Ich bin auch der Meinung, dass es eine Selbstverständlichkeit sein sollte, dass man seinem Hund jederzeit etwas wegnehmen kann.
Chris hat ja schon einige Situationen beschrieben, in denen das einfach notwendig ist.
Allerdings hat das meiner Ansicht nach durchaus etwas mit Vertrauen und Respekt zu tun. Insbesondere, da unsere Beziehung zum Hund eine andere ist, als die zu seinen Artgenossen oder anderen vierbeinigen Mitbewohnern. :)
Man kann sicherlich mit einer "klaren Ansage" ein Verteidigungsverhalten des Hundes bezüglich einer Ressource deckeln oder unterbinden. Jedoch besteht hierbei immer die Schwierigkeit der richtigen Dosierung - ist die Ansage zu schwach, wird man nicht ernst genommen, ist sie zu heftig, wird man unberechenbar. In beiden Fällen besteht die Gefahr, dass das Verteidigungsverhalten intensiviert wird. Eine wieauchimmer geartete Eskalation ist allerdings keineswegs wünschenswert.
Meinem Hund sind Futterressourcen extrem wichtig, geteilt wird nichts mit niemandem
- gleichwohl kann ich jederzeit alles aus dem Napf, aus dem Maul, aus den Pfoten wegnehmen.
Ich nehme - außer in Notfällen - eigentlich nie etwas "nur so" weg. Es gibt außerdem immer eine Info vorab, "gib's mir her", "lass mal sehen" oder "mach mal aus", und zwar ganz ruhig, entspannt und bestimmt. Dann nehme ich es weg, ohne Tamtam, weder zögerlich noch hektisch oder ärgerlich. Danach gibt es manchmal etwas anderes, manchmal muss ich nur schauen, was es ist, manchmal gibt's noch etwas dazu, und manchmal behalte ich es einfach - dann gibt es aber ein Lob oder verständnisvolle Worte. Ist ja auch doof, wenn einem etwas weggenommen wird. 
Mein Hund weiß also, dass Wegnehmen immer einen Grund hat, den sie zwar nicht kennt, aber sie vertraut mir, und deswegen respektiert sie meine Entscheidung.
Das Köterle hat mich noch nie angeknurrt, und ich würde mir ernsthaft Sorgen um unsere Beziehung und unser Vertrauensverhältnis machen, sollte sie es in einer solchen Situation jemals tun.
LG, Caro