schätzle beim Spielen mit unserem Labrador Charly langsam auftaut. Weil er so vorsichtig ist und sich den Kräften kleinerer Hunde - und Welpen - ganz toll anpasst und schöne Spiele trotzdem möglich sind.


    Schöne und gute Hundekontakte sind allerdings teils wirklich "Arbeit" ... man muss Leute anquatschen, eventuell auch per Internet nach passenden Spielgefährten suchen, Verabredungen vorschlagen usw.

    Zitat

    Sowas habe ich allerdings schon immer völlig gemieden. Mein Hund hat keinen Kontakt zu läufigen Hündinnen (es sei denn natürlich sie kommen zum Decken). Wenn draußen eine läufige Hündin in die Nähe kommt, leine ich ihn an und sehe zu, dass ich Land gewinne.
    Wozu soll er da ran, ist logischerweise interessiert, die Hündin beißt ihn weg und der Rüde dreht immer weiter hoch.


    Abgesehen davon, dass uns immer wieder läufige Hündinnen begegnen und wir das gar nicht wissen, halte ich es nicht für sinnvoll, einen Rüden derart abzuschirmen, dass er nicht mal die Chance bekommt, solche Situationen durchzustehen. Er setzt seinen Charme ein, die Dame lässt ihn nicht ran - fertig. Damit umzugehen, genau wie, dass nicht jeder Hund mit ihm spielen will, hat er bereits gelernt und wirkt dann auch nicht sonderlich gestresst.


    Es sind, denke ich, vor allem die hinterlassenen Düfte und deren verlockenden Botschaften der Hundedamen, die ihn so fertig machen und verwirren ... und denen lässt sich einfach so gar nicht aus dem Weg gehen. Kann ihn ja schlecht monatelang nur noch in den Garten lassen ...


    Und ich meine auch, Deckrüden lassen sich nicht mit Rüden vergleichen, die eben so gar kein geregeltes "Vergnügen" haben, sondern eben gar nie "randürfen" - eben auch gar nicht wissen, was genau sie so verwirrt ...

    Hast du nun den ersten oder den zweiten Chip drin?


    Ich möchte nämlich kurz anmerken, dass "abwarten" nicht bedeutet jedes Jahr einen Chip zu setzen, sondern vor allem auch den Hund mit seinen Hormonen umgehen zu lassen. Er muss es ja auch irgendwie "lernen".


    Es ist der erste Chip. War irgendwann eine recht spontane Entscheidung, weil Charly eben wirklich gar nichts mehr gefressen hat - und das schon über eine Woche. Mäkelig wurde er bereits Ende 2014, als die ersten Hündinnen hier in der Umgebung läufig wurden - da ließ er schon mal eine von zwei täglichen Mahlzeiten einfach stehen ...


    Dazu war da der zunehmende Durchfall ... also, es musste einfach was geschehen. Zumal viele Hündinnen ja jetzt erst läufig werden.


    Man kann ja nicht monatelang abwarten, bis sich das Tier halb tot gehungert hat - oder?


    Der Chip ist nun etwa zwei Wochen drin. Noch frisst er widerwillig, aber immerhin bekommen wir (meist von Hand) eine gewisse Mindestmenge in ihn rein ... Es geht also diesbezüglich aufwärts, Stuhlgang normalsiert sich langsam.


    Es ist ein 6-Monats-Chip - also, durch die Herbst-Läufigkeit mancher Damen muss er irgendwie durch - aber, sollte es im nächsten Frühjahr wieder so extrem bei ihm losgehen, behelfen wir uns noch einmal mit einem Chip ... Ein Jahr darauf, dann ist er vier Jahre alt .... hat ers entweder überwunden - oder, na ja ... er wird kastriert. Wollen tun wir das nicht, aber wenns nicht anders gehen würde? Hormon-Chips erscheinen uns da wesentlich schädlicher auf Dauer.


    Unser Problem liegt nicht darin, dass Charly sich nicht mehr so gut führen oder abrufen ließ/lässt - eigentlich klappte das schon noch einigermaßen - auch halten sich seine Belästigungen von Mädels echt in Grenzen. Uns machte die Nahrungsverweigerung und das Nicht-mehr-zur-Ruhe kommen im Haus und extrem gestresst wirken, große Sorgen. Das geht ja irgendwann wirklich an die Substanz, also auf die Gesundheit. Und auf unser aller Ohren, wenn ein Hund stundenlang am Stück vor sich hin weint ... Unglaublich, was für Töne er erzeugte ... Minnesänger ...





    Aber ich stelle mir das verdammt schwer vor, das Leiden wirklich zu beurteilen und das in beide Richtungen.
    Also auch in die Richtung, wo das Leiden einfach verkannt wird!


    Stimmt ... deshalb hör ich mich auch hier um - wie weit das gehen kann/normal ist. Und, obs irgendwann weniger wird oder aufhört.

    Abwarten werden wir in jedem Fall ... wenns nächstes Frühjahr wieder so schlimm wird, bekommt er erstmal wieder einen Kastrations-Chip.


    Immerhin frisst Charly mittlerweile wieder einigermaßen - der Chip, jetzt 14 Tage drin, scheint diesbezüglich eine Wirkung zu haben. Auch winselt er nicht mehr ganz so langanhaltend und ständig - von daher ist erstmal eine Erleichterung der Situation zu verspüren.


    Mir ging es auch um Erfahrungswerte von Rüdenhaltern im "normalen" Lebensumfeld (also keine Zuchtrüden oder Rüden, die ständig mit intakten Weibchen zusammenleben und gelernt haben sich zurückzuhalten bzw. die Situation locker zu verkraften).


    Ich finde so gut wie keine Informationen darüber, ob das Verhalten unseres Charly zum ganz normalen Verhalten eines intakten Rüden gehört, der eben erwachsen wird und lernen wird, dass es keinen Sinn macht vor lauter Aufregung Fressen und Erziehung zu vergessen ...

    Kontakt zu intakten Hündinnen hat Charly ... zwangsläufig. Lässt sich eben nicht verhindern. Er läuft die meiste Zeit frei und hat eine Menge sozialen Hundekontakt.


    Die läufigen Hündinnen verweisen ihn in seine Schranken, was er erstaunlicherweise gut akzeptiert und nicht wirklich lästig wird.


    Mit "unnatürlicher" Umwelt meinte ich vor allem, dass er dennoch solchen Situationen nicht frei nachgehen kann - irgendwann gehen wir eben in die andere Richtung und müssen ihn dann meistens kurz anleinen, damits weiter gehen kann.


    Auch wenn ein Lebewesen schon tausende von Jahren domestiziert ist, heißt das noch lange nicht, dass Verhaltensweisen und Instinkte, die über hunderttausende von Jahren entwickelt wurden, verschwunden sind ... Sonst hätten wir, bzw. unser Hund, ja keine Probleme - oder?

    Vielen Dank für die bisherigen Antworten.


    Über die mittlerweile festgestellten gesundheitlichen Risiken von Kastrationen habe ich bereits eine Menge gelesen. Deshalb wollte ich auch nie einen Kastration in Erwägung ziehen. Nicht in die Natur, also den Hormonhaushalt, einzugreifen erschien mir sinnvoll.


    Aber, wie Dragonweg schon zu bedenken gibt, kann das "Leid" des liebeskranken Rüden auch unterm Strich gesundheitliche Probleme bereiten ...


    Dass unser Charly GAR nichts mehr fressen wollte und sich dieser Zustand auch nach 10 Tagen nicht änderte, hat mich sehr bestürzt. Zumal ein Labrador eigentlich unendlich verfressen ist - aber, vor lauter lauter Liebeskummer schien er sich regelrecht zu ekeln - vor egal was wir ihm angeboten haben.


    Wenn man wüsste, dass diese Zeit zu Ende geht und er dann eben abgenommen hat ... wäre das im Grunde nicht schlimm - Gewicht lässt sich ja wieder aufbauen. Nur, wenn sich das ganze über Monate und dann noch zweimal im Jahr erstreckt, wirds langsam auch gesundheitlich bedrohend ...


    Wir sind sehr zwiegespalten, ob wir in dieser für den Hund eigentlich unnatürlichen Umwelt, unserem Rüden mehr schaden als helfen, wenn wir ihn nicht kastrieren lassen. Er lebt ja nicht in einem natürlichen Rudel, wo er entweder sexuell aktiv werden darf oder es ihm aufgrund seiner geringen Stellung im Rudel nicht gestattet wird ein Weibchen zu begatten. Damit kommen männliche Wölfe und Wildhunde schließlich auch zurecht .... oder?