Ich bin grundsätzlich auch der Meinung, dass es eine Sache der Höflichkeit ist, seinen Hund zu sichern, wenn man auf ängstliche Passanten, Radfahrer, Artgenossen etc trifft. Ob an die Leine, Sitz, Fuß, Platz, auf den Arm
- macht letztlich nur wenig Unterschied.
Allerdings sieht die Realität zumindest hier, wo ich wohne, völlig anders aus.
Wir haben täglich Hundekontakte, dabei ist mal ein Hund an der Leine, der andere ohne, beide frei, beide angeleint... In den allermeisten Fällen - Achtung
- auch ohne vorherige ausdrückliche Absprache.
Möglicherweise liegt es an meiner Wohngegend (wobei ich diese Realität in anderen Städten, in denen ich regelmäßig mit Hund unterwegs bin oder war, auch erlebt habe), aber Hundehaltung wird hier recht entspannt gesehen. Die allermeisten Hundehalter sind genauso friedlich wie ihre Hunde.
Ich bin ehrlich, im Großen und Ganzen, bin ich froh darum.
Und ich gestehe, manchmal bin ich völlig unanständig, denn ich lasse meinen freilaufenden, höflichen Hund unter gewissen Umständen (!) sogar zu angeleinten Artgenossen. 
Der eingangs geschilderte Unfalls ist ganz ganz tragisch und macht einen sehr betroffen. Einen aggressiven Hund unkontrolliert laufen zu lassen, ist nicht "nur" unanständig, das ist grob fahrlässig.
Aus solchen extremen Situationen kann man aber nur schwer allgemeingültige Forderungen oder Regeln ableiten.
Einen freundlichen Hund aber zu einem anderen freundlichen Hund laufen zu lassen, ggf mit einem Nicken zum anderen Hundehalter; ein freilaufender Hund, der völlig desinteressiert an Passanten vorbeitrabt; seinen Hund heranrufen, wenn man Hundekontakt vermeiden will - 100%ige ist in all diesen Fällen niemals gegeben Kontrolle, gleichwohl sind es völlig harmlose Situationen.
LG, Caro