Beiträge von sara

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    Dabei ist der Begriff "Kampfhund" doch eigentlich nur eine rasseübergreifende Zusammenfassung für Hunde, die in ihrem ursprünglichen Zweck für Kämpfe mit Bullen und anderen Tieren gezüchtet wurden und demnach als historischer Topos doch genauso legitim, wie die Begriffe "Jagdhund", "Herdenschutzhund", "Hütehund", "Schoßhund" etc. Oder sehe ich das falsch?

    Nein, so sehe ich das auch. Das Wort "Kampfhunde" bezeichnet eine Zusammenfassung bestimmter Rassen, nicht mehr.
    Und zwar unabhängig von den Listen, denn die sind sowieso in jedem Bundesland anders.


    Das Problem ist, dass dieser Begriff insbesondere durch die Medien eine negative, abwertende bzw. vorurteilsbehaftete Bedeutung erlangt hat.

    Dazu kommt, dass das Wort "Kampf" nun mal einfach etwas aggressives bezeichnet, und somit von sich aus einen negativen Beigeschmack hat.

    Und der Durchschnittsbürger überträgt diese Gruppenbezeichnung ohne weiteres auf den Charakter der Hunde: Schoßhunde sitzen auf dem Schoß, Kampfhunde kämpfen, mit wem, das ist ja erstmal unerheblich. ;) Die Assoziation Kampf -> gefährlich -> Kampfhunde -> gefährlich für Menschen ist leider schlichtweg falsch, denn Kampfhunde wurden ja gerade nicht für Kämpfe gegen Menschen gezüchtet.


    Ich kann mich gar nicht mehr genau daran erinnern, was genau der Auslöser damals in den Medien war, ein Kind, das totgebissen wurde, oder schwer verletzt? Auf jeden Fall musste ein Sündenbock gefunden werden, und es wurde der gewählt, der sich dagegen nicht wehren kann: der Hund.
    Da Menschen ganz gerne zum Generalisieren und Verallgemeinern neigen, wurde der Sündenbock dann der Kampfhund allgemein. Wieso auch den konkreten Fall genau betrachten, wenn man doch gegen alle wettern kann. :/

    Auf dieser Welle der allgemeinen Empörung sind die Medien dann mitgeritten und haben sich gegenseitig übertrumpft mit der Berichterstattung von fürchterlichen Angriffen, Kampfhundattacken, Verstümmelungen, haarsträubende Gerüchte über Beißkraft, angeborene Aggressivität, Blutrausch etc. Und die Leute, vor lauter Sensationsgier, haben sich mitreißen lassen, ohne derartige Aussagen mal zu hinterfragen und auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen.

    Leider wurden die Politiker von der Medienhetze und der Empörung im Volk gezwungen, etwas gegen die ach so gefährlichen Kampfhunde zu tun. Das hat das angeschlagene Image dann endgültig zerstört. "Kampfhunde" per Gesetz aggressiv und böse. Nach welchen Kriterien man dann diese Listen zusammengestellt hat, das ist mir nicht ersichtlich.


    So wurde der Begriff "Kampfhund" stigmatisiert, mit dem Attribut des Gefährlichen, Bösen, Aggressiven.

    Und genau deshalb vermeide ich es inzwischen, dieses Wort zu verwenden.

    Schöne Grüße, Caro

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    Och - die bringste alle drei schnell wieder. Momentan zumindest. Die haben nen irgendwie alle nen Knall momentan :irre:

    Och nöö, wenn die wirklich so verrückt sind, dann kann ich mir wenigstens die Ratgeber vom Leib halten! :D

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    Ich kriege übrigens auch immer mal Mails, daß ich ja soo mutig bin, Fotos von mir (und den Hunden) ins Internet zu stellen :irre: :schockiert: Ähm ja...

    :lachtot:

    Nee, echt jetzt?


    Jaaaa, ich find das ja auch total mutig, dass Du immer Bilder von den schnuffigen Fellnasen hier rein stellst... und dann auch noch mit Angabe des Wohnortes! Irgendwann da mops ich mir die 3 Süßen nämlich! :D

    Brigitte, ganz ehrlich, Du bist mein persönlicher Held!!!! :gott:

    Ich habe dieses Problem mit meinem Hund ja schon von Anfang an (auch Ex-Straßenhund), sie ist inzwischen 6 Jahre bei mir, und nichts hat funktioniert. Wenn es um was Essbares geht, stellt sie die Ohren einfach auf Durchzug. Und wir haben echt schon alles mögliche versucht.


    Aber: ich habe brav mit meinem Fressmonster nach Deinem Plan geübt.

    Uuuuuund: sie hat letztens ein Stück Brezel auf der Straße gefunden, aufgenommen, aber auf Kommando Nein sofort ausgespuckt!! Das hat sie noch nie gemacht, normalerweise wird alles nur annähernd Essbare runtergeschlungen.

    Außerdem kann ich ihr inzwischen Leckerlies direkt vor die Füße werfen, und sie wartet brav auf mein Okay.

    Ein paar Rückschläge gibt es zwar noch, aber schon der jetzige Zustand ist ein riiiieeeesen Fortschritt!!! :)
    Vielen Dank für diese tolle Beschreibung. :kiss:

    LG, Caro

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    Ist das nicht furchtbar!!!! Manchmal möchte ist die Menschen ganz verrückt angucken und anfangen, fies zu knurren, damit mich keiner mehr anspricht!!!:gangsta:

    Hihi, seit ich auf der großen Gassi-Wiese mit der Schleppleine unterwegs war und verrückte Vierecke gelaufen bin, werde ich von diesen Allwissenden geflissentlich ignoriert! :D

    Aber was ich da schon für "Tips" bekommen habe... :gott:

    Manchmal fühlt man sich hier im DF wie in einer Parallelwelt. Hier soviel Wissen über Hunde, deren Verhalten und Erziehung, Verständnis, Methoden werden sachlich hinterfragt - und "draußen" plumpes Leinengerucke, Dominanzgelaber, "mit der Nase reindrücken", "der muss spuren", "ihr Hund ist zu dünn", "wieso ist der so ängstlich? Der muss sich anfassen lassen!" ... :roll:


    Nöö, diskutieren tu ich da gar nicht. Viel zu anstrengend, und viel zu wenig erfolgversprechend. Ich setze meinen dümmlich-verträumten Blick auf, nehme die Schleppleine und ziehe weiter meine Vierecke... :D

    Parallele Grüße, Caro

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    Hab ich probiert. Ist gar nicht so einfach. Deshalb stelle ich ja Fragen. WIE setzt man das Kommando denn durch, was man sonst nicht schaffen würde? Klar sollte man viele Wiederholungen machen, damit man sich auch in ernsten Situationen sicher sein kann, dass es sitzt.

    Alina... :gott: der Hund ist an der Schleppleine! Er kann das Kommando nicht ignorieren, weil Du ihn immer unter Kontrolle hast.

    Außerdem wird der Hund daran gehindert, wegzurennen (siehe Beitrag von naijra), und er lernt, einen bestimmten Radius um Dich herum einzuhalten.

    Man kann auch Aufmerksamkeitstraining mit der SL machen (siehe Fluffys Beitrag zum Ignoranzkarree).

    Alina, manchmal hat man das Gefühl, Du willst es nicht verstehen. ;)

    Man kann mit der SL sehr gut das Komm üben. Weil man nämlich in der Lage ist, das Kommando immer durchzusetzen. Durch viele Wiederholungen verinnerlicht der Hund das Kommando, auch bei großer Ablenkung. Irgendwann "sitzt" es dann so, dass der Hund gar nicht mehr dran denkt, dass man es ignorieren könnte. Vereinfacht gesagt. ;)

    Vielleicht liest Du Dich in das Thema einfach mal ein wenig ein.

    LG, Caro

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    Dominanz heißt für mich zunächst einmal, ein bestimmtes Verhalten des Hundes zu verstehenn. Warum macht er etwas? Und was passiert wenn ich es unterbinde oder eben nicht unterbinde.

    Und genau da ist der Unterschied!

    Ich glaube, dass die Ursachen für ein bestimmtes Verhalten des Hundes viel differenzierter und vielschichtiger sind.

    Man kann natürlich so ziemlich alles unter "Dominanzverhalten" subsumieren. Damit macht man es sich meiner Meinung nach aber ein wenig zu einfach. ;)


    Eine kleine Verständnisfrage habe ich noch: Du schreibst, bei Deinem Hund erreichst Du mit Druck gar nichts. Und dann schreibst Du:

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    Ich finde Druck nicht grundsätzlich negativ.

    Wieso sollen Hunde keinem Druck ausgesetzt werden?

    Wie jetzt, doch mit Druck? :???:

    LG, Caro