Trophäen.
Wirklich ein umstrittenes Thema und für die meisten Nichtjäger nicht ganz nachzuempfinden. Eine Jagd ist immer auch ein Erlebnis und immer etwas Besonderes/eine Ausnahmesituation (hoffe ich zumindest). Einfach schon so rein logisch wenn man sich anschaut was da im Körper passiert bezüglich Anspannung, Adrenalin, Glückshormone. Und um an dieses Erlebnis und auch an das jeweilige Tier eine Erinnerung zu haben, präpariert man bestimmte Trophäen. Oder macht Erlegerbilder. So wie sich manche Steine oder Sand aus dem Urlaub mitnehmen. Das Fleisch in der Truhe geht irgendwann zur Neige, aber eine Trophäe bleibt. Die Jäger die ich kenne, können zu jeder Trophäe etwas erzählen. Was sie empfunden haben und was genau bei dieser Jagd besonders war.
Triumph oder zur Schau stellen, was man da abgeknallt hat, das ist es nicht. Es ist sogar eigentlich auch eine Wertschätzung und Erinnerung an das jeweilige Tier.
Ich kann verstehen, dass man das befremdlich findet. In anderen Kulturkreisen oder zusammenhängen wiederum stört es einen kaum. Wenn ich jetzt mal an so einen Indianer mit Wolfsfell, Federn, Bärenkrallen und und und denke. Da haben die Trophäen auch ein einen ganz besonderen spirituellen Wert. Dankbarkeit, Verbundenheit, so die Stärke des Tieres auf sich übertragen wollen. Und irgendwie finde ich das schön, weil es eben das Lebewesen nochmal wertschätzt.
Die Jagd in Afrika habe ich auch lange kritisch gesehen. Mittlerweile kann ich es zum Teil verstehen. Ich würde auch gerne mal in verschiedenen Ländern jagen. Nicht um unbedingt irgendwas zu erlegen, mitgehen würde mir auch reichen. Es ist einfach spannend und hochinteressant. Durch das Jagen lernt man die Natur und die Tierwelt eines Landes einfach nochmal viel intensiver kennen. Man lernt von den Einheimischen und deren Bräuche. Meistens hat man dann auch vor Ort die Möglichkeit, von dem erlegten Tier zu Essen, der Rest wird ebenfalls vor Ort verwertet, auch wenn man selbst davon nichts mitnehmen kann.
Genau um dieses Erlebnis geht es auch den meisten Jägern. Und wenn sie dann die Chance haben, diese Erinnerung in Form einer Trophäe noch greifbarer mit nach Hause zu nehmen. dann sehe ich das nicht kritisch. Zumal da ja auch ein Wirtschaftsfaktor dahinter hängt und eben durch diese Jagdreisen Gelder da sind, um gegen Wilderei vorzugehen und bestimmte Arten noch besser schützen zu können.