Beiträge von sara

    Ah, gut zu wissen! Bisher dachte ich immer, das fällt unter einen Begriff.

    Aber beides, also Sozialisation und Habituation, findet ja ungefähr zur gleichen Zeit statt, habe ich das richtig verstanden? Das was man früher Sozialisierungsphase genannt hat? Also nur eine begriffliche Differenzierung, keine zeitliche? Oder gibt es auch eine "Habituierungsphase"?

    Gute Frage...

    Ich erziehe meinen Hund, um unser Zusammenleben für uns und unsere Mitmenschen so einfach wie möglich zu gestalten. Erziehung ist für mich die Grundvoraussetzung, dass ein Leben mit Hund überhaupt möglich ist. Er soll andere Leute möglichst nicht belästigen oder stören, denn trotz aller Hundeliebe muss man respektieren, dass es Menschen gibt, die Hunde einfach nicht mögen (unglaublich eigentlich!! ;) ). Außerdem gibt es gewisse Regeln mir gegenüber zu beachten, mein Bett, mein Essen... auf eigene Faust tabu. ;D

    Ich trainiere mit meinem Hund, damit er ausgeglichen ist und weil es uns Spaß macht. Das ist sozusagen das Tüpfelchen auf dem i, der Extrabonus-Spaß-Faktor. Andererseits aber auch gewisse Voraussetzung für die Erziehung, denn nur ein ausgeglichener Hund kann lernen und mag auch gehorchen.

    Ideales Ziel des ganzen Aufwands ist ein glücklicher, ausgeglichener Hund, der mir so vertraut wie ich ihm, und der anderen Menschen möglichst nicht negativ auffällt. Ach ja, aber auch der Weg ist das Ziel... denn Erziehung und Training bedeutet auch Beschäftigung mit dem Hund, und das macht letztendlich einfach Freude. :D

    LG, Caro

    Hallo ihr Lieben!

    Da wir in einem anderen Thread diese Frage angeschnitten haben, sie aber nicht wirklich zum Thema passte, würde ich gerne hier eine Diskussion darüber eröffnen.


    Was versteht ihr unter Sozialisation? Was macht einen sozialisierten Hund aus? Welchen Beitrag können Züchter dazu leisten, oder sind Straßenhunde genauso sozialisiert oder sogar noch besser?

    Ist Sozialisation nur in den ersten Wochen möglich, oder kann man verpasstes auch noch nachholen?

    Welchen Einfluss haben die Gene, können diese eine mangelhafte Sozialisation kompensieren?


    Für mich gehört zur Sozialisation nicht nur der Umgang mit Artgenossen (findet das nicht vor allem in der Prägungsphase statt?), sondern vor allem auch mit anderen Tieren, fremden Menschen und überhaupt jeglichen Umwelteinflüssen, denen der Hund in seinem späteren Leben ausgesetzt sein wird.

    Ich denke auch, dass es sehr wichtig ist, dem Welpen gerade in dieser sensiblen Phase (man sagt ja etwa bis zur 12. Woche) so viel wie möglich von dem zu zeigen, was das Leben mit Menschen in einer Gesellschaft mit sich bringt. Später ist dies zwar nicht unmöglich, aber ungleich schwerer.


    Meine Erfahrung mit meinem TH-Hund: Ich halte sie zwar für sehr sozial im Umgang mit anderen Hunden, ansonsten kannte sie aber gar nichts: Autofahren, Staubsauger, fremde Menschen, laute Geräusche, Tierarzt, Rollstühle etc - alles machte ihr Angst; mit einigen Dingen haben wir auch jetzt, nach 6 Jahren, immernoch Probleme.

    Anzeichen für eine schlechte Sozialisation ist für mich nicht nur Aggressivität oder "soziale Inkompetenz" gegenüber Artgenossen, sondern vor allem Unsicherheit und Angst gegenüber (für uns) alltäglichen Situationen, die der Hund in dieser Phase jedoch nicht kennengelernt hat.


    Bin gespannt auf eure Meinungen!


    Schöne Grüße, Caro

    Zitat

    Sozialisiert im Sinne von gutes Sozialverhalten gegenüber Artgenossen. Wohl deshalb, weil sie im Rudel auf der Straße leben und sich sozial verhalten müssen, um vom Rudel akzeptiert zu werden.

    Aber Sozialisation beschränkt sich nun mal nicht nur auf das Verhalten gegenüber Artgenossen.

    Da gehört schon mehr dazu.

    Zitat

    Sozialisation ist nun gerade ein Argument, das für Straßenhunde spricht.


    Wieviele Straßenhunde sind denn bitte gut sozialisiert?

    An Busfahren, Autos, laute Geräusche etc gewöhnt? Haben sie das auf der Straße, in der Tötungsstation oder im TH gelernt?? Da kümmert sich doch keiner drum, dass die Welpen sozialisiert werden!


    Wenn ich einen gesunden, gut sozialisierten Hund möchte, der zuverlässig seine Arbeit verrichtet bzw der gewisse Wesensmerkmale hat, die ich erwarte, dann fällt meine Wahl doch auf einen Rassehund, der seit Jahrhunderten zu diesem Zweck gezüchtet wird. Und nicht auf ein Überraschungspaket aus dem Tierschutz.

    Zitat

    Ehrlich gesagt: Ich glaube, wir sind noch weit davon entfernt, dass die Hunde aussterben. Und solange noch Hunde in den Tierheimen warten (auch viele Rassehunde) sehe ich keinerlei Sinn, noch weitere Tiere zu produzieren, wo wir doch sowieso in jedem Land einen riesengroßen Überschuss davon haben.

    Und dieser Überschuss, der entsteht doch durch unkontrollierte Vermehrung, also Unfälle, oder?

    Ich habe ja selber einen Hund aus dem Tierschutz und würde mir auch nur solche Hunde holen.

    Das heißt aber nicht, dass ich unkontrollierte Vermehrung gut finde, bzw gegen die Rassezucht bin.
    Ich denke, es gibt sehr viele Leute, die gewisse Ansprüche an ihre Hunde haben, und sei es nur eine gute Sozialisation.
    Hunde aus dem Tierschutz sind nichts für jedermann, das ist einfach so. Ich denke nicht, dass man da irgendjemandem etwas aufzwingen kann.

    Aber die Hunde, die geplant gezüchtet werden, die sollen doch wenigstens gesund sein, oder? :)

    Zitat


    Vererbungslehre heißt ja, 2 kranke Gene (eins mütterlicherseits, eins väterlicherseits) müssen aufeinander treffen um eine genetische Veränderung herbeizuführen oder Träger dieser zu sein.

    Naja, ganz so einfach ist es nicht.... ;)