Waidmannsdank!
Ja, genauso wie erklärt meinte ich das mit Kammer- und Blattschuss.
Wobei Schwarzwild einfach sehr schusshart ist. Einen Tag nach mit hat ein Kollege ebenfalls eine Sau beschossen, nicht voll aufs Blatt aber auch getroffen sowie Herz (!) - die Sau ist auch noch 40 Meter gelaufen und 2x gegen einen Baum. Das hört sich jetzt natürlich grausam an, aber man bedenke, dass das in dem Moment Adrenalin und Reflexe sind. Es ist immer schöner, wenn das Stück im Knall liegt, aber auch 40 Meter ist für Schwarzwild noch eine recht geringe Distanz und spricht für einen sehr guten Schuss.
Das der Schuss in die Kammer/Blatt die effektivste und der tierschutzgerechteste ist, wurde ja auch schon ausgeführt. Ein Schuss durch die Kammer zerstört immer lebenswichtige Organe, er zerstört das Lungenvakuum und sorgt so für einen sicheren, schnellen Tod. Der Schuss aufs Blatt hat dann noch zur Folge dass das Tier meistens auch liegt, aber auch die "Zerstörung" im inneren ist Größer, wenn die Kugel zuerst aufs Schulterblatt trifft.
Zu dem "Sitz" für mich sieht das aus wie ein normaler, eventuell etwas höherer Drückjagdbock. Da steht man normalerweise drauf und guckt oben raus. Nichts unter den Blättern. Und eigentlich ist das auch nichts was ich an eine Kirrung stellen würde um mich da auf Sauen raus zu setzen. Wie der Namen schon sagt werden sie eigentlich für Drückjagden genutzt, nicht für den Ansitz. Aber gut, ich kenne da die Gegebenheiten nicht und vielleicht macht das da durchaus Sinn.
Und noch etwas
@Cindychill : Hier bemängeln mehrer (Jäger sowie Nicht-Jäger) deine Ausdrucksweise und die Art wie du Fragen stellst. Das kannst du jetzt darauf schieben, dass das hier ja ein "Jägerthread" ist, oder vielleicht mal den Fehler bei dir suchen. Meiner Meinung nach hättest du bei jeder Diskussion mit so einem Echo zu rechnen, wenn du dich immer so herblassend und unterstellend äußerst. Ich freue mich immer über eine kritische Diskussion oder ernst gemeinte Fragen, aber bei dir hat bereits alles einen voreingenommen Unterton und das ist wirklich schade und der ganzen Sache nicht dienlich, wenn man sich wirklich mal neutral informieren will. Und dass du nicht viel Wissen hast, merkt man bei jedem Beitrag. Das ist ja völlig in Ordnung!! Wenn man dann dementsprechend ernst gemeint nachfragt und nicht schon urteilt.
Zur Jägersprache:
Dazu erkläre ich auch immer wieder mal etwas auf meinem Instagram Account, dem viele Nicht-Jäger folgen.
Die Sprache wird oft als "kalt" angesehen. Das liegt aber vor allem daran, dass sie sehr alt ist und sich die Verwendung einiger Begriffe im normalen Sprachgebrauch verändert hat.
Zum Beispiel Kreatur. Der Jäger spricht von Respekt vor der Kreatur. Kreatur ist in unserem heutigen Sprachgebrauch meist negativ behaftet. Google ich jetzt mal kurz Kreatur finde ich folgendes:
Kre·a·tur
/kreaˈtuːɐ̯,Kreatúr/
Aussprache lernen
Substantiv, feminin [die]
- 1.
BILDUNGSSPRACHLICH
Geschöpf (1), (von Gott) geschaffenes Wesen
"wir sind alle Gottes Kreaturen"
- 2a.
bedauernswerter oder verachtenswerter Mensch
"eine arme, elende, gemeine, widerliche Kreatur"
oder
Eine Kreatur (über mittelhochdeutsch creatūr[e]/creatiur[e] und altfranzösisch creature von lateinisch creatura, ‚Geschöpf‘, von creare, ‚schaffen‘, ‚erschaffen‘, ‚schöpfen‘)[1] ist eine andere Bezeichnung für die Schöpfung oder für ein Geschöpf. Die Bezeichnung hat Ähnlichkeit mit Natur oder Lebewesen, die bereits da waren, jetzt existieren und auch dann noch da sein werden, bevor und nachdem wir längst vergangen sein werden. Der Begriff wird mit einem Schöpfergott verbunden, der mit allen Geschöpfen (aller Zeiten) in Wechselbeziehung steht.
Bei Stück verhält es sich ähnlich. Es ist schlicht und einfach eine Mengenangabe. Gerade wenn man es in Verbindung mit den Begriffen Rehwild oder Schwarzwild etc. verwendet.
"Ich habe 3 Stück Rehwild gesehen" - "Ich habe 3 Rehwild gesehen"
Natürlich ist die Sprache gewöhnungsbedürftig. Aber zum Teil einfach wundervoll bildhaft und präzise. Ich empfinde sie als sehr schönen Brauch, der auch sehr viel damit zu tun hat, dass Handwerk und die "Kreatur" in ehren zu halten.
Wenn ich zum Beispiel von Lauschern, Gehören und Tellern spreche, meine ich jedes Mal Ohren. Als Jäger weiß man den Begriff aber direkt schon einer bestimmten Tierart zuzuordnen.